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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ihnen.
    Jemand, der in den Schatten lauerte, die tiefer und tiefer wurden. Jemand, der wartete. Jemand Böses, der Madison bedrohte …
    In dem mittlerweile stockfinster gewordenen Zimmer sah er etwas aufblitzen. Eine Messerklinge. Ein großes langes Schlachtermesser, höllisch scharf. Es hing wie von unsichtbaren Fäden gehalten in der unheimlichen Dunkelheit.
    Die silberne Klinge zischte durch die Luft.
    Zerschnitt die schwarzen Schatten.
    Madison schrie …
    Kyle fuhr aus dem Schlaf hoch, schweißgebadet.
    Für ein paar Sekunden saß er einfach nur da, während ihm klar wurde, dass er geträumt hatte, dass er in seinem Bett in seinem Hotelzimmer lag und dass das Morgenlicht bereits durch die Vorhänge fiel.
    Halb sieben.
    Der Wecker klingelte.
    Mit einem Satz war er aus dem Bett.
    Ruhe bewahren, sagte er sich. Er ging unter die Dusche und sprang erschrocken zur Seite, als ihn der noch eiskalte Wasserstrahl traf.
    Das Wasser erwärmte sich, und er hob sein Gesicht in den Duschstrahl. Vielleicht hätte er diesen Auftrag doch nicht übernehmen sollen. Verbrechen gab es im ganzen Land. Er hätte nicht nach Hause zurückkommen sollen.
    Als er aus dem Bad kam, klingelte das Telefon. Er nahm ab. Sein Assistent Ricky Haines rief aus Virginia an. Sie seien bis jetzt auf keine weiteren ähnlichen Rosentätowierungen gestoßen, aber er würde an der Sache dranbleiben.
    Kyle dankte ihm, dann legte er auf und rief Jimmy an, der meistens schon sehr früh im Büro war.
    Er hatte Glück, Jimmy war bereits da, und er hatte Neuigkeiten.
    Ihre unbekannte Tote war endgültig identifiziert worden. Es handelte sich um die vermisste Julie Sabor, und sie war anhand von Gebissabdrücken identifiziert worden.
    Aber das war nicht die einzige Neuigkeit, die Jimmy für ihn hatte.
    „Wir gehen davon aus, dass wir für unser Opfer vom Wochenende mittlerweile ebenfalls einen Namen haben“, berichtete Jimmy. „Holly Tyler, achtundzwanzig, sie arbeitete als Rezeptionistin in einem medizinisch-technischen Labor. Das einzige Kind, die Eltern verstorben, freundlich und zuvorkommend, bei den Arbeitskollegen beliebt. Am Freitagnachmittag war sie nach Aussagen einiger Kolleginnen schrecklich aufgeregt, aber sie weigerte sich, etwas zu verraten. Sie wollte früher gehen, weil sie ein ‚wildes Wochenende‘ vor sich habe, wie sie sagte. Doch mehr wollte sie trotz des Drängens ihrer Kolleginnen nicht verraten.“
    „Und am Montag ist sie nicht zur Arbeit erschienen?“
    „Richtig. Anfänglich dachten sich ihre Arbeitskolleginnen nichts dabei, sie nahmen an, dass sie womöglich noch unterwegs wäre und sich krankmelden würde oder so was. Doch dann entdeckte eine von ihnen in der Morgenzeitung den Artikel über den Torso, den wir gestern gefunden haben, und beschloss, hier bei uns anzurufen. Ich erwarte, dass Larraine Harrison und Betty Kilbride, zwei junge Frauen, die mit ihr zusammengearbeitet haben, in etwa einer Stunde hier sein werden, um die Leiche – na ja, den Kopf – zu identifizieren.“
    „Ich werde ebenfalls da sein“, sagte Kyle und legte auf.
    Er zog sich eilig an, dann wählte er Madisons Nummer. Wieder meldete sich nur der Anrufbeantworter.
    Er fluchte ausgiebig, dann beschloss er, zu ihrem Haus zu fahren.
    Ihr Cherokee stand in der Auffahrt, aber sie machte auf sein Läuten hin nicht auf. Er hämmerte an die Tür, dann ging er um das Haus herum und klopfte ans Fenster.
    „Verdammt, Madison, mach endlich auf!“
    Schließlich rief er Jimmy von seinem Handy aus an. „Haben Sie Madison schon wieder bei sich im Leichenschauhaus?“ fuhr er ihn an.
    „Nein, hier ist sie nicht“, erwiderte Jimmy irritiert. „Aber was ist denn überhaupt los, warum regen Sie sich so auf?“
    „Sie hat letzte Nacht das Telefon nicht abgenommen, und jetzt ist sie nicht zu Hause.“
    „Tja, wissen Sie, Kyle, sie ist schon über einundzwanzig.“
    „Ich gehe rein, Jimmy.“
    „Kyle, ich weiß wirklich nicht, ob …“
    „Es ist mir schnurz, was Sie denken. Ich gehe rein.“
    „Schön. Ich bin in fünf Minuten da. In fünf …“
    Kyle hatte bereits aufgelegt.

8. KAPITEL
    „G roßartig, absolut großartig. Nein, jetzt nicht lächeln. Leg einen schwülen Blick auf. Verführ die Kamera, Madison. Uns ist nicht spielerisch zumute, wir glühen, Darling. Du bist Sinnlichkeit pur … beweg dich, ganz subtil, nur eine winzige Bewegung, das Gesicht, die Augen … öffne die Lippen, nur einen winzigen Spalt. Das ist es, perfekt, perfekt …“
    Jaime

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