Dunkler Dämon
Vinces Conga-Schlange, die in einem Ausbruch spastischer Ausgelassenheit kollabierte. »Das etwa?«, erwiderte er. Und natürlich hatte er nicht Unrecht, obgleich eine Conga-Schlange auf dem Boden in Bezug auf schiere Todesqual und Grauen nicht wirklich mit Dr. Danco konkurrieren konnte. Doch ich nehme an, man muss auch die menschliche Würde in Betracht ziehen, falls sie denn irgendwo wirklich existiert. Sah man sich in diesem Moment im Raum um, schien das unmöglich.
Die Eingangstür schwang auf. Doakes und ich drehten uns in die Richtung, all unsere Reflexe angespannt, und es war gut, dass wir auf Gefahr gefasst waren, denn ansonsten wären wir in einen Hinterhalt von zwei halbnackten Frauen mit einem Ghettoblaster geraten. »Hi«, riefen sie und wurden mit einem heiser kreischenden » JUUHUUU !« von der Conga-Schlange auf dem Fußboden belohnt. Vince kämpfte sich aus dem Haufen der Leiber und kam schwankend auf die Beine. »He!«, schrie er. »He, ihr alle. Die Stripperinnen sind da! Banzai!« Ein noch lauteres » JUUHUUU !« folgte, und einer der Polizisten auf dem Fußboden kämpfte sich auf die Knie, schaukelte sanft und starrte, während sein Mund das Wort »Stripperinnen …« formte.
Doakes sah sich im Zimmer um und dann wieder mich an. »Ich bin draußen«, sagte er und wandte sich zur Tür.
»Doakes«, sagte ich. Ich hielt es wirklich für keine gute Idee, aber ich war erst einen Schritt weit gekommen, als ich erneut brutal angegriffen wurde.
»Hab dich«, röhrte Vince, der mich in einer bärenhaften Umarmung umklammerte.
»Vince, lass mich los«, bat ich.
»Keine Chance«, kicherte er. »He, ihr alle! Helft mir mal mit dem errötenden Bräutigam.« Eine Welle von Ex-Congatänzern und dem letzten überlebenden Polizisten am Brunnen brauste auf mich zu, und unvermittelt fand ich mich im Zentrum einer Bande tanzender Derwische, der Druck der Leiber drängte mich zu dem Sessel, in dem Camilla Figg bewusstlos geworden und dann auf den Boden geglitten war. Ich wehrte mich verzweifelt, aber es hatte keinen Zweck. Sie waren zu viele und zu betrunken von Vinces hartem Fusel. Mir blieb nichts anderes übrig, als zuzusehen, wie Sergeant Doakes nach einem letzten versteinerten Blick in die Runde durch die Haustür trat und in die Nacht verschwand.
Sie ließen mich auf den Sessel hinunter und standen in einem engen Halbkreis darum herum, und es war offensichtlich, dass ich nirgendwo hingehen würde. Ich hoffte, dass Doakes so gut war, wie er von sich glaubte, weil er jetzt eindeutig eine Weile auf sich selbst gestellt war.
Die Musik verstummte, und ich hörte ein vertrautes Geräusch, bei dem sich die Härchen auf meinen Armen aufrichteten: Es war das Reißen von Paketband, mein Lieblingspräludium zu einem Konzert für Klinge und Schneide. Jemand hielt meine Arme fest und Vince wickelte das Paketband dreimal um mich herum und fesselte mich damit auf den Sessel. Es saß nicht fest genug, um mich zu halten, aber ich würde lange brauchen, um mich zu befreien, so dass die Meute mich im Sessel festhalten konnte.
»Alles prima«, verkündete Vince, und eine der Stripperinnen schaltete den Ghettoblaster ein, und die Vorstellung begann. Die erste Stripperin, eine mürrisch wirkende Schwarze, begann sich vor mir hin und her zu schlängeln, während sie sich einiger unnötiger Kleidungsstücke entledigte. Als sie fast nackt war, setzte sie sich auf meinen Schoß und leckte an meinem Ohr, während sie mit dem Po wackelte. Dann zwang sie meinen Kopf zwischen ihre Brüste, bog ihren Rücken durch und sprang nach hinten weg, und die andere Stripperin, eine Frau mit asiatischen Gesichtszügen und blonden Haaren, trat vor und wiederholte den gesamten Vorgang. Nachdem sie einige Augenblicke auf meinem Schoß herumgerutscht war, gesellte sich die erste Stripperin zu ihr, und die beiden saßen gemeinsam bei mir, jede auf einer Seite. Dann beugten sie sich vor, so dass ihre Brüste über mein Gesicht strichen, und begannen sich zu küssen.
An dieser Stelle brachte Vince jeder von ihnen ein Glas von seiner mörderischen Fruchtbowle, und sie tranken sie rhythmisch wackelnd. Eine murmelte: »Huu! Gute Bowle.« Ich konnte nicht feststellen, welche es gesagt hatte, aber sie schienen beide dieser Meinung zu sein. Die zwei Frauen begannen sich jetzt wesentlich heftiger zu winden, und die Menge um mich herum heulte, als wäre Vollmond bei einer Tollwutversammlung. Natürlich war meine Sicht durch vier äußerst große und
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