Dunkler Engel
um«, murmelte Derek. »Gesetze hin, Erzengel her.«
Derek war versucht, zu ihrem Apartment hinaufzulaufen und sie zu fragen, was los war. Er zwang sich selbst zur Ruhe. Das Gefährlichste, was ein Krieger tun konnte, war, in Rage und kopfüber in eine Schlacht zu rennen. Wut machte einen Mann blind und für den Feind angreifbar. Derek musste kühl, besonnen und diszipliniert an diese Sache herangehen. Er musste einen Plan haben.
Derek starrte auf die Uhr und gab sich eine halbe Stunde, lang genug, um es plausibel erscheinen zu lassen. Dann ging er zu Rachels Tür und lauschte für einen Moment, um herauszufinden, ob er irgendwas von drinnen hören konnte.
Stille. Das war schlimmer als das Zertrümmern von Gegenständen oder hysterisches Weinen. Er musste wissen, ob sie okay war.
Derek klopfte vorsichtig an die Tür. Zuerst fürchtete er, sie würde nicht antworten, aber dann hörte er sie.
»Wer ist da?« Ihre Stimme klang gedämpft.
»Ich bin's, Derek. Entschuldigen Sie, dass ich Sie störe, aber es wird Zeit, mit der Katze Gassi zu gehen.«
Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann öffnete sich die Tür.
Rachel stand dahinter, sodass er Schwierigkeiten hatte, sie zu sehen.
Was er von ihr sehen konnte, sah schrecklich aus. Ihr Gesicht war aufgequollen, ihre Augen waren rot und fast zugeschwollen. Sie hatte Sampson geholt und jetzt schob sie die Katze und das Halsband durch die Tür in Dereks Arme.
»Sind Sie okay?«, fragte Derek und griff unbeholfen nach Sampson.
»Entschuldigen Sie, Derek, ich kann jetzt nicht reden.« Rachel schlug die Tür zu.
Einen Augenblick später öffnete sie sie noch einmal, warf Sampsons Leine hinaus und schloss sie wieder.
Derek hielt sich nicht mit der Leine auf. Mit der Katze auf dem Arm rannte er zum Aufzug. Er bemerkte, dass Sampsons Fell nass war, und vermutete, dass das Rachels Tränen waren. Er ging vor dem Haus mit der Katze auf und ab, so konnte er die Dinge im Auge behalten.
»Sie hat mir alles erzählt, Sir«, sagte Sampson und spuckte vor Empörung. »Zanus erpresst sie. Er möchte, dass sie morgen im Börsensaal etwas wirklich Schlimmes macht. Etwas, das mit dem Euro zu tun hat. Ich verstehe das nicht, aber hören Sie zu, was sie mir erzählt hat.«
Sampson erzählte Derek die Details und fügte dann hinzu: »Nach dem, was Rachel sagt, könnte das verheerende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben! Das könnte Aufstände und Rebellionen auslösen. Und sogar einen Krieg im großen Stil ...«
»Du meinst nicht verheerend«, sagte Derek. »Du meinst apokalyptisch.«
»Ich denke, das ist es, Derek. Das ist der große Coup. Sie hat ihm gesagt, dass sie das nicht machen würde, aber er hat ihr gedroht, dass schlimme Dinge passieren würden, wenn sie nicht mit ihm kooperiert. Ich weiß nicht, was sie machen wird. Sie wird ihn heute Abend treffen, um ihm ihre Antwort mitzuteilen.«
»Das ist es, worauf er hinauswollte«, sagte Derek. »Das ganze andere Zeug war nur dazu da, sie mit rein zuziehen. Verdammt, Erzengel Michael, lass das nicht zu weit gehen!«
»Wir können ihn beseitigen, Gebieter«, sagte Sampson. Er brachte seine Pfoten zum Vorschein und zeigte seine Krallen.
»Ich habe Befehle«, sagte Derek verdrießlich. »Ich muss Engel William davon in Kenntnis setzen. Er wird entscheiden, was zu tun ist.«
»Ist das alles, Sir?« Sampson starrte ihn an. »Sie werden direkt zu Ihrem Vorgesetzten rennen? jetzt ist es an der Zeit zu kämpfen, nicht zu reden. Ich dachte, Sie wären ein Krieger!«
»Offensichtlich nicht mehr«, sagte Derek verbittert. »Komm. Du gehst jetzt besser zurück. Zumindest einer sollte im Moment bei ihr sein. Und ich muss los, um William davon zu erzählen.«
»Okay, Sir«, sagte Sampson.
Derek brachte die Katze nach oben, blieb aber vor der Tür stehen.
»Sampson, versprich mir etwas.«
»Katzen machen keine Versprechungen, aber ich werde darüber nachdenken. Was wollen Sie, Sir.«
»Benachrichtige mich umgehend, wenn irgendetwas schiefläuft.
Auch wenn du nicht genau weißt, was es ist. Ich muss wissen, wenn sie in Gefahr ist.«
Es gab eine lange Pause, dann sagte Sampson düster: »Derek, Rachel ist jetzt in Gefahr.«
Rachel antwortete nicht, als er klopfte, also öffnete er leise die Tür.
Sie war auf der Couch eingeschlafen und hatte noch die feuchten Papiertaschentücher in der Hand. Weil er sie nicht stören wollte, setzte er nur die Katze ab und legte die Leine auf den Küchentisch.
Sampson sprang auf die
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