Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)
heil bis nach Schottland gekommen, wo Egan für meine Sicherheit sorgen kann. Und genau das habe ich Damien auch geschrieben.«
»Ja, aber …«
»Suhlen Sie sich im Elend, wenn Sie es unbedingt wollen, aber Damien hätte Sie niemals ausgewählt, wenn er Ihnen nicht zutrauen würde, mich zu schützen, Buße hin oder her.«
»Ich habe mich freiwillig gemeldet.«
»Na und?« Sie zog die Brauen hoch. »Sie kennen Damien. Er würde sich nie zu etwas überreden lassen, bei dem er kein gutes Gefühl hat. Damien ist der vorsichtigste Mann der Welt.«
Nun entspannte Valentin sich ein wenig. »Es ist sehr freundlich von Ihnen, dass Sie mich trösten wollen.«
»Ich erwarte auch eine Gegenleistung – eigentlich zwei, um genau zu sein.«
»Was denn?«
»Ich möchte, dass Sie mir als einer Lady des MacDonald-Clans Treue schwören, mir, nicht Damien oder Egan.«
Er war verwundert. »Warum?«
»Weil ich möchte, dass Sie mich beschützen und nicht bloß einen guten Eindruck bei Prinz Damien machen wollen. Sind Sie dazu bereit?«
Zögernd blickte er sie an, als versuchte er, in ihren Augen zu erkennen, was sie wirklich von ihm verlangte. Währenddessen öffnete Zarabeth sich ein wenig, so dass seine Gedanken zu ihr durchdringen konnten.
Allzu viel konnte sie aber dennoch nicht sehen – wie immer. Valentin wusste sehr gut, wie er sein wahres Ich sicher verbergen konnte. Vielleicht war das ein typischer Wesenszug der Logosh. Aber was sie fühlen konnte, war Ehrlichkeit. Er hatte Damien Treue geschworen, und er bereute aufrichtig, welche Fehler er gemacht hatte, als er sie beschützen sollte.
»Was tun Sie?«, wollte er wissen.
Sogleich brach sie den Kontakt ab: »Nichts.«
Valentin aber war skeptisch. »Ich bin eine magische Kreatur, folglich merke ich es, wenn Magie auf mich gerichtet wird. Falls Sie allerdings vorgeben möchten, dass dem nicht so war, werde ich schweigen.«
Ihre Blicke begegneten sich, und für einen Moment sahen sie einander nur stumm an. Schließlich sagte Zarabeth: »Sie sind ein beängstigender Mann, Valentin.«
»Und ein gefährlicher. Doch ich bin einverstanden und bereit, Ihnen Treue zu schwören.« Er machte eine kurze Pause, ehe er sich erkundigte: »Was ist die zweite Sache?«
Zarabeth sammelte sich wieder und lehnte sich zufrieden zurück: »Ich möchte Ihre Geschichte hören. Die ganze .«
19
Baron Valentins Geschichte
»Meine Geschichte kennen Sie schon.« Valentin wechselte seine Sitzposition und verzog das Gesicht, als er den verwundeten Arm bewegen musste. »Ich habe versucht, Prinz Damien zu töten. Er hat mich erwischt und inhaftiert. Ich änderte meine Haltung, und er ließ mich wieder frei.«
»Nein, nein. Erzählen Sie mir die wahre Geschichte. Sie haben mir Treue geschworen, und jetzt befehle ich Ihnen, mir alles zu erzählen!«
Valentin warf ihr einen Blick zu, den sie kannte: Es war der eines Mannes, der sich ärgerte, von einer Frau überlistet worden zu sein. Er konnte sie nicht einfach schweigend beschützen, denn sie bestand darauf, dass er sich ihr öffnete.
Also nickte er resigniert. »Ich habe im Haushalt von Großherzog Alexander gearbeitet, bevor Damien Reichsfürst wurde. Ich glaubte an Alexander und seine Idee, den Prinzen von Nvengaria zu stürzen und die Regierung dem Adelsrat zu übergeben, an dessen Spitze dann der Großherzog sitzen würde. Der Reichsfürst war ein Monster und ruinierte das Land. Und sein Sohn Damien war ein frivoler Lebemann, der sich so gut wie nie im Lande aufhielt.«
Zarabeth fröstelte. In jenen finsteren Tagen, als Großherzog Alexander buchstäblich wie ein Diktator regiert hatte, hatte auch Sebastian den Reichsfürsten stürzen wollen.
Als Valentin fortfuhr, fiel ihr allerdings ein kleiner Unterschied auf. Valentin war dem Großherzog fanatisch ergeben gewesen, wohingegen Sebastian es nur darauf abgesehen hatte, selbst mehr Macht zu erlangen. Während der Baron sich uneigennützig das Beste für Nvengaria gewünscht hatte, wollte ihr früherer Ehemann nur das Beste für sich.
Und dann tat Großherzog Alexander etwas, womit niemand gerechnet hatte. Weil er Prinz Damien nicht davon abhalten konnte, nach Nvengaria zurückzukehren und den Thron einzunehmen, vollzog er eine komplette Wandlung. Er unterstützte Damien in jeder Weise. Alexander hegte auch eine große Hochachtung für Prinzessin Penelope, die Engländerin, die Damien geheiratet hatte. Er schwor ihnen beiden Treue und schien damit zufrieden zu sein, ihnen zu
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