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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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funktionierende Computerlokalisierungsprogramm – der Captain hatte darauf geachtet, es zu verschonen – mit Hilfe seines Tricorders an, auf die Speicher des Chips zuzugreifen, den er gerade eingebaut hatte. »Lade Programm Suche-Eins«, sagte er.
    »Geladen«, bestätigte der Computer.
    »Ausführen.«
    »Programm wird ausgeführt.«
    Geordi atmete tief aus. »Kopiere es willkürlich in drei andere Speicher«, sagte er leise und hielt am oberen Rand des Schachts nach Eileen Ausschau.
    »Kopiert«, sagte der Computer.
    »Warnfunktion ausschalten«, sagte er und berührte das Display, um es zum Schweigen zu bringen, als Eileen auf der Gravscheibe herabgeschwebt kam. Bestätigung , schrieb der Computer auf den Bildschirm des Tricorders.
    »Hier, bitte sehr«, sagte Eileen, hielt an, als sie auf gleicher Höhe mit ihm war, und gab ihm die Ersatzchips.
    Er setzte sie ein, während sie ihren Tricorder hervorholte und die unteren Reihen überprüfte. »Das ist ziemlich ungewöhnlich, oder?« sagte sie und warf
    ihm einen schiefen Blick zu.
    »Was? Daß der Computer auseinanderfällt? Das können Sie laut sagen.«
    »Nein... Ich meine, daß Sie mit an die Front kommen und helfen, sich wie alle anderen die Hände schmutzig machen.«
    Geordi schluckte. »Tja...« Die Ausrede war schnell bei der Hand. »Manchmal tut man eben seltsame Dinge, um mit einem hübschen Mädchen allein zu sein.«
    Sie warf ihm einen hochnäsigen Blick zu und lachte dann laut auf. »Gibt es eins, bei dem Sie es noch nicht mit dieser Masche versucht haben?«
    Offensichtlich hatte er mit seinem Gegenstück zumindest das gemeinsam. »Während ich mich durchs Schiff arbeite, kann ich nur hoffen...«
    »Arbeiteten Sie sich nach oben oder nach unten durch?« unterbrach sie ihn augenzwinkernd.
    »Welche Richtung wäre Ihnen denn lieber?« erwiderte er und schob weitere Chips an Ort und Stelle.
    Sie betrachtete ihn einen Augenblick lang. »In meine«, sagte sie dann.
    Aha , dachte Geordi. »Ich nehme an, Sie lungern in meiner Nähe herum, weil Sie auf eine Beförderung aus sind.«
    »Tja«, sagte sie nachsichtig, »Sie haben im Augenblick nur drei Stellvertreter... und ehrlich gesagt, sie taugen alle nichts, aber ich bin überzeugt, daß Sie sie genau deshalb ausgesucht haben.«
    Geordi verzog keine Miene und tauschte einen weiteren Chip aus. »Schließlich«, sagte Eileen, »ist es doch sinnlos, jemanden zu befördern, der einem wirklich gefährlich werden könnte. Sie müssen Stellvertreter haben, aber« – sie bedachte ihn mit einem schalkhaften Lächeln – »man muß doch vermeiden, daß sie ihr Handwerk allzugut verstehen, nicht wahr?«
    »Da ist was dran«, sagte Geordi, dachte aber bei sich, daß er nicht nach diesem Gesichtspunkt vorgegangen wäre. Welche vernünftige Arbeit sollte auf einem Raumschiff noch möglich sein, wenn man seine Untergebenen nicht nach ihrer Befähigung, sondern ihrem Mangel daran auswählte? Kein Wunder, daß die Instandhaltung hier so schlampig war.
    »Na ja«, sagte er nach einem Moment halb im Ernst, halb im Spott, »ich müßte wohl mal reiflich und genau darüber nachdenken. Nachdem ich reiflich und genau Ihre Arbeit beurteilt habe.«
    Sie trieb mit der Gravscheibe näher zu ihm heran, bis sie ihm praktisch ins Ohr atmete. »Ich hatte gehofft, wir könnten die Beurteilung umgehen.«
    »Ach? Und welche Kriterien sollen wir statt dessen anwenden?«
    »Bestechung?« sagte sie ganz leise und atmete ihm erneut ins Ohr, aber diesmal absichtlich.
    Geordi schluckte und riß sich zusammen. »Fähnrich, je schneller wir hier fertig sind, desto schneller können wir ausführlich darüber sprechen.«
    Sie lächelte ihn an. »Seltsam, daß Sie sich tatsächlich für Ihre Arbeit interessieren. Na ja, ich komme damit klar. Aber einige Leute werden nicht wissen, was sie davon halten sollen.«
    Geordi verzog das Gesicht. »Sagen wir einfach, daß ich kein Interesse daran habe, von dem, was da draußen herumfliegt und uns jagt, in radioaktiven Staub verwandelt zu werden. Oder von jemandem aus den« – er räusperte sich leicht – »höheren Etagen in die Mangel genommen zu werden.«
    »Ja, die Counselor ist seit ein, zwei Tagen wieder auf der Pirsch. Harry meint, sie sei wegen irgend etwas nervös.«
    »Die Counselor? Nervös?« Geordi dachte daran, was für eine kühle Selbstbeherrschung sie auf der Brücke gezeigt hatte, und schüttelte den Kopf. Das bezweifelte er doch sehr stark.
    »Tja, so lauten die Gerüchte... und Sie wissen

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