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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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damit
seinen Anspruch auf sie. Immer wieder befall I er sich, es langsam angehen zu
lassen und sie nicht zu sehr zu drängen. Wenn sie nur nicht so schön wäre! Es
würde seinen Plan sehr vereinfachen.
    Ich bin ein erfahrener Jäger,
Liebste. Es wird mir keine Probleme bereiten, mit diesem Untoten fertig zu
werden. Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und ließ sie dann
widerwillig los.
    Gabriel wandte sich
um und ging ans Ende der Brücke. Er blickte zum Himmel auf. »Zeige dich,
Wertloser! Verlasse dein Versteck, und stelle dich demjenigen, den du
herauszufordern gewagt hast.« Seine Stimme klang sanft und hypnotisch. Sie
schlich sich in den Geist ein und drängte immer weiter, bis es nur noch eine
einzige Möglichkeit gab: Gehorsam. Gabriel entfernte sich weiter von Francesca
und trat auf die Wiese. »Du bittest um die gerechte Strafe unseres Volkes,
Unreiner. Und ich will dir deinen Wunsch erfüllen. Komm zu mir.«
    Francesca vermochte
den Blick nicht von Gabriel zu wenden. Er stand aufrecht da, während der Wind
in seinem Haar spielte. Sein Gesicht wirkte streng und doch sanft. Zwar war er
völlig entspannt, strahlte jedoch unendliche Macht aus. Seine Stimme war
hypnotisch, seine Haltung selbstsicher. Er war unbesiegbar. Erschrocken
keuchte Francesca auf, als sie sah, wie der Vampir links neben Gabriel aus dem
Gebüsch trat. Langsam bewegte sich das Ungeheuer vorwärts, obwohl es gegen
jeden Schritt ankämpfte und hasserfüllt knurrte und zischte. Nie zuvor hatte
Francesca einen Vampir aus der Nähe gesehen, und er sah abscheulich aus. Seine
Augen lagen tief in den Höhlen und waren blutunterlaufen. Seine Zähne waren
verfault, seine Haut war faltig. Doch noch viel abstoßender als sein Außeres
war der hinterhältige, berechnende Hass, den die schreckliche Kreatur in sich
trug. Obwohl Francesca dem Vampir nicht zu nahe kam, konnte sie den Gestank der
Verdorbenheit riechen, der den Vampir umgab. Sie zwang sich dazu, das Ungeheuer
anzusehen, das Böse in ihm zu spüren. Es war wichtig für sie zu wissen, was
Gabriel sein Leben lang bekämpft hatte: diese Ungeheuer. Wie viele von ihnen?
Wie oft? Und wie viele von ihnen hatte er gut gekannt, mit wie vielen war er
aufgewachsen, ehe sie ihre Seele verloren hatten? Francesca hatte ihr Leben
für einsam und schwierig gehalten, doch im Angesicht des Untoten begann sie zu
verstehen, wie es für Gabriel gewesen sein musste.
    In all den
Jahrhunderten hatte sie ihn als Helden betrachtet, als legendären Beschützer
der Karpatianer und Sterblichen. Doch jetzt begriff sie, was es bedeutete, ein
Jäger zu sein. Selbst sein eigenes Volk hatte sich vor seiner Macht und seinen
Fähigkeiten gefürchtet. Die Männer hatten sich von ihm ferngehalten, weil sie
sich davor geängstigt hatten, dass Gabriel sie eines Tages jagen und
unschädlich machen würde. Er konnte es sich nicht leisten, Freundschaften zu
schließen. Schlimmer noch, sein geliebter Bruder hatte sich in einen Vampir
verwandelt, und Gabriel war dazu gezwungen gewesen, ihn zu verfolgen und immer
wieder mit ihm zu kämpfen.
    Ich kann dir helfen.
    Du wirst tun, was ich dir
sage. Es ist gefährlicher für mich, wenn ich mir Sorgen um dich machen muss. Er
wird versuchen, dich zu benutzen. Wenn er merkt, dass er mich nicht besiegen
kann, wird er sich an dir rächen wollen. Gabriel sandte
Francesca eine Welle der Wärme und Zuneigung. Ich danke dir, Francesca.
Warte zu Hause auf mich.
    Dann konzentrierte
sich Gabriel wieder auf den Vampir. Da dieser nun nicht mehr im Bann von
Gabriels Stimme stand, begann er, listig um den Karpatianer herumzuschleichen.
    Gabriel lächelte,
und seine makellosen Zähne blitzten. »Offenbar hast du es sehr eilig, deine
Strafe zu empfangen. Ich gehöre zu den Ältesten unseres Volkes und bin einer
der mächtigsten karpatianischen Krieger. Ich bin Gabriel. Du kennst mich.
Schließlich bist du mit den Geschichten über meine Heldentaten aufgewachsen.
Es gibt keine Möglichkeit, mich zu besiegen. Nun nimm deine Strafe mit Würde
an, wie es dem großen Karpatianer gebührt, der du einst gewesen bist.«
    Der Vampir zischte.
Flammen schienen in seinen roten Augen zu glühen. Gegen seinen Willen ging er
noch immer auf Gabriel zu, obwohl er dagegen ankämpfte. Der Klang von Gabriels
Stimme war so rein und klar, dass sie dem Vampir große Schmerzen bereitete. Er
konnte diese Stimme ebenso wenig ertragen wie einen Blick in den Spiegel. Dennoch
vermochte er sich dem Bann nicht zu entziehen, der in

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