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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Knox?«
    Logan hielt den Hörer vom Ohr weg. » Himmel, Arsch …« Er verstummte. DS Doreen Taylor durchbohrte ihn mit ihrem Blick, die Lippen zu einem grimmigen Strich zusammengepresst. Sie deutete auf die kleine Feenprinzessin, die auf ihrem Schreibtisch saß und die Beine über die Kante baumeln ließ. Nicoles Flügel waren schon ein wenig zerknittert, und sie hatte den Schokokeks, mit dem sie sie bestochen hatte, damit sie endlich zu weinen aufhörte, schon fast über ihr ganzes Gesicht verteilt.
    Doreen zeigte mit dem Finger auf ihn und zischte streng: » So was sagt man nicht!«
    Logan verzog das Gesicht. » Tut mir leid.« Er schwenkte seinen Stuhl herum, bis er den beiden den Rücken zuwandte, und stellte den Lautsprecher des Telefons leiser. » Entschuldigen Sie, Sir, ich musste noch eben die Tür zumachen. Wir werden hier immer noch mit angeblichen Sichtungen von Knox zugeschüttet.« Der letzte Satz entsprach wenigstens der Wahrheit – im CID -Büro liefen schon den ganzen Tag die Leitungen heiß.
    » Wie viele sind darunter, denen nachzugehen sich lohnt?«
    » Die Kollegen von der Spätschicht sind noch dabei, die Angaben zu überprüfen, aber Sie wissen ja, wie das ist. Ein Fall wie dieser ruft immer alle möglichen Spinner auf den Plan.« Logan klickte sein Mailprogramm an und ging den Eingang durch, bis er zu der Nachricht vom Krankenhaus kam. » Harry Weaver von SACRO ist vor einer Stunde aufgewacht – DS MacDonald hat ihn vernommen, aber er kann sich an nichts erinnern. Die Blutprobe hat ergeben, dass er mit Rohypnol vollgepumpt war.«
    » Und die Frau?«
    » Noch zu früh für eine Prognose.«
    Es trat eine Pause ein. » Ich hab mit meinem Team gesprochen. In Tyneside hat niemand was von Knox gehört seit seinem Umzug, aber es gibt da eine Menge Leute, die auf Mad Mikeys Notgroschen scharf sind. Sie sollten Ihren Leuten sagen, dass sie die Augen nach Gangstern aus Newcastle offen halten sollen, nich’ wahr?«
    Logan stöhnte. » Oh verdammt, das hat uns gerade noch –«
    Ein Block pinkfarbener Post-its klatschte an seinen Monitor.
    Doreen streckte wieder den Finger aus. » Logan!«
    » Ups …« Logan dankte Danby und legte auf. Gangster aus Newcastle – als ob nicht alles schon kompliziert genug wäre.
    Er hatte kaum den Hörer auf die Gabel gelegt, als es schon wieder läutete. » Oh verd–« Er klappte schnell den Mund zu, ehe Doreen noch weitere Gegenstände werfen konnte. » McRae?«
    Es war Samantha. » Ich war … Kommst du heute wieder später? Ich meine, es ist schon okay, ich wollte nur … Du weißt schon.«
    Logan sah auf die Uhr an seinem Computer – 19.40 Uhr – fast drei Stunden nach dem Ende seiner Schicht. » Ich ertrinke hier in Papierkram – hab den Kerl geschnappt, der die Juweliergeschäfte überfallen hat.«
    » Oh … Na ja, vergiss es.«
    Er holte tief Luft. » Also, eigentlich bin ich so gut wie fertig. Wie wär’s, wenn ich auf dem Nachhauseweg was beim Chinesen hole und … Mist, geht nicht. Ich muss hier eine Minderjährige beaufsichtigen. Jedenfalls so lange, bis das Jugendamt sie abholt.« Logan schloss die Augen und knallte mit der Stirn leicht auf die Tastatur.
    » Ist nicht weiter wichtig.«
    Natürlich war es das, er konnte es an Samanthas Stimme hören.
    Doreen räusperte sich. » Ich kann auf sie aufpassen.«
    Logan hob den Kopf. Über seinen Bildschirm zog sich ein endloser Buchstabensalat.
    Doreen fuhr mit der Hand durch den hellblonden Haarschopf des Mädchens.
    » Nicole kann mir helfen, die Prozessunterlagen für den Golfschläger-Mord vorzubereiten, nicht wahr, Nicole?«
    Die Feenprinzessin steckte den Daumen in ihren Schokoladenmund und lutschte daran. Wenn man ehrlich war, würde sie wahrscheinlich eine größere Hilfe sein als die meisten Kollegen vom CID .
    » Hallo? Bist du noch dran?«
    Logan produzierte noch mehr Kauderwelsch auf dem Bildschirm. » Ich bin schon unterwegs.«

43
    Logan stakste die Marischal Street hinunter, in der Hand eine Plastiktüte von einem netten kleinen Chinaimbiss in der King Street. Die Stadt hatte sich an dieser Stelle das Streuen gespart, und der Gehsteig war mit einer tückischen Mischung aus Schnee und Eis bedeckt. Was besonders unangenehm war, weil die Straße von der Union Street bis hinunter zum Hafen steil abfiel, sodass man sich vorkam wie auf einer Bobbahn.
    Der Wind trug sein Teil dazu bei, indem er Logan eisige Nadeln ins Gesicht trieb, bis seine Haut vor Kälte pochte und schmerzte.
    Vor der Haustür

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