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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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zwischen den schweren Ledersitzen ab, kramt eine Bürste aus ihrer riesigen Handtasche und macht sich daran, das Monster zu bändigen.
    Tony wirft einen Blick in den Rückspiegel und sieht eine mürrisch dreinschauende Politesse, die im Regen die Reihe parkender Autos abklappert. » Was gekriegt?«
    Julie deutet auf die Tüte. » Huhn Rogan Josh, Balti-Lamm, King Prawn Korma für unser Weichei da hinten –«
    Neil zeigt ihr den Mittelfinger. Muss also doch zugehört haben.
    » – dreimal Pilaw und zwei Nan-Brote. Einmal Knoblauch, einmal Käse.«
    Tony stöhnt. » Nicht schon wieder indisch.« Kein Wunder, dass er Probleme mit der Verdauung hat. » Was ist mit Danby?«
    Julies Mundwinkel gehen auf Tauchstation, was sie gleich viel weniger attraktiv macht. » Diese Idioten von SACRO wollten mir nichts sagen. Angeblich fällt alles, was mit Richard Knox zu tun hat, unter › Kenntnis nur bei Bedarf ‹ .«
    Neil beugt sich vor und steckt seine große Rübe zwischen den Sitzen durch. Er hat sich die Haare wieder so komisch frisiert – sieht aus wie ein alternder Elvis mit Geordie-Akzent, bloß mit einem viel größeren Zinken. » Was ist das überhaupt für ein saublöder Name – › SACRO ‹ ?«
    » Hör bloß auf …« Sie wühlt in der Plastiktüte herum und reißt ein großes Stück fettiges Nan-Brot ab. » Wer hat Hunger?«
    » Danke.«
    Sie drückt Neil das Brot in die Hand, während Tony das Auto wegfährt, ehe diese Politesse so nahe kommt, dass sie ihr Nummernschild sehen kann.
    » Warum hast du nicht einfach eine von deinen Dienstmarken vorgezeigt?«, fragt Tony.
    » Schätzchen, es kommt gar nicht infrage, dass diese Sweaties spitzkriegen, dass ich Fragen gestellt habe. Es soll überhaupt niemand wissen, dass ich hier bin. Kannst du dir vorstellen, was los ist, wenn die Bullen in Northumbria davon Wind kriegen?«
    Neil nickt. » Auch wieder wahr.«
    » Also hab ich mich als Jocelyn Bygraves, Sozialarbeiterin, vorgestellt.« Sie hält einen gefälschten Ausweis aus der Kollektion in ihrer Handtasche hoch. » Man sollte doch meinen, dass diese linken Öko-Freaks ein bisschen mehr Ehre im Leib haben, oder?«
    » Nee, traue niemals einem Sozialarbeiter.« Neil beugt sich vor, reißt noch ein Stück Brot ab und redet mit vollem Mund. » Also, was unternehmen wir denn jetzt wegen Danby?«
    Julie zieht die Stirn in Falten und überlegt einen Moment. » Der Fettsack muss doch hier irgendwo sein, oder? In einem Hotel oder B&B oder so was in der Art?«
    » Keine Chance.« Tony tritt leicht auf die Bremse und lässt den Wagen vor der roten Ampel ausrollen. » Hast du eine Ahnung, wie viele B&Bs es in Aberdeen gibt? Tausende. Liegt an den ganzen Typen, die herkommen, um hier in der Ölindustrie zu arbeiten.«
    Neil nickt wieder. » Auch wieder wahr.«
    Und ob das wahr ist. » Was sagt Knox dazu?«
    Julie reißt den Deckel von einem Plastikbehälter, und der Duft indischer Gewürze breitet sich im Wagen aus. » Er sagt, er weiß nicht, wo Danby wohnt.«
    » Soll das heißen, wir müssen die ganze Stadt abklappern, nur weil dieser elende Rentnerficker nicht in der Lage ist, seinen Teil der Vereinbarung einzuhalten?« Neil leckt sich das Fett von den Fingerspitzen. » Das ist mal wieder verdammt typisch, wirklich.«
    » Es ist, wie es ist, Babe. Wenn du Danby wärst, würdest du dann einem wie Knox verraten, wo du wohnst?«
    » Auch wieder wahr.«
    » Wie auch immer, früher oder später wird Detective Superintendent Danby hier im Präsidium aufkreuzen.«
    Hinten auf dem Rücksitz lacht Neil auf. » Willst du etwa das Polizeipräsidium observieren?«
    Sie zuckt mit den Achseln. » Warum nicht? Die Sweaties werden’s doch eh nicht merken, oder? Sind doch viel zu sehr damit beschäftigt, Schafe zu ficken, oder was auch immer sie hier oben so treiben.«
    » Nur weil sie Schotten sind, sind sie noch lange keine Idioten. Klar wird das denen auffallen, wenn ein dicker fetter Range Rover eine Woche lang vor dem Eingang parkt.«
    Julie fährt auf ihrem Sitz herum. » Willst du einfach so aufgeben? Umkehren und mit leeren Händen nach Hause fahren? Findest du das eine bessere Idee?«
    O Gott, jetzt geht das wieder los.
    » Das sage ich ja gar nicht, es –«
    » Hast du einen blassen Schimmer, was der Boss dann mit uns anstellen würde?«
    » Schon, aber –«
    » Aber was, Schätzchen?«
    Neil klappt den Mund zu. Sie wissen alle, was dieser Ton zu bedeuten hat – dieser muntere Ist-doch-alles-in-Butter-Ton, den Julie immer

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