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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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keine Albträume.
    Er selbst hätte nur zu gern einige unschöne Dinge vergessen. Doch so einfach machte er sich das Leben nicht. Er gedachte seiner Sünden. Und diesmal kamen auch diese beiden nicht so einfach davon. Die Zeit war gekommen, dass sie sich mit seiner Hilfe erinnerten.
    Mit großer Zufriedenheit erkannte er das Erstaunen in ihren Gesichtern. Gierig sog er den Anblick ihrer leuchtenden Augen in sich ein. Wie kostbare Edelsteine fingen sie das gelbliche Licht der Kerzen und reflektierten den matten Schimmer. Serenas Augen funkelten in elektrischem Blau, die Malcolms strahlten beinahe weiß. Dämonische Juwelen, deren Glanz weder das Grauen noch der Tod, den ihre Besitzer über die Menschheit brachten, zu trüben vermochte. Vielmehr schienen Leid und Schmerz ihr Leuchten zu verstärken.
    Mit nadelfeinem Lächeln flüsterte Dorian Prior grimmig: »Du hast deinen Bruder mitgebracht?«
    Erschrocken senkte Serena den Blick und wich einen Schritt zurück, als fürchte sie eine Strafe. Doch er wusste, dass Arweth seine Tochter niemals für eine solche Lappalie, wenn überhaupt jemals zur Ordnung rief. Prior ließ sein Lächeln milder erscheinen und beugte sich leicht vor.
    »Nun, dann werde ich meine Überraschung eben vorziehen müssen. Ihr beide bringt meine Pläne wirklich durcheinander. Doch das ist nicht so wichtig.«
    Malcolm unternahm den halbherzigen Versuch, seinen Ungehorsam zu erklären: »Arweth, du weißt doch, dass ich Serena nicht allein gehen lasse. Egal wohin. Ich bitte dich, mir zu verzeihen, aber gibt es eine bessere Rechtfertigung als ihre Sicherheit?«
    »Schon gut, Malcolm.« Mit einem leichten Winken seiner langgliedrigen Hand unterstrich er die Belanglosigkeit des vermeintlichen Vergehens.
    »Wir konnten schließlich nicht wissen, ob du wirklich diesen ... Mann geschickt hast. Dein Siegel war nicht unter der Botschaft, also ...«
    Ein strenger Blick ließ Malcolm verstummen.
    »Dieser Mensch, ist er dein ...«
    »Ja, Serena, er war mein Wächter. War, weil er es nun nicht mehr ist. Er war ein überflüssiger Versuch, mir das Leben zu erleichtern, aber er wird nun niemanden mehr belästigen. Vergiss den Idioten.«
    Serena lachte erheitert. Dorian Prior wusste, dass sie den Sterblichen eine beinahe instinktive Verachtung entgegenbrachte. Zumindest verhielt sich das bei älteren Sterblichen so. Arweths Tochter entwickelte ein Übermaß an geradezu verliebter Fantasie, wenn sie junge männliche Exemplare darauf vorbereitete, bis auf den letzten Tropfen von ihr geleert zu werden.
    Einige ihrer Vorlieben kamen ihm erstaunlich vertraut vor. Er selber wandte vor vielen Jahren derartige Methoden an. Allerdings nicht um seines eigenen Vergnügens, sondern um der Wahrheitsfindung willen.
    »Die Sache ist erledigt, Malcolm. Das sagte ich doch bereits. Kommt jetzt! Es ist Zeit für die Überraschung.«
    Prior stand auf. Er bewegte sich vorsichtig, denn immer noch fühlte sich sein neues Äußeres wie eine fremde Hülle an. Sie schien um seinen eigenen Körper zu wabern und zu flattern wie ein zu weiter Mantel. Lächelnd trat Serena zu ihm in den Kreis seiner Puppen.
    »Noch mehr Überraschungen, Vater? Wir sind ja schon überwältigt davon, dass du es geschafft hast, diesen wundervollen Ort vor uns zu verbergen. Da entdeckt man ja ganz neue Seiten an dir.«
    Mit strahlendem Blick und ausgebreiteten Armen drehte sie sich zweimal im Kreis. Dieses Luder. Sie spielte das kleine Mädchen für Arweth.
    »Ich finde das hier einfach entzückend. Diese Puppen. Das sind Menschen, nicht wahr?« Sie klatschte begeistert in die Hände und Malcolm verdrehte die Augen als wäre ihr albernes Gehabe mehr als er ertragen konnte.
    Dorian Prior empfand dies betreffend eine gewisse Verbundenheit mit ihm. Aber nur keine Sorge. Bald schon wird sie notgedrungen den Ernst fürs Leben aufbringen, dachte er.
    Impulsiv griff Serena Priors Arm. Kurz war er versucht, ihrem Griff auszuweichen, doch er unterdrückte diesen Impuls. Arweth ließ jede ihrer Berührungen zu. Mehr noch, er genoss diese sogar. In einer Mischung aus Faszination und Abscheu sah er ihre feuchten Lippen sich bewegen, als sie sagte: »Ich wusste, dass du nicht wirklich Lucas‘ Ansichten teilst. Jarout wird sich freuen, davon zu hören. Auch wenn er jetzt wieder bei der Familie ist und den braven Sohn spielt, hat er sich bestimmt nicht so sehr verändert, dass aus ihm ein zimperlicher Menschenfreund geworden ist.«
    »Nein, mein Schatz, sicher nicht. Und ich

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