Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Sachen.«
    »Was du eindeutig von ihr geerbt hast.«
    »Was weißt du über ihre Familie? Hier ist ein Mann, der denselben Nachnamen wie unsere Mutter hat, und er sieht ihr ähnlich. Na ja, sie war hübscher, aber sie sehen sich wirklich ähnlich, und es heißt, er wäre sehr intelligent. Er ist ein Mensch, Colby, genau wie ich.«
    »Stört es dich, dass ich jetzt karpatianisch bin und du nicht? Rafael hat dir erlaubt, all deine Erinnerungen zu behalten, weil du es so wolltest, doch wenn du dadurch das Gefühl hast, anders zu sein ...« Sie brach ab. Es gab für Paul keine Möglichkeit, Karpatianer zu werden. Soweit sie wusste, besaß er keinerlei übernatürliche Fähigkeiten. Auch bei Ginny waren ihr noch keine aufgefallen. Colby hatte einen anderen Vater als ihre Geschwister, der in direkter Linie von Karpatianern abstammte.
    Razvan. Sie wollte nicht an ihn denken, mochte sich selbst kaum eingestehen, dass er ihr leiblicher Vater war. Razvan war der Enkel des dunklen Magiers Xavier, eines Todfeindes aller Karpatianer. Vor langer Zeit hatte eine seiner Schülerinnen, Rhiannon, das Interesse des mächtigsten aller Magier geweckt. Er hatte ihren Gefährten des Lebens ermordet, sie entführt und geschwängert und damit einen furchtbaren Krieg provoziert. Rhiannon hatte Drillinge zur Welt gebracht, Soren und seine Schwestern, über die nichts bekannt war. Razvan und Natalya waren Sorens Kinder. Razvan war der Verlockung der schwarzen Magie erlegen. Er hatte sein karpatianisches Blut – noch dazu das Blut der berühmten Drachensucher – ebenso verraten wie seine Schwester, sich mit den Vampiren verbündet und ein Komplott geschmiedet, um Prinz Mikhail zu töten. Der Gedanke, dass sie Razvans Gene in sich trug, beschämte sie, vor allem hier in den Karpaten und unter so vielen Karpatianern.
    »Nein, ich finde es irgendwie cool, dass du Karpatianerin bist, Colby.« Paul fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Und ich liebe unser neues Zuhause und Dads Brüder, aber falls dieser Mann – Gary Jansen – irgendwie mit Mom verwandt ist, möchte ich ihn kennenlernen. Und ich möchte wissen, warum wir in seinem Leben nie eine Rolle gespielt haben.«
    »Hast du dich nach ihm erkundigt?«
    Paul nickte. »Rafael hat mir seinen Namen genannt und mir erzählt, dass er mit Gregori befreundet ist. Anscheinend arbeitet er viel auf dem Gebiet der Forschung. Du bist älter als ich. Kannst du dich erinnern, ob Mom je über ihre Familie gesprochen hat? Hast du Verwandte von ihr kennengelernt?«
    Colby zupfte nervös an ihrem Haar. »Ich erinnere mich nur an wenig, und nichts davon ist gut.« Es war schmerzlich, an die Vergangenheit zu denken, und obwohl Colby geglaubt hatte, die Zeiten, in denen sie sich so minderwertig gefühlt hatte, lägen hinter ihr, hatte die Entdeckung, dass Razvan ihr Vater war, alles wieder wachgerüttelt.
    »In welcher Hinsicht?«, bohrte Paul nach.
    Rafael tauchte groß und stark neben Colby auf. Sein Gesicht mit den fein gemeißelten Zügen und dem sinnlichen Mund hätte einer Statue gehören können. Jeden Abend, wenn sie aufwachte und ihn so sah – einen Krieger, den sie liebte -, wurde sie stets aufs Neue von der Liebe überwältigt, die sie für ihn empfand. Rafael betrachtete die Welt mit kalten Augen, aber sie schaute er immer nur voller Liebe und Verlangen an. Auf eine Frau, die nie richtig irgendwo hingehört hatte, wirkte es wie ein Wunder. Jetzt legte er seine Arme um sie, zog sie vom Stuhl und hielt sie eng umschlungen.
    Ich mag diese Gedanken nicht. Du hast nichts falsch gemacht, als du ein Kind warst. Es ist besser, nicht mehr an all diese Dinge zu denken, wenn sie dir nur Kummer bereiten.
    Paul hat ein Recht darauf, gewisse Dinge zu erfahren.
    Über sie selbst. Über ihren Vater. Über seine und ihre Mutter. Sie legte ihren Kopf an Rafaels Brust. Das alles war so kompliziert, und ihr Hintergrund war eher demütigend. Sie wollte nicht, dass Paul sich schämen musste.
    Sie war es gewesen, die darauf bestanden hatte, hierherzukommen und das Weihnachtsfest in den Karpaten zu feiern. Sie hielt es für wichtig, andere Karpatianer kennenzulernen und ein bisschen unter Leute zu kommen. Die Ranch in Südamerika war riesig und sehr abgelegen, und die Brüder de la Cruz wurden dort wie Fürsten behandelt – viel zu ehrerbietig. Colby hielt es für eine gute Idee, sie daran zu erinnern, dass sie nicht die Einzigen auf der Welt waren, die besondere Fähigkeiten und Aufgaben hatten. Jetzt wurden genau an

Weitere Kostenlose Bücher