Dunkles Fest der Leidenschaft
wissen.«
Mikhail klopfte Dimitri auf den Rücken. »Du bist ein Mann von Ehre, Dimitri, und hast ein seltenes Juwel, wie unsere Skyler es zweifellos einmal sein wird, mehr als verdient.«
»Hoffen wir, dass du recht hast.«
Mikhail ließ Dimitri im Schatten zurück, dort, wo er sich meistens aufhielt. Wieder befiel den Prinzen Trauer. Er verspürte Mitleid mit seinen Kriegern, die so allein und ohne Hoffnung waren und doch ihr Leben lebten, so gut es ihnen möglich war.
Manolito de la Cruz stand in der Tür, und Mikhail ging auf ihn zu. »Hast du einen dieser Männer im Verdacht, der Magier zu sein? Du bist ihm am nächsten gekommen, als du in sein Versteck vorgedrungen bist, und könntest am ehesten seinen Geruch wahrnehmen.«
Manolito zuckte die Schultern. »Ich habe keinen einzigen Mann gefunden, der der Magier sein könnte, den wir suchen. Wir sind in sämtlichen Räumen gewesen, um sie gründlich zu untersuchen, aber alle Gäste scheinen völlig harmlos zu sein.«
»Was sagt dir dein Instinkt?«, wollte Mikhail wissen.
»Dass der Feind in der Nähe ist«, antwortete Manolito.
»Meiner sagt mir dasselbe.« Mihail sah ihn eindringlich an.
»Halte weiter Ausschau. Und richte den anderen aus, dass sie ebenfalls wachsam bleiben sollen. Wir können uns keinen Fehler leisten.«
Manolito nickte und machte erneut eine Runde durch den Raum, wobei er die Botschaft des Prinzen den anwesenden Kriegern mündlich überbrachte. Er vertraute nicht darauf, dass ihr allgemeiner Kommunikationspfad nicht abgehört werden konnte, wenn der Magier sich tatsächlich mit den Vampiren verbündet hatte. Als er sich Nicolae und Vikirnoff und ihren Frauen näherte, riskierte er einen kurzen Blick auf Mary-Ann.
Ihr Anblick raubte ihm den Atem. Sie saß mit Colby und Rafael an einem Tisch, unterhielt sich mit Paul, Ginny und Skyler und lachte über etwas, das sie ihr erzählten, und sie war so schön, dass es seinen Augen wehtat. Ihre Haut schien zu schimmern, und er war wie gebannt von ihrem Mund und ihren Augen. Der Klang ihrer Stimme prickelte auf seinem Rückgrat. Verlangen stieg in ihm auf, verkrampfte seine Muskeln und verhärtete seine Lenden, sodass er abrupt stehen blieb und ganz stillhielt, während er sich zwang, seinen Blick von der Versuchung abzuwenden. Es ging nicht an, dass er dabei ertappt wurde, sie anzustarren oder auch nur an sie zu denken. Er musste sich völlig auf seine Aufgabe konzentrieren, den dunklen Magier aufzuspüren.
»Mikhail hat das Gefühl, dass die Bedrohung angesichts Sheas knapp bevorstehender Niederkunft sehr real ist. Er bittet euch beide, äußerst wachsam zu sein.« Während er die Nachricht überbrachte, wappnete er sich geistig gegen einen Zugriff, da er wusste, dass beide ihn überprüfen würden. Sie hatten das Bewusstsein von so vielen der alleinstehenden Krieger untersucht, wie ihnen möglich war. Auch seine Gedanken hatten sie mehrmals erkundet.
Colby blickte auf und lächelte ihn an. »Geht es dir gut?
Rafael hat mir erzählt, dass du verwundet worden bist, als du den Prinzen verteidigt hast.«
»Es ist weiter nichts, kleine Schwester, ein Kratzer, mehr nicht.« Als Rafael diese Frau mit nach Hause gebracht hatte, hatte er für sie nicht mehr empfunden als das, was er über seinen Bruder an Eindrücken und Gefühlen empfing, aber jetzt erinnerte er sich an all die kleinen Dinge, die sie für ihn und seine Brüder tat. Sie teilte oft ihr Lachen und ihre Wärme mit ihnen, in der Hoffnung, ihr Dasein ein wenig zu erhellen. Jetzt konnte er echte Zuneigung für sie empfinden.
Er legte beiläufig eine Hand auf Colbys Schulter. »Ich habe nach Riordan und Juliette gesehen. Nichts hat ihren Schlaf gestört.« Sein Blick huschte zu Paul und Ginny. »Juliette hätte euch beide bestimmt gern tanzen gesehen. Sie hat oft erzählt, wie gern ihre Schwester früher getanzt hat. Hoffentlich hat sie bald einmal Gelegenheit, einen Auftritt von euch mitzuerleben.« Er schaute kurz zu Mary-Ann, verbeugte sich leicht und ging mit unbewegter Miene weiter.
Mary-Ann starrte ihm nach. »Mein Gott, ist der Mann attraktiv!«
Colby nickte. »Ja, nicht wahr? Das sind alle Brüder de la Cruz. Es gibt fünf von ihnen, und wenn sie alle zusammen sind, bleibt einem bei dem Anblick die Spucke weg. Die meisten Frauen schmelzen in ihrer Gegenwart einfach dahin.«
Mary-Ann, die fast so etwas wie Eifersucht auf diese unbekannten Frauen empfand, starrte dem Mann nach. Manolito zog die Aufmerksamkeit jeder einzelnen
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