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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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Hyattsville im Norden Washingtons.
    „Meyers“, meldete sich eine verschlafene Stimme.
    „Hallo Tom, ich bin’s. Steve.“
    „Steve?“, fragte der andere ungläubig. „Bist du wahnsinnig, um diese Uhrzeit hier anzurufen?“
    „Es ist schon zwölf“, lachte Steve.
    „Schon zwölf? Mann, ich hatte Nachtschicht. Erst zwölf, muss es heißen.“
    Tom Meyers arbeitete für einen privaten Sicherheitsdienst. Steve kannte ihn noch aus seiner Militärzeit. Im Krieg gegen den Irak waren sie zu Freunden geworden. Meyers war Richtschütze in Steves Panzer gewesen. Beide mussten nur die Brandverletzungen an ihren Armen betrachten, um sich daran zu erinnern, was sie verband.
    „Tom. Es ist wichtig“, sagte Steve eindringlich.
    „Was ist los?“, fragte Meyers ernst. „Bist du in Schwierigkeiten?“
    „Nein, aber etwas Merkwürdiges ist heute geschehen. Jemand, der sich Sam Gersham nannte, kam heute ins Büro und hat mir und Richard das Angebot gemacht, MedicSoft zu kaufen. Er hat eine Menge Geld geboten.“
    „Wie viel?“
    „Zwölf Millionen Dollar.“
    „Das ist eine Menge“, kicherte Tom am anderen Ende der Leitung.
    „Tom!“
    „Okay, ich verstehe. Du willst wissen, ob das Angebot ernst gemeint ist. Richtig?“
    „Richtig!“
    „Du willst also verkaufen?“
    „Das weiß ich noch nicht. Zwölf Millionen sind viel, viel Geld, und ich stecke gerade in finanziellen Schwierigkeiten.“
    „Was kannst du mir über diesen Gersham noch sagen?“
    Steve las sämtliche Angaben auf der Visitenkarte vor und gab Tom eine Personenbeschreibung von Sam Gersham.
    „Bis wann brauchst du die Informationen?“, fragte Tom.
    „So bald wie möglich. Gersham will sich Ende der Woche wieder bei uns melden.“
    „Ich sehe, was ich tun kann.“

    Tom Meyers legte den Hörer nicht auf, sondern drückte nur die Unterbrechungstaste und wählte die Telefonnummer des FBI-Hauptgebäudes in der 9.Straße.
    „Greg Hallway“, kam es nach zwei Rufzeichen aus dem Hörer.
    „Hi, hier ist Tom.“
    „Nicht du schon wieder“, stöhnte Hallway.
    „Oh doch.“
    „Warte einen Moment.“
    Hallway stand auf und schloss das Fenster. Sein Büro lag an der Südseite des Gebäudes, und der Verkehrslärm auf der Pennsylvania Avenue drang störend herauf. Bevor er sich setzte, schloss er auch die Tür zum Vorzimmer.
    „Okay, da bin ich wieder. Was liegt an?“
    „Greg, ich möchte dich zum Lunch einladen.“
    „Was?“
    „Du hast richtig gehört.“
    „Ich esse mittags nie, und das weißt du auch.“
    „Heute hast du Hunger“, beharrte Tom.
    „Also gut. Wann und wo?“, ergab sich Greg Hallway in sein Schicksal.

8. Kapitel

    3.Mai
    Steve saß in seinem Büro und klopfte nachdenklich mit einem Bleistift gegen seine Zähne. In wenigen Minuten würde Sam Gersham mit seinem Firmenanwalt eintreffen. Vor ihm auf dem Schreibtisch lag ein Blatt Papier, das nur wenige Sätze enthielt. Tom Meyers Bericht.
    Es gab außer den bereits bekannten Details, wie den Firmennamen, die Firmenadresse und Gershams Namen keinerlei weitere Informationen. Weder die Daten der Firmengründung, die normalerweise öffentlich zugänglich waren noch sonstige Einzelheiten, waren in Erfahrung zu bringen gewesen.
    Tom Meyers Verbindungsmann beim FBI hatte Gershams Namen durch den Zentralcomputer gejagt, aber der Mann war nicht registriert. Nicht einmal seine Sozialversicherungsnummer oder seine private Adresse hatte der Computer ausgespuckt.
    Tom hatte bei Centurion Corporation angerufen, wo er von einer Sekretärin freundlich abgewiesen worden war. Sam Gersham sei nicht zu sprechen. Nein, auch nicht in nächster Zeit. Im Augenblick sei auch keine andere Person verfügbar, die ihm Informationen zu Centurion Corporation geben könnte. Als die Frau nach seiner Adresse und seiner Telefonnummer gefragt hatte, war ihm klar geworden, dass es besser war, das Gespräch sofort zu beenden.
    Steve hatte Tom vorgeschlagen, beim heutigen Treffen mit der Abordnung von Centurion Corporation vor dem Gebäude von MedicSoft auf Sam Gersham zu warten und sich dann an seine Fersen zu heften. Er würde alle Kosten, auch die Flugkosten nach New York übernehmen.
    Richard wusste nichts von seinen Nachforschungen. Seit Gershams überraschendem Kaufangebot war mit ihm nicht mehr vernünftig zu reden. In Gedanken zählte sein Partner schon die Millionen, die ihm gehören würden, und schmiedete Pläne für die Zukunft. Er schien keine Zweifel daran zu haben, dass alles mit rechten Dingen zuging.

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