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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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der Brief ‘im Auftrag der Universitätsleitung, Norman Hellcomb’.
    Der Mann war Steve nur flüchtig bekannt. Hellcomb war klein und dünn wie ein Bleistift, mit einem ausgemergelten Gesicht, das sich hinter dicken Brillengläsern versteckte. Dass dieser Mann die Macht besaß, ein vielversprechendes Projekt zu kippen, erstaunte ihn. Steve hatte immer geglaubt, dass an der Universität die Wissenschaftler die Richtung bestimmten. Nun, so konnte man sich täuschen.
    Er hatte mehrfach in Dallas angerufen, aber jeder Versuch, sich mit Professor Halwood in Verbindung zu setzen, wurde schon von dessen Sekretärin abgeschmettert, die stets behauptete, der Professor sei nicht zu sprechen.
    Die ganze Sache war mysteriös. Etwas Geheimnisvolles haftete ihr an, aber so sehr sich Steve auch den Kopf zerbrach, er kam nicht hinter den Sinn dieser überraschenden Wendung.
    Vielleicht sollte ich noch mal nach Dallas fliegen, dachte Steve, um mich persönlich und vor Ort zu informieren.
    Abgesehen von der finanziellen Katastrophe, die mit der Auftragsrücknahme einherging, war Prometheus in seiner wissenschaftlichen Bedeutung zu wichtig, um sang- und klanglos zu sterben.
    Prometheus .
    Der Name war von ihm. In der griechischen Mythologie war Prometheus ein Titan gewesen, der den Menschen das Feuer gebracht hatte und dafür von den Göttern bestraft wurde. Für Steve war sein Programm ein neues Licht, das Feuer in einer kalten Welt. Er würde nicht zulassen, dass diese Flamme einfach verlosch.
    Die Sprechanlage summte, und Steve drückte eine Taste.
    „Ja, Linda?“, fragte er.
    „Mr.Sanders, hier ist ein Mr.Gersham, der Sie und Mr.Cameron sprechen möchte.“
    „Gersham, sagen sie? Tut mir leid, kenne ich nicht. Fragen Sie, was er möchte und geben Sie ihm einen Termin.“
    Das konnte kein Kunde sein. Wahrscheinlich ein Vertreter. Er wollte die Verbindung gerade unterbrechen, als Linda weiter sprach.
    „Sir, Mr.Gersham betont, es sei dringend und in Ihrem eigenen Interesse.“
    „Fragen Sie, worum es geht“, knurrte Steve verärgert.
    Einen Augenblick lang drang nur leises Gemurmel aus dem Lautsprecher, dann erklang Lindas Stimme erneut.
    „Mr.Sanders?“
    „Ja?“
    „Mr.Gersham sagt, er möchte MedicSoft kaufen.“

    Als Gersham wenige Minuten später Steves Büro betrat, schien er den ganzen Raum auszufüllen. Groß, breitschultrig, mit harten Gesichtszügen, kurz geschorenen Haaren und kalten grauen Augen, verbreitete er eine Aura von Macht und Entschlossenheit.
    Richard war aus seinem Büro herübergekommen und betrachtete Gersham ebenso neugierig wie Steve, der noch immer vollkommen perplex war.
    „Bitte nehmen Sie Platz, Mr.Gersham“, bot Steve ihm einen bequemen Stuhl an.
    Gersham trat näher und reichte nacheinander Steve und Richard die Hand, bevor er sich setzte. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht.
    „Mr.Sanders, Mr.Cameron, ich möchte mich vorstellen. Mein Name ist Sam Gersham und ich bin der Vorstandsvorsitzende der Centurion Corporation , einem Unternehmen mit Hauptsitz in New York, das sich auf die Herstellung präziser, technischer Geräte für die Medizin spezialisiert hat. Vielleicht haben Sie schon von uns gehört?“
    Steve und sein Partner schüttelten den Kopf.
    „Nun ja, das macht nichts“, sprach Gersham weiter. Er griff in die Innentasche seines Jacketts, zog seine Brieftasche heraus und überreichte jedem eine Visitenkarte. Richard steckte sie wortlos ein. Steve ließ sie unschlüssig durch seine Finger gleiten.
    „Unsere Sekretärin sagte, Sie möchten MedicSoft kaufen. Wie kommen Sie auf die Idee, die Firma wäre zu verkaufen?“, fragte Steve.
    Gersham lächelte nicht mehr. Er saß entspannt in dem Ledersessel, die Beine übereinander geschlagen, die Hände vor der Brust gefaltet. „Ich habe von Ihren augenblicklichen finanziellen Schwierigkeiten gehört.“
    Steve und Richard sahen ihn sprachlos an. Gersham redete ruhig weiter: „ Centurion Corporation will sein geschäftliches Betätigungsfeld erweitern, beträchtlich erweitern, und sich dabei auf dem Gebiet der Pharmamedizin engagieren. Wir sind auf Sie aufmerksam geworden und ehrlich gesagt, Ihre Arbeit für die Universität von Dallas hat uns beeindruckt. Wir sehen gute Möglichkeiten für das von Ihnen entwickelte Programm zur genetischen Manipulation von Viren.“
    „Woher wissen Sie davon?“, fragte Steve wütend.
    „Ich habe Ihren Vortrag in Dallas gehört.“
    „Sie waren dort?“, fragte Steve erstaunt.
    „Allerdings.

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