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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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überprüfen, während ich dranbleibe?“ Er lauschte einen kurzen Moment ihrer Frage. „Es ist eine Nummer aus Washington.“
    Sally Winfield arbeitete in der Verkehrszulassungsstelle von Washington D.C. Wenn das Autokennzeichen des Lincoln nicht gefälscht war, würde er in wenigen Augenblicken den Fahrzeughalter kennen.
    „Tom?“
    „Ja, Sally?“
    „Bist du in Schwierigkeiten?“
    „Nein“, sagte er verblüfft.
    „Die Nummer kam mir gleich so komisch vor.“
    „Jetzt mach’s nicht so spannend, Sally. Wem gehört die Karre?“
    „Keine Ahnung.“
    „Was?“
    „Das ist ein Army-Kennzeichen.“
    Fast hätte er sich an den Kopf gegriffen. Unmöglich .
    „Sally, du musst dich irren. Wie du weißt, war ich selbst lange Zeit in der Armee. Das ist kein Army-Kennzeichen.“
    „Hör zu, Tom. Ich habe Cliff Thursten, der neben mir am Computer sitzt, gefragt. Er meint, es wäre eines. Thursten hat so ein Ding schon mal gesehen.“
    „Was sagt der Computer genau?“
    „Nichts! Das ist es ja! Kein Eintrag. Army-Kennzeichen laufen nicht über meine Dienststelle.“
    Ratlos verabschiedete sich Tom Meyers von ihr. Er war so in Gedanken versunken, dass er um ein Haar die Abfahrt, die der Lincoln nahm, verpasst hätte. Fluchend trat er auf die Bremse und schlug das Lenkrad ein. Mit quietschenden Reifen nahm der Mustang die Kurve. Vor ihm bog Gershams Fahrer auf eine schmale Landstraße ein.
    Sie durchquerten mehrere einsame Orte, bevor die Landschaft menschenleer wurde. Hügelige Wiesen erstreckten sich, soweit das Auge reichte.
    Meyers ließ sich zurückfallen, damit der andere Fahrer nicht aufmerksam auf ihn wurde. Er nahm das Handy erneut in die Hand und wählte Steves Nummer bei MedicSoft .
    „Steve? Hier ist Tom“, eröffnete er das Gespräch. „Ich habe Neuheiten für dich. Gersham ist nicht zum Flughafen gefahren. Er hat sich von einer Limousine abholen lassen. Wir waren eine Weile Richtung Baltimore unterwegs, aber gerade hat er den Freeway verlassen, und nun fahren wir quer übers Land ... Nein! Keine Ahnung, wo ich mich im Augenblick befinde. Ich habe genug damit zu tun, ihn nicht zu verlieren, ohne dabei aufzufallen. Aber ich rufe dich aus einem anderen Grund an. Gersham ist in einem schwarzen Lincoln mit Army-Kennzeichen unterwegs ... Ja, wenn ich es dir doch sage. Ich habe Sally angerufen, die hat’s mir gesagt ... Verdammt Steve, ich habe keine Ahnung, was das zu bedeuten hat. Ich bleibe am Ball und melde mich, sobald ich weiß, wohin die Reise geht. Okay? Bis dann.“
    Als Tom Meyers das Handy neben sich auf den Beifahrersitz warf, bog der Lincoln von der Straße in einen unbefestigten Waldweg ab. Meyers war schlau genug, ihm nicht direkt hinterherzufahren.
    Er ließ seinen Mustang an der Abbiegung vorbeirollen, bevor er zweihundert Meter weiter den Wagen an den Straßenrand lenkte.
    Himmel , fluchte er. Wo will denn der hin?
    Er ließ fünf Minuten verstreichen, dann wendete er und fuhr langsam zu der Abbiegung in den Wald zurück.
    Meyers ließ den Motor laufen, während er ausstieg und den Weg untersuchte. Der Boden war trocken. Festgefahrene Erde mit zwei ausgefahrenen Spuren, die in den Wald führten. Anscheinend nahmen öfter Fahrzeuge diese Abbiegung.
    Er suchte die Gegend nach einem Hinweisschild ab, das ihm verraten konnte, wohin dieser Pfad ihn führen würde, aber da gab es nichts. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. Nervös bemerkte Tom, dass er schwitzte, obwohl es relativ kühl war.
    Reiß dich zusammen, dachte er. Du hast Schlimmeres hinter dir, als alles was noch kommen kann.
    Tom ließ sich wieder in den Sitz fallen und fuhr in den Wald hinein.

    Die hohen Bäume fingen einen Teil des Tageslichts ab, aber die Linsen der automatischen Kameras nahmen trotzdem ein gestochen scharfes Schwarzweißbild auf, das sie an die Zentrale tief im Wald funkten.
    Der wachhabende Offizier informierte sofort nach der Entdeckung des Eindringlings zwei Bereitschaftsstreifen zu je sechs Mann, die sich bereit machten, Tom Meyers abzufangen, sollte er dem geheimen Areal zu nahe kommen.
    Ihre automatischen Gewehre glänzten im Licht der Deckenbeleuchtung, als sie die Munitionsmagazine einführten und repetierten.

9. Kapitel

    Steve überquerte die Grünanlagen rund um das Kapitol und wanderte hinüber zur Library of Congress. Die Frühlingssonne schien warm auf sein Gesicht, und er genoss den Geruch der erwachenden Natur und das Leben um ihn herum.
    Überall waren Menschen unterwegs. Viele

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