Dunkles Feuer
aus dem Verkauf erhalten, stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen. Sowohl beruflich als auch privat. Praktisch wird für Sie nur eine einzige Tür geschlossen, Tausende von Türen bleiben offen, und wir können nicht anders, wir müssen auf diesem Punkt bestehen, oder wir ziehen unser Angebot zurück. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?“
„Steve ...“, versuchte ihn Richard zu bedrängen, aber sein Partner stand auf und hielt Gersham und Rosenberg die Hand zum Abschied hin.
„Mr.Gersham, wir werden Ihr Angebot prüfen und uns bei Ihnen melden“, sagte er kalt.
Das Gesicht des Geschäftsmannes lief rot an, aber er beherrschte seinen Zorn.
„Wie Sie meinen“, presste er zwischen den Zähnen hervor, wandte sich um und verließ den Raum.
„Denken Sie gut über alles nach“, riet Rosenberg den beiden Partnern. „Denn es wird sehr lange dauern, bis Sie wieder ein derartiges Angebot erhalten. Machen Sie keinen Fehler.“ Dann ging auch er.
Als sich die Tür schloss, sprang Richard wutentbrannt aus seinem Stuhl auf. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt und um seine Mundwinkel zuckte es.
„Was soll das?“, zischte er. „Bist du verrückt, so mit diesem Mann umzuspringen. Wir stehen bis zum Hals im Wasser und Gersham ist der einzige Rettungsring weit und breit. Zwölf Millionen Dollar, und du machst solche Mätzchen.“
„Ich mache keine Mätzchen“, widersprach Steve. „Das waren berechtigte Einwände.“
„Ist doch klar, dass sich Gersham absichern will. Was hast du denn erwartet? Wir an seiner Stelle würden genauso handeln.“
Steve drehte sich auf seinem Stuhl herum und sah Richard ernst an.
„Ich habe versucht Erkundigungen über Centurion Corporation und Gersham einzuholen“, deutete er an.
“Und?“
„Nichts! Es war nichts in Erfahrung zu bringen. Überhaupt nichts! Man sollte doch meinen, eine Firma wie Centurion Corporation wäre in der Öffentlichkeit aktiv, aber das Gegenteil ist der Fall. Keine Firmenprospekte, keine Einträge, keinerlei Daten über ihre Tätigkeiten, kein Geschäftsbericht. Gar nichts. Nur eine Adresse in New York. Und bei Gersham selbst sieht es nicht anders aus.“
„Was soll das nun wieder?“, regte sich Richard weiter auf. „Du hast nichts in Erfahrung gebracht? Vielleicht legt die Centurion Corporation keinen Wert darauf, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren und außerdem, so wie ich die Sache sehe, hast du auch nichts Negatives über Centurion Corporation oder Gersham erfahren. Keine Mafia, keine Drogenhändler, keine Terroristen.“
„Interessiert dich denn überhaupt nicht, wer hier hereinplatzt und unsere Firma kaufen will?“
„Nein! Mich interessieren nur die zwölf Millionen Dollar, von denen drei Millionen mir gehören. Ich habe hart gearbeitet und viel riskiert. Du wirst mir das nicht kaputt machen!“
„Drohst du mir?“, Steve sprang auf. Sein Gesicht war nur noch Zentimeter von Richards Gesicht entfernt, und er spürte dessen Atem über seine Haut streichen.
„Ich sage dir, das wirst du mir nicht kaputt machen.“
Ohne ein weiteres Wort verließ Richard das Büro. Die Tür fiel krachend hinter ihm ins Schloss.
Tom Meyers startete den Motor seines zehn Jahre alten Ford Mustang, als Sam Gersham das Firmengebäude mit seinem Anwalt verließ. Die beiden verabschiedeten sich voneinander, und Rosenberg winkte ein Taxi herbei. Gersham stieg in eine lang gestreckte Limousine mit getönten Scheiben. Die Zulassungsnummer stammte aus Washington. Ungewöhnlich für jemanden, der behauptete, aus New York zu sein. Nun ja, vielleicht hatte sich Gersham am Flughafen von einem Fahrdienst abholen lassen.
Die Limousine ordnete sich in den vorbei strömenden Verkehr ein. Meyers setzte den Blinker und folgte unauffällig, wobei er einen gewissen Abstand zwischen sich und dem Lincoln ließ.
Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass der Wagen nicht zum Washington Dulles International Airport unterwegs war. Sie fuhren am Capitol Hill vorbei, kreuzten die Independence Avenue und nahmen die Pennsylvania Avenue bis zum Anacostia Freeway Richtung Baltimore.
Auf dem Freeway musste sich Tom nicht mehr darauf konzentrieren, den Lincoln nicht aus den Augen zu verlieren. Er nahm sein Handy aus dem Handschuhfach und rief eine gespeicherte Nummer auf.
„Hallo Sally. Ich bin’s, Tom“, sagte er, als sich Sally Winfield, eine alte Freundin von ihm, meldete.
„Hallo Tom.“
„Ich habe da etwas für dich. Kannst du eine Nummer für mich
Weitere Kostenlose Bücher