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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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Gerät, das wie ein Taschenbuch aussah, aber an dessen Oberfläche sich mehrere Knöpfe befanden, und, das ein rotes Digitaldisplay besaß. Er schraubte die Abdeckung der Computer-Tastatur ab und stellte über ein dünnes Kabel Kontakt zum Rechner her.
    Er selbst hatte dieses unscheinbare Gerät entwickelt und es Freezer genannt. Normalerweise gestattete die vorhandene Passworteingabe nur wenige Versuche, bevor sich der Computer abschaltete. Der Freezer war nun in der Lage, diese Sicherung zu umgehen, indem er den Computer täuschte und ihm vormachte, nur ein einziger Eingabeversuch finde statt, während eine Million Varianten aus Buchstaben, Zahlen und Zeichen pro Sekunde ins System geschickt wurde, bis die richtige Kombination gefunden war.
    Nachdem die Verbindung zum Terminal hergestellt war, drückte Desmoine den Startknopf seines Wunderkastens. Über das kleine Display des Freezers begannen in rasender Geschwindigkeit, viel zu schnell für das menschliche Auge, digitale Zeichen zu huschen. Befriedigt lehnte er sich zurück. Nun würde es nicht mehr lange dauern.
    Es dauerte keine drei Sekunden.
    Auf dem Bildschirm erschienen nur zwei Worte, aber sie erschütterten Desmoines Glaube an die eigenen Fähigkeiten.

    F o r m a t i n g H a r d d i s k

    Ausgetrickst! Der Versuch, ein Passwort einzugeben, hatte ein automatisches Löschprogramm der Festplatte ausgelöst. Die Daten waren verloren. Dieser Vorgang ließ sich nicht aufhalten. Desmoine war klug genug, es nicht einmal zu versuchen. Die Mühe konnte er sich sparen.
    Neben ihm stand Ricco. Er glotzte ebenso verblüfft auf den Bildschirm wie sein Partner, aber dann entdeckte er etwas, das ihm neue Hoffnung gab.
    Direkt neben der Tastatur lag die leere Hülle eines CD-Rohlings. Es gab eine Kopie des Programms!

    Anacostia war eine der schlimmsten Gegenden in Washington, wahrscheinlich die Schlimmste überhaupt. Slum.
    Der Bevölkerungsanteil der Schwarzen lag bei 97 Prozent. Drei von vier Kindern wurden hier unehelich geboren, und die Hälfte von ihnen wuchs in Armut auf, wenn sie das achtzehnte Lebensjahr überhaupt erreichte. Eine Kugel war die häufigste Todesursache für schwarze, junge Männer unter zwanzig.
    Von denen, die noch lebten, befand sich ein Viertel hinter Gittern. Die Arbeitslosigkeit war in Anacostia doppelt so hoch wie in anderen Gebieten Washingtons.
    William Holden wusste das alles nicht, aber als er und seine Männer den Van verließen, ahnte er es. Als Soldat war er schon oft mit der Armut in Berührung gekommen, und das Elend auf der Welt hat überall das gleiche Gesicht.
    Verkommene Häuser, dazwischen brachliegendes Land, von Unkraut überwuchert. Abrissruinen mit zerschlagenen Fenstern, die wie tote Augen in den Mauern wirkten. Demolierte Autos, viele von ihnen bis auf die Karosserie ausgeschlachtet.
    Der leichte Wind wehte Müll über die Straße, als er sein Team in den düsteren Eingang des Hauses führte, das auf den Namen Eliza Brown beim Grundbuchamt eingetragen war. Hier mussten sich die Killer aufhalten, die versucht hatten, Steve Sanders zu ermorden. Holden war gewillt, diese Gefahr endgültig aus dem Weg zu räumen.
    Leise schlichen sie in das mehrstöckige Gebäude. Sechs Mann in Zivilkleidung, aus der sämtliche Etiketten entfernt worden waren, mit fabrikneuen Waffen ohne Seriennummern, die aus dem Ausland stammten. Falls etwas schief ging, sollte es keinen Hinweis darauf geben, dass die Army hinter dieser Aktion steckte. Ein Kleidungsstück oder eine Waffe konnte verloren gehen. Die Army hatte aus den Fehlern der CIA gelernt, ihr würden solche Missgeschicke nicht passieren.
    Die Mitglieder des Teams waren mit schallgedämpften, israelischen Maschinenpistolen Uzi und deutschen Heckler & Koch MP5 mit Zielpunktprojektor, das ein zielsicheres Schießen auch bei Dämmerung und Dunkelheit gewährleistete, ausgerüstet. Zusätzlich trug jeder einzelne von ihnen die Schnellfeuerpistole Beretta 93R, die Spezialwaffe der italienischen Polizei, die besonders bei Einsätzen gegen das organisierte Verbrechen eingesetzt wurde, und die nicht nur Einzelfeuer, sondern auch ganze Feuerstöße bis hin zu Dauerfeuer schießen konnte.
    Sie verzichteten auf Licht, als sie weiter in das Gebäude vordrangen. Zwei von ihnen, Holden selbst und Kercy, trugen Nachtsichtgeräte mit Restlichtverstärker und führten die anderen.
    Die Überprüfung der oberen Stockwerke ergab, dass sämtliche Etagen leer standen, nur das Erdgeschoss war bewohnt. Vor

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