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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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wieder unter Kontrolle zu bekommen, aber es war zu spät.
    Der Firebird erhob sich auf zwei Räder, kippte auf die Seite. In einer Fontäne aus Funken rutschte der Wagen die Straße hinunter, bevor er gegen eine Hausmauer krachte.

    Elmer Brown trat heftig auf die Bremse. Der Camaro kam sofort zum Stehen und die vier Insassen wurden in ihren Sitzen nach vorn geworfen.
    Die Augen seines Bruders Leroy leuchteten gespenstisch weiß im Dunkel, als ihn dieser wütend ansah. „Kannst du nicht anders anhalten, blödes Arschloch.“
    „He, Nigger“, sagte der andere gelassen. „Du schießt, ich fahre, also erzähl mir nicht, wie ich meinen verdammten Job zu tun habe.“
    Leroy brummte verärgert, aber sich mit Elmer anzulegen, war keine gute Idee. Sein Scheißbruder wog mindestens vierzig Kilo mehr als er selbst. Hinter ihm, auf dem Rücksitz, luden sein zweiter Bruder Casey und sein Cousin Neil die Waffen durch. Neil wedelte mit seiner Ingram-Maschinenpistole vor Casey herum, der seine Automatik auf ihn richtete. Beide grinsten vergnügt.
    Leroy warf die Schrotflinte auf den Fahrzeugboden, zog seinen Revolver aus dem Hosenbund und klappte die Trommel heraus, ließ sie drehen, um dann zufrieden die Trommel wieder einrasten zu lassen.
    „Hört mit dem Scheiß auf“, zischte er nach hinten. Neil und Casey gehorchten.
    Leroy lauschte in die Nacht. Nichts zu hören. Die Straße wirkte wie ausgestorben. Vor ihm lag Sanders Wagen, einem toten Tier gleich auf der Seite. Dampfwolken erhoben sich aus dem zerfetzten Kühler in die kalte Nachtluft. Man hätte meinen können, ein Drache stoße seine letzten Atemzüge aus.
    Er öffnete die Beifahrertür und stieg vorsichtig aus. Wie ein Raubtier witterte er nach drohender Gefahr. Irgendwo heulte eine Sirene, aber das Geräusch entfernte sich. Gut!
    Mit einer Handbewegung forderte er die anderen auf, ihm zu folgen. Wenn Sanders nicht schon tot war, würden sie ihm jetzt den Rest geben.
    Langsam und selbstsicher kamen sie näher.

    Kercy sah auf das Display. Der Punkt bewegte sich nicht mehr. Um ganz sicher zu gehen, veränderte er den Maßstab der Darstellung. Die Vektoren sprangen um, das Liniengitter wurde größer.
    „Er hat angehalten“, erklärte er seinem Partner.
    „Abstand?“
    „Zwei Meilen. Die nächste Straße links hinein.“
    Als Hanwick auf die Kreuzung einbog, erwartete ihn ein Chaos aus Metall und ratlosen Menschen, die zwischen den zerbeulten Fahrzeugen herumliefen. Glasscherben funkelten wie Diamanten im Licht der Straßenlampen. In der Ferne zuckte Blaulicht, das rasch näher kam.
    „Was ist denn hier passiert?“, sagte Hanwick mehr zu sich selbst. Kercy glotzte überrascht aus dem Fenster. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, während Hanwick den Van vorsichtig an den stehenden Fahrzeugen vorbeilenkte.
    „Mann, ich habe ein Scheißgefühl. Gib Gas!“,
    Hanwick ließ den Motor aufjaulen. Die Seitenstraße entpuppte sich als eine enge Gasse zwischen hohen Häuserwänden. Obwohl sie nicht weit von der Lebhaftigkeit der Hauptstraße entfernt waren, herrschte hier eine vollkommen andere Atmosphäre. Es war düster. Dreck und Unrat lag auf dem Asphalt verstreut. Eine räudige Katze blickte kurz in das Scheinwerferlicht. Ihre Augen reflektierten das Licht auf gespenstische Art und Weise. Einen Moment später huschte sie in den Schatten der Nacht zurück.
    Hanwick hatte unbewusst die Geschwindigkeit verlangsamt, aber als er erneut Glassplitter auf dem Pflaster sah, gab er wieder Gas. Fünfzig Meter weiter lag eine abgerissene Stoßstange. Er blickte kurz zu Kercy hinüber, konnte ihn aber im Dunkel des Wagens nur undeutlich erkennen.
    Als der Wagen um eine leichte Kurve bog, verwandelte sich die Vorahnung der beiden Agenten in einen erdrückenden Alptraum. Der silberne Firebird lag auf der Seite. Kühlerwasser spritzte heraus, verwandelte sich in der kalten Nachtluft in Dampfschwaden, die an den Häuserwänden nach oben krochen.
    Drei Männer, die auf den zerstörten Pontiac zugingen, gerieten ins Licht der Scheinwerfer. Kercy und Hanwick erkannten sofort, dass es sich um Schwarze handelte.
    Für wenige Sekunden waren die Männer überrascht, aber dann wirbelten sie wie auf ein Kommando herum, und ihre Waffen spuckten Feuer.
    Hanwick bremste ab, brachte den Wagen schleudernd zum Stehen. Neben ihm öffnete Kercy die Beifahrertür und ließ sich herausfallen, noch bevor das Fahrzeug ganz stand. Er erwiderte sofort das Feuer auf die Angreifer. Seine Beretta sandte

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