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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
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liebevoll das Haar streichelte und immer und immer wieder seine ewige Liebe beteuerte.
Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, hob er ihr Gesicht an, gab ihr einen zärtlichen Kuss und sagte: »Ich wäre viel mehr als ein betrügerischer Feigling, wenn ich Angst vor dir und unserer gemeinsamen Zukunft hätte, ich wäre ein armseliger Narr. Und ich hoffe, dass ich dir nie wieder einen Anlass geben werde - ob verdient oder nicht - so schlecht von mir zu denken.«
»Du hast mich schon wieder belauscht!« fuhr Elisabeth empört auf. Doch er lachte nur und drückte sie sanft, aber bestimmt an sich, bevor sie sich von ihm losreißen konnte.
Einige Zeit später löste Elisabeth sich widerstrebend aus seiner Umarmung. »Ich gehe jetzt zurück, und du kannst mir etwas später nachfolgen.«
»Muss diese Geheimhaltung denn sein?« Überrascht sah Frederik sie an. »Wir werden doch bald heiraten. Sollen doch alle wissen, wie sehr ich dich liebe!«
Schelmisch sah sie ihn an. »Du hast dir tatsächlich noch nie Gedanken über die Ehe gemacht. Wir brauchen die Zustimmung meines Vaters. Und er sollte auch der Erste sein, der davon erfährt.«
Frederik wurde ernst. »Meinst du, er könnte Einwände haben?«
»Nein, ich denke nicht. Es sei denn, er fühlt sich übergangen. Dann werden ihm gewiss Bedenken kommen, warum wir seine Zustimmung nicht abwarten konnten.«
»Es können noch Tage vergehen, bevor ich mit ihm sprechen kann. Willst du bis dahin wirklich so tun, als wäre zwischen uns nichts vorgefallen?«
»Ja.«
»Darf ich dich wenigstens hier unter vier Augen treffen?«
»Vielleicht.«
»Oh nein, damit gebe ich mich nicht zufrieden.« Er packte sie fest um die Taille. »Ich gebe dich erst wieder frei, wenn du mir versprichst, mich noch heute Nacht hier zu treffen.«
»Ist gut. Aber denke ja nicht, dass ich als deine Frau immer so fügsam sein werde wie jetzt.« Sie gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, schälte sich aus seinen Armen und rannte leichtfüßig davon.
Lange blickte Frederik ihr nach. Obwohl er gerade seine große Junggesellen-Freiheit verloren hatte, fühlte er sich so befreit und erleichtert wie schon lange nicht mehr. Wer hätte das gedacht. Er lächelte bei der Vorstellung, was diese Nachricht in seinem Freundeskreis auslösen mochte. Doch was kümmerte es ihn.

An jenem Abend führte Elisabeth ihn an eine besondere Stelle im Park gleich neben ihrer Gartenlaube, die einen wundervollen Blick auf den kleinen Teich bot. Sie standen eng umschlungen und schauten zu, wie Schwärme von Glühwürmchen in dem silbernen Mondlicht spielten, das sich in den dunklen Wassern des Teiches spiegelte. Frederik atmete den betörenden Duft von Elisabeths Haut und Haaren ein, spürte durch die Kleidung die Wärme ihres Körpers, den er eng an sich gedrückt hielt. Er küsste ihre Wange, ihren Nacken, ihre Schultern, und mit jedem Kuss spürte er sein Verlangen nach ihr wachsen. Seine Hände wanderten von ihrer Taille zu ihren Brüsten, und er spürte, wie Elisabeth erschauerte. Sie drehte sich zu ihm um und erwiderte seinen Kuss mit zuvor ungekannter Leidenschaft, denn zum ersten Mal spürte auch sie ihren Körper erwachen. Seine Küsse wurden mutiger. Es drängte ihn, sie in seine Arme zu nehmen und auf der üppigen grünen Wiese hinzulegen, wo sie sich ganz ihrer Leidenschaft hingeben konnten.
Er suchte ihren Blick, um in ihren Augen die Bestätigung dafür zu finden, dass sie es ebenso wollte wie er. Doch als sie seinen Blick endlich erwiderte, spürte er ihre Zweifel und ihre Angst. Die Angst davor, ihn wegzustoßen, aber auch Angst davor, etwas zu tun, dass sie für falsch hielt, so sehr sie es auch in dem Augenblick wollen mochte.
Widerstrebend und schwer atmend löste Frederik sich von ihr.
»Es ist schon sehr spät, mein Herz, wir sollten jetzt lieber zurückgehen, damit wir noch etwas Schlaf bekommen.« Seine Stimme war rau und leise von der großen Anstrengung, die es ihn kostete, seine Selbstbeherrschung zu wahren.
Elisabeth nickte nur. Sie war erschrocken über die ungeheure Macht, die ihr Körper über sie ausüben konnte. Nur sie selbst wusste, wie nahe dran sie war, alles, was sie in den vergangenen zwanzig Jahren über Moral, Anstand und Tugend gelernt hatte, zu vergessen und sich in dem wirbelnden Strudel, den Frederik in ihr auslöste, zu verlieren.
Doch sie gewann ihre Selbstbeherrschung recht schnell zurück. Und als sie ihm einen "Gute-Nacht-Kuss" auf die Lippen hauchte, waren die Empfindungen des Abends

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