Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
Vom Netzwerk:
sich drückte.
»Habe ich dir gefehlt, mein Liebling?« flüsterte er ihr ins Ohr. Als Antwort schmiegte sich Julie wortlos in seine Arme.

Als sie Peters Schritte im Flur hörte, riss sie sich erschrocken von Frederik los und schlüpfte schnell durch die Tür, um Peter abzufangen.
»Was ist denn mit dir los?« fragte Peter überrascht, als Julie ihm praktisch in die Arme lief.
»Äh, gar nichts.« Hastig kämmte sie sich ihre Haare aus dem Gesicht. »Ich wollte nur nachfragen, was du jetzt vorhast.«
»Du wirkst etwas gehetzt. Ich wäre auch so zu dir gekommen.«
»Nun ja, wie auch immer. Was willst du jetzt machen?«
Eigentlich versuchte Peter einen Blick in das Zimmer hinter Julie zu erhaschen, doch sie hatte beim herausgehen die Tür bis auf einen kleinen Spalt geschlossen.
»Ich, ähm, ich gehe in das Zitronenzimmer.«
»Gut.« Julie nickte. »Ich mache dann hier weiter. Wenn du was brauchst, ruf einfach.«
»Wie du willst. Ich gehe dann jetzt.« Kopfschüttelnd ging Peter weiter. So hatte sie sich das letzte Mal benommen, als er sie mit ihrem ersten Freund im Zimmer erwischt hatte. Er blickte sich noch einmal um, doch Julie hatte das Zimmer wieder betreten und die Tür fest hinter sich geschlossen. Äußerst merkwürdig.

Erleichtert lehnte sich Julie von innen gegen die Tür. »Uff, das war knapp.«
»Na ja, ist ja noch mal gut gegangen.« Lächelnd trat Frederik auf sie zu. Doch sie verschränkte ihre Arme und blickte ihn fest an. »Ja, aber wie oft denn noch?«
»Was meinst du damit?«
»Ich kann so nicht weiter machen. In meinem ganzen Leben habe ich Peter noch niemals angelogen, nicht bevor ich hierher kam. Er war immer derjenige, dem ich alles erzählen konnte, er ist mein engster Freund, mein Vertrauter, er steht mir wahrscheinlich näher, als ein leiblicher Bruder es jemals könnte. Es zerreißt mich einfach, ihn derart zu hintergehen. Vor allem, da es ohnehin sinnlos ist. Eines Tages wird er es erfahren. Und lieber ich sage es ihm, als dass er es selber herausfindet. Ich kann doch nicht das Risiko eingehen, ihn so zu verletzen.«
»Julie, ich bitte dich, tue es nicht.«
»Ich weiß, dass du ihm vertrauen kannst. Er würde dein Geheimnis nicht verraten. Er würde es verstehen und sich für mich, für uns freuen. Glaub mir.«
»Er würde es nicht verstehen.«
»Doch das würde er! Du kennst ihn nicht halb so gut wie ich. Wie willst du das also beurteilen?«
»Du kennst ihn nicht ganz so gut, wie du denkst, Julie.«
»Was soll denn das bedeuten? Kennst du ihn etwa besser?«
Frederik fasste sie am Arm. »Julie, bitte, beruhige dich. Wir können über alles reden. Komm her, setz dich.«
Widerstrebend ließ Julie sich von Frederik zu einem Sessel führen. Er selbst hockte sich neben sie.
»Du sagst, du möchtest Peter nicht verletzen. Aber glaub' mir, nichts, was du tust, könnte ihm mehr Schmerz bereiten, als wenn er von uns erfährt.«
»Wie meinst du das?«
»Weißt du das denn wirklich nicht, Julie? Meinst du denn, ein Mann kann in deiner Nähe sein, ohne Gefühle für dich zu entwickeln?«
»Natürlich hat Peter Gefühle für mich, ich sagte doch schon, er ist mir wie ein Bruder.«
»Nein, das ist er nicht«, sagte Frederik leise, aber bestimmt.
Ungläubig schüttelte Julie den Kopf. »Nein, das kann nicht sein. Willst du etwas allen Ernstes behaupten ...«
»Peter liebt dich, Julie. Auch wenn es mir schwer fällt, dir das einzugestehen, so liebt er dich wahrscheinlich nicht minder, als ich es tue. Und ich weiß, was es in mir auslösen würde, wenn du einen anderen liebtest.« Seine Stimme zitterte leicht. »Allein der Gedanke daran ist schon unerträglich.«
»Aber ich hatte schon viele Freunde, und Peter hat immer ganz normal reagiert.«
Frederik zuckte etwas zusammen. Sie hatte schon viele Freunde - Männer, die ihr etwas bedeutet hatten, Männer, mit denen sie Blicke und Berührungen ausgetauscht hatte. Er spürte eine irrationale Welle der Eifersucht in sich aufsteigen. Er konnte sich deutlich ausmalen, wie es für Peter gewesen sein musste, das alles mitzuerleben.
»Du weißt genau, dass das nichts Ernstes war. Nicht so wie das, was wir hier haben.« Er nahm ihre Hand fest in seine beiden. Nur er allein wusste, wie sehr er das, was er sagte, selber glauben wollte.
»Bist du dir da ganz sicher?«
»Du etwa nicht?« Unwillkürlich hielt er ihre Hand etwas fester.
Julie lächelte matt. »Das meine ich nicht, ich meine das mit Peter.«
»Ja, das bin ich. Und du wärst es auch, wenn du die Blicke

Weitere Kostenlose Bücher