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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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Mädchengruppe.
    Blitzschnell ließ er sie los, als hätte er sich verbrannt, und trabte auf das andere Endes des Parkplatzes zu. Sie mussten gut sichtbar dastehen, damit alle sehen konnten, dass er und Svea nichts Unpassendes vorhatten.
    Aber wenigstens waren sie hier außer Hörweite.
    „Hat diese Person dich auch angerufen?“, fragte er.
    Sie hielt inne und sah ihn erstaunt an.
    „Angerufen? Nein, wer?“
    „Das war …“
    Dann fiel ihm ein, dass er nicht mehr verraten durfte.
    „… die Mutter eines Schülers.“
    „Und was hat die gesagt?“
    „Dass … wir etwas miteinander haben. Sie stellte meine Kompetenz infrage und sagte, ihr sei klar, warum ich darauf bestehe, ein Mädchen in einer Jungenmannschaft mitspielen zu lassen.“
    Er ahmte den Tonfall der Frau nach, die spöttische Stimme, die ihn so in Rage gebracht hatte, dass er das Weibsstück am liebsten angebrüllt hätte, sie solle ihr boshaftes Maul halten.
    „Der Wahnsinn! Und was hast du gesagt?“
    „Dass es nicht stimmt. Dass alle in der Mannschaft aufgrund ihrer Leistung gewählt worden sind. Und außerdem von meinem Vorgänger. Es war schließlich Bjarne Lund, der die Mannschaft aufgestellt hat. Ich habe auch gefragt, wie sie dazu kommt, so etwas zu behaupten. Und da sagte sie, jemand hätte uns gesehen, als wir uns … umarmten.“
    Das war ja das Verhängnisvolle daran.
    Er hatte Svea tatsächlich kurz in den Arm genommen, als er sie am Samstag nach Hause gefahren hatte – aus Dankbarkeit, weil sie Tea helfen wollte.
    Das hatte jemand gesehen. Und falsch interpretiert.
    „Das kommt von diesem beschissenen Foto auf Facebook!“
    Jetzt war es an ihm, erstaunt auszusehen.
    „Was für ein Foto?“
    Svea ließ ihren Blick kurz durch die Gegend flattern, dann richtete sie ihre Augen fest auf ihn. Ihre Wangen hatten sich gerötet.
    „Irgend jemand hat uns geknipst, als ich gestern in der Sporthalle mit dir zusammengestoßen bin. Das Bild steht jetzt auf Facebook …“
    „Verdammt!“
    Sie nickte verbittert. Die Wut glühte immer noch in ihr, aber gleichzeitig schien ihr bewusst geworden zu sein, dass man das Problem nicht einfach wegschreien konnte. Es genügte nicht, die eigene Unschuld zu beteuern und herumzubrüllen, die andern seien Idioten.
    Ihr Platz in der Mannschaft war sehr kompliziert geworden.
    Er seufzte laut.
    „Und was schreiben sie da?“
    „Dass ich und du … du weißt schon … Ist doch echt krank! Krass ekelhaft!“
    Meinte sie das, was die Leute schrieben, sei ekelhaft? Oder vielleicht die Vorstellung einer Beziehung mit ihm? Irgendwie ärgerte ihn das. So viel älter war er nun auch wieder nicht.
    „Was hast du dann gemacht?“
    „Hab alles gelöscht, was irgendwie ging, aber das Foto bleibt leider, wo es ist.“
    „Hast du mit deinen Eltern gesprochen?“
    „Nein. Das ist so verdammt peinlich! Außerdem würde meine Mutter sich wie eine Wilde auf alle stürzen, die ein Mobbingopfer aus mir machen wollen, und einen Wahnsinnswirbel machen.“
    Aus irgendeinem Grund war Ted erleichtert. Ihm wäre es am liebsten, wenn die Sache totgeschwiegen würde.
    „Was machen wir bloß?“, fuhr sie leise, fast flüsternd fort.
    Es gibt eine einfache Lösung, dachte er. Ich müsste sie nur dazu bringen, die Mannschaft zu verlassen.
    Er wappnete sich. Jetzt hatte er seine Chance, jetzt könnte er es sagen. Das würde gleichzeitig eins seiner Probleme lösen. Aber damit würde er genau das tun, was ihre Mobber wollten – zeigen, dass Mobbing, Gewalt und Schikane sich lohnten.
    Daran würde Svea total zerbrechen.
    Er musste ein paar Tage warten, bis der schlimmste Sturm sich gelegt hatte, und dann eine Notlüge erfinden, etwas über geänderte Regeln für die Teilnahme am Cup oder so, das würde sie wohl oder übel schlucken müssen. Dann wäre es keine Sache, worauf er, sie oder ihre Mobber Einfluss hätten, sondern nur etwas, das von oben verordnet wurde.
    „Aber ich darf doch in der Mannschaft bleiben?“, fragte sie leise.
    Ein eisiger Windstoß fuhr ihr durch die Haare und blies sie ihr ins traurige Gesicht.
    „Selbstverständlich!“
    Im letzten Moment gelang es ihm, die Hand zurückzuhalten, die ihreinen ermunternden Klaps auf die Schulter geben wollte. Die Mädchen aus der Siebten verfolgten sein Gespräch mit Svea immer noch mit misstrauischen Blicken aus der Ferne.
    „Wir machen weiter wie bisher“, beschloss er. „Bestimmt wird es ihnen bald langweilig, dann finden sie ein anderes Opfer.“
    „Kannst du dieses

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