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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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in den Würgegriff genommen, sodass er nicht sprechen konnte, und ein weiterer stopfte ihm einen Lumpen in den Mund und hat ihm eine Binde um die Augen gelegt. Sie klagen ihn der Ausübung von Hexerei an.«
    Sie löste ihm die Hose und sagte nur: »Steht auf!«
    »Ich habe so heftig protestiert wie …«
    »Steht auf!«
    Er gehorchte und lehnte sich auf ihre Schulter. Sie zog ihm die Hose herunter. Nachdem sie ihn wieder hingesetzt hatte, streifte sie ihm die Strümpfe ab, sodass er bloß noch die Unterhose anhatte.
    »Der Regent wird das nicht hinnehmen, Maddy. Er wird eine Habeas-Corpus-Akte ausstellen. Ich überbringe sie persönlich.«
    »Ich sehe nicht, dass diese Ehre die Heiligen sehr beeindrucken wird. Selbst unter der Annahme, dass sie dem Schreiben irgendwie Beachtung schenken, was ist mit dem Regenten? Wird Emil die Garantien achten, die Ihr Rollo gegeben habt? Oder wird er direkt vom Tempelgefängnis nach Schweinetrog überführt?«
    Zum Glück wurde Kipping eine Antwort auf diese Frage durch Steve Veal erspart, der mit einem dampfenden Krug in der einen und einem Glas Brandy in der anderen Hand sowie einem Stapel Handtücher unter dem Arm zurückkehrte. Er bot Kipping den Brandy an, der ihn zurückwies. Er wollte nicht, dass Maddy seine zitternden Hände sähe, und er wollte einen klaren Kopf behalten.
    Steve holte die Wasserschüssel, stellte sie neben Maddy auf den Boden und goss das Wasser hinein.
    Kipping dankte ihm. »Und hol mir die Pestakte.«
    Steve verschwand wortlos.
    Jetzt zum schlimmsten Teil.
    »Maddy … der Regent hat die Kavallerie ausgeschickt, die deinen anderen Bruder Bram holen sollte, damit er sie zu dem Schießpulverführt. Da die Mine explodiert ist, sind sie eindeutig nicht mehr rechtzeitig dort eingetroffen. Natürlich müssen wir weiter hoffen.«
    Sie gab keine Antwort. Sie musste einsehen, dass nur wenig Hoffnung bestand. Vielleicht hatte es einen Kampf in den Höhlen gegeben, oder eine tödliche Falle. Oder sie waren zu spät eingetroffen.
    Gesicht, Hände, einige wenige Stellen, wo Blut durch seine Kleidung gesickert war – alles andere an ihm war ausreichend sauber. Sie holte eine Bürste, um ihm den Staub aus dem Haar zu bürsten.
    »Ich weiß nicht, wie schlimm diese Sache enden wird«, sagte er. Welche Untertreibung! »Aber ich möchte dich an einen sicheren Ort bringen. Wenn das Schlimmste vorüber ist …« Was heißen sollte:
Nach Irenes Tod,
oder:
Wenn ich aus dem Amt vertrieben bin,
oder gar:
Vorausgesetzt, sie haben mir nicht den Kopf abgeschlagen.
Privatsekretäre des Königs wurden oft genug den Hunden vorgeworfen.
    »Ich werde Euch nicht verlassen«, sagte sie. »Ihr braucht mich.«
    »Das Licht weiß, dass das stimmt, meine Liebe, aber du kannst jetzt nicht helfen. Ich werde vielleicht ins Gefängnis befördert. Und du vielleicht auch, weil du die Schwester sowohl von John Hawke als auch dem Ungeheuer, dem Zauberer, bist, der die Versammlungshalle in die Luft gejagt hat. Die Wölfe heulen bereits.«
    »Ich werde Euch nicht verlassen.« Sie hätte nicht das erreichen können, was sie bereits erreicht hatte, wenn sie keine zähe junge Dame gewesen wäre, und er wusste, wie stur sie sein konnte.
    »Du wirst mich nicht verlassen. Ich werde dich finden oder nach dir schicken lassen, wenn der Sturm vorüber ist. Glaub mir, ich würde dich jetzt sogar heiraten, wenn ich könnte, Maddy. Ich liebe dich! Mein tiefster Wunsch ist, dass wir eines Tages dennoch Mann und Frau werden und legitime Kinder großziehen können.« Von so etwas hatten sie nie gesprochen.
    Sie sah ihm in die Augen, auf der Suche nach Bestätigung. »Das wäre schön.«
    »Du glaubst mir?«
    Sie setzte ein gezwungenes, dünnes Lächeln auf. »Ja, ich glaube Euch und vertraue Euch. Ich liebe Euch. Wenn ich eine Weile lang verschwinden muss … ich warte auf Euch.«
    »Und ich auf dich.«
    Sie waren keine Menschen, die ihre Gefühle zur Schau stellten. Beide gingen hinter einer Maske durchs Leben. Ein Teil ihrer gegenseitigen Anziehungskraft lag in der Freude, jene tieferen Gefühle zu erforschen, die der andere vor der Außenwelt verbarg. Sein Kopf klärte sich, und er war froh über die Gelegenheit zum Nachdenken. Die nächsten paar Stunden wären die kritischsten.
    Kipping zuckte zusammen, als sie ihm die Stirn mit einem heißen, feuchten Handtuch abtupfte. »Aua! Maddy, ich habe dir versprochen, ich würde die Uptrees vor Gericht bringen. Das war unsere Abmachung.«
    »Und?«
    »Wir müssen

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