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Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Titel: Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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schlechter Traum gewesen war, dass es eine bessere Möglichkeit gegeben hätte, die Voxyn aufzuhalten, und dass man ihn niemals gebeten hätte, der Myrkr-Mission seine Zustimmung zu erteilen.
    Aber er bemühte sich, diese Gefühle zu verbergen, tief in sich zu begraben, wo sie sich nicht einmal in der Macht zeigten, sodass sie nicht auch noch eine Diskussion komplizierten, die ohnehin schwierig und für alle Seiten belastet von Emotionen war.
    »Raynar Thul verbirgt sich vielleicht«, sagte er vorsichtig. »Aber er ist noch vorhanden. Ich spüre das deutlich.«
    »Wir sind überrascht, Meister Skywalker, dass Sie den
    Unterschied zwischen einem Geist und einem Mann nicht erkennen.« Dieselbe trübe Präsenz, die Luke in der Lizit-Cantina gespürt hatte, erhob sich nun in Raynar. Sie zwang Luke nicht hinaus, verhinderte aber, dass er mehr wahrnehmen konnte. »Raynar Thul verschwand zeitgleich mit dem Absturz.«
    »Und dann wurde UnuThul geboren?«
    »Die Unsrigen werden nicht geboren. Meister Skywalker«, sagte Raynar. »Ein Ei wird gelegt, eine Larve verpuppt sich.«
    »Du meinst, es gab eine Metamorphose?«, fragte Leia. Zusammen mit Mara und Saba saß sie neben Luke im Schneidersitz auf dem Boden des Podiums. Han hatte sich natürlich nicht überreden lassen, sich hinzusetzen; er ging am Rand des Podiums auf und ab und beschwerte sich über die Hitze, die Feuchtigkeit und den zu süßen Geruch des Nests.
    »Ist das die Geschichte, die die Türme darstellen?« Leia zeigte auf die bunten Mosaiken, die das Innere des Saals des Ersten zierten, und Raynars Augen blitzten erfreut, zwei blau glühende Kohlen, die in diesem geschmolzenen Wrack eines Gesichts zum Leben erwachten.
    »Sie sind so aufmerksam, wie wir Sie in Erinnerung haben, Prinzessin«, sagte er. »Andere sind für gewöhnlich nicht sensibel genug, um die Chronik zu bemerken.«
    »Die Chronik?«, fragte Luke.
    Raynar zeigte über Lukes Schulter, wo sich ein roter Streifen von der Kuppeldecke nach unten zog zu einem weißen Fleck gegenüber dem Haupteingang zur Kammer.
    »Ein Sternenwagen, der vom Himmel fiel«, sagte Raynar.
    Als Luke sich umdrehte, um es sich anzusehen, hatte er plötzlich das Bild eines umgekippten leichten YV-888-Trans-porters vor sich, der hinter dem Rand eines immer noch qualmenden Kraters vorragte. Aber sobald sein Blick direkt darauffiel, löste sich das Bild in das gleiche Flackern scheinbar zufälliger Farben auf, die auch zuvor schon dort gewesen waren.
    »Ich kann nichts erkennen«, beschwerte sich Han.
    »Nur eine steinerne Wand«, fügte Saba hinzu, deren Barabel-Augen nicht einmal die Hälfte der Farben des Mosaiks wahrnehmen konnten.
    »Man kann es nicht direkt sehen«, erklärte Mara. »Es ist wie dieses Luftgelee auf Bespin. Es erscheint nur, wenn man wegsieht.«
    »Ach ja«, sagte Han.
    Saba zischte frustriert.
    Luke ließ den Blick zum nächsten Bild schweifen und sah für einen Sekundenbruchteil Raynar, der sich über ein verwundetes Insekt beugte, die Handflächen an den gerissenen Thorax gedrückt.
    »Nein. Meister Skywalker, dort drüben.« Raynar zeigte auf einen rosafarbenen Fleck an der nächsten Wand, und im Raum erklang ein lautes Rascheln, weil alle Insekten sich drehten, um in die angezeigte Richtung zu schauen. »Die Unsrigen ordnen solche Dinge in einer anderen Reihenfolge an als Sie anderen.«
    Als Luke den Kopf drehte, sah er eine verbrannte Gestalt, die am Boden des Absturzkraters lag, umgeben von abwartenden Insekten.
    »Neben dem Sternenwagen haben die Yoggoy Raynar Thul gefunden, ein verbranntes und sterbendes Geschöpf«, erläuterte Raynar. »Wir stiegen hinunter, um auf seine letzte Note zu warten, damit wir unseren Larven sein Fleisch geben konnten.«
    Raynar zeigte quer durch den Raum zu einem anderen Mosaik, das zeigte, wie ihn die Insekten zu einer kleinen Gruppe von Türmen trugen, die denen in der Stadt draußen sehr ähnlich sahen.
    »Aber er berührte uns tief im Innern, und wir waren von dem Bedürfnis erfüllt, uns um seinen Körper zu kümmern.«
    Das nächste Bild zeigte den verbrannten Raynar in einem großen sechsseitigen Becken, in Fötusstellung und zwischen zwei menschengroßen Insekten, die sich um ihn kümmerten.
    »Wir halsen ihm eine besondere Zelle gebaut, und wir haben ihn gefüttert und gesäubert wie eine unserer eigenen Larven.«
    Luke musste den Blick drei Mal an der nächsten Szene vorbeiführen, bevor er sicher sein konnte, was er darin sah. Das Mosaik zeigte nur Raynars

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