Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
Hangar wimmelte von Unsrigen, und zumindest die Hälfte von ihnen waren Yoggoy, stolz und geschäftig und auf jede Weise mit der Führerin, die man ihnen zugewiesen hatte, identisch.
Die Passage bog sich scharf, und Leia verlor C-3PO aus den Augen. Sie winkte den anderen, sich zu beeilen, und begann schneller zu gehen.
»Warum so hastig?«. fragte Han und nahm sie am Arm. »Wir ein paar Minuten allein - das wäre ganz gut.«
»Allein?« Leia nickte zu dem stetigen Strom von Insekten hin, die rings um sie herumwimmelten. »Sieh dich doch um!«
Han bemühte sich, genau das zu vermeiden, schauderte aber dennoch ein wenig. »Du weißt, was ich meine. Ohne dass Raynars Spionin uns belauscht. Ich habe einen Plan.«
»Pläne sind gut«, stimmte Saba zu, die sich hinter ihnen befand.
»Aber wir wollen kein Misstrauen erregen«, sagte Mara. Sie winkte die Gruppe wieder vorwärts, und sie gingen weiter, Leia und Han vorn, Luke und Mara als Nächste und Saba hinter ihnen. »Bewegen wir uns zumindest weiter, während wir reden.«
»Ich bin ziemlich sicher, dass ich Juun überreden kann, dass er uns eine Kopie dieser Liste von Sternen in seinem Datenblock gibt und von allem Karten, die er von der Kolonie hat«, sagte Han. »Damit und mit euren Jedi-Sinnen sollten wir herausfinden können, wo sich Jaina und die anderen aufhalten Raynar hat uns immerhin beinahe gesagt, wo wir nachsehen sollten - etwa ein Lichtjahr von der Grenze entfernt.«
»Immer vorausgesetzt, er war ehrlich«, sagte Mara. »Er war immer schon gewitzt, aber jetzt. Wir sollten vorsichtig sein. Dieser neue Raynar ist erheblich gefährlicher als der Junge, an den wir uns erinnern. Ich habe das Gefühl, dass er uns bereits zehn Schritte voraushat.«
»Und genau deshalb sollten wir sein Angebot annehmen, eine Weile auf Yoggoy zu bleiben«, meinte Leia. Sie kamen um eine weitere Biegung im Flur, und Leia entdeckte C-3POs goldenen Kopf fünfzehn Meter entfernt - weit genug weg, dass es - ganz gleich, wie gut die Ohren der Führerin waren - für sie unmöglich sein sollte, sie über das allgemeine Klicken und Summen, das die Passage erfüllte, zu belauschen. »Wir müssen so viel über Raynar - und die Kolonie - herausfinden, wie er über uns weiß.«
»Wir wissen genug«, knurrte Han. »Wir wissen, dass Raynar geistig mit einem Schwärm Käfer verschmolzen ist, und wenn wir nicht bald zu Jaina und Jacen und den anderen gelangen, wird ihnen das Gleiche passieren.«
»Han, wir haben Zeit«, sagte Luke. »Der Geist eines Jedi lässt sich nicht so leicht beherrschen.«
»Ach ja?« Han warf einen Blick zurück. »Raynar selbst war auch ein Jedi.«
»Ein viel jüngerer und ein unerfahrener Jedi - und ein schwer verwundeter«, fügte Mara hinzu. »Luke und Leia haben recht. Wir müssen noch einiges herausfinden, bevor wir diesen Planeten verlassen.«
»Ja«. schloss sich auch Saba an. »Diese hier würde gern wissen, wieso sie lügen, was die Dunklen Jedi angeht.«
Mara nickte. »Das ist mir auch aufgefallen.«
»Es ist sogar mir aufgefallen«, erklärte Han. »Aber ich sehe nicht, was das für einen Unterschied dabei macht. Jaina und die anderen zu finden.«
»Genau das müssen wir herausfinden«, sagte Leia. Wenn er sich um seine Kinder sorgte, verliefen Hans Gedanken so geradlinig wie ein Laserstrahl - und dafür liebte sie ihn. »Verlass dich drauf, es ist besser, wenn wir wissen, ob Lomi und Welk mit dieser Sache zu tun haben.«
»Und wir müssen auch noch mal mit Raynar reden«, fügte Luke hinzu. »Ich will ihn hier nicht so zurücklassen. Cilghal kann diese Brandwunden vielleicht heilen.«
»Es ist durchaus möglich, dass uns diese Entscheidung nicht zusteht«, wandte Saba ein. »Er ist das Herz der Kolonie. Diese hier glaubt nicht, dass die Unsrigen ihn einfach gehen lassen.«
»Selbst wenn er das wollte, was aber kaum der Fall sein wird«, erklärte Mara. »Macht und Einfluss können zu einer Sucht werden, und er ist die Königsdrohne eines galaktischen Reichs.«
»Wenn Macht und Einfluss das Einzige sind, was ihn hält, hätten wir vielleicht eine Chance«, sagte Leia. Die Passage teilte sich etwa zwölf Meter vor ihnen, und C-3PO und ihre Führerin verschwanden in der Abzweigung rechts, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen. »Aber Raynar ist für die Kolonie verantwortlich. Ohne ihn würde sie nicht existieren, und er wird sie nicht so einfach zurücklassen.«
»Jetzt habe ich wirklich ein Problem mit diesen Dunklen Jedi«. sagte Han.
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