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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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keine Hoffnung gibt, aber das stimmt nicht. Du wirst gesund werden und
dein Leben mit mir verbringen.« Sein Daumen strich über die Innenseite ihres
Handgelenks, eine Liebkosung, die sie bis in die Knochen spürte.
    »Du hast >eure Ärzte< gesagt. Gibt es noch
andere?« Sie wollte ihn aufziehen, weil er so todernst klang.
    »Ich möchte etwas ausprobieren. Ich bin kein richtiger
Heiler, aber ich kann dir helfen, zumindest kurzfristig, wenn du es mir
erlaubst«, erwiderte Dayan vorsichtig. Er bewegte sich auf unbekanntem Terrain
und tastete sich behutsam vor. Doch ihr Zustand war so bedenklich, dass er ihr
einfach helfen musste.
    »Was meinst du damit? Wunderheilung oder so etwas?«
Sie wollte nicht skeptisch klingen, aber schließlich unterhielten sie sich hier
über Vampire und religiöse Fanatiker und andere höchst unwahrscheinliche
Phänomene. Trotzdem hatte Corinne nichts gegen das seltsame Gespräch; sie
genoss es, im Dunkeln neben ihm zu liegen und leise mit ihm zu reden.
    »Tu es für mich.« Seine Stimme klang so bezwingend,
dass sie alles für ihn getan hätte. Wie hätte ihm irgendjemand widerstehen
können?
    »Sag mir, was ich tun soll.«
    »Halt einfach still und lass mich diesen einen Versuch
unternehmen. Ich muss meinen Körper verlassen und in deinen eintreten.
Normalerweise macht so etwas ein Heiler, nicht jemand wie ich. Ich habe unseren
besten Heiler gerufen, doch bis er kommt, kann ich dir sicher auch helfen.«
    Corinne glaubte ihm. Sie wusste nicht, warum sie davon
überzeugt war, dass er dazu fähig war - es war absurd! aber sie spürte seine
Zuversicht und glaubte ihm. Die Vorstellung, dass er ihre Gedanken lesen
konnte, war seltsam, doch es störte sie nicht besonders, jedenfalls nicht so
sehr, wie es bei jemand anders der Fall gewesen wäre. Sie lag ganz still da und
wartete widerspruchslos ab, was er tun würde.
    Neben ihr erstarrte Dayan zu völliger Reglosigkeit.
Nicht ein einziger Muskel bewegte sich, selbst sein Atem schien stillzustehen.
Sie spürte eine Wärme in sich, die immer stärker wurde, sich bewegte und
ausbreitete, und hörte wie aus weiter Ferne Gesang. Die Worte waren in einer
anderen Sprache, schön und beruhigend, und sie entspannte sich sofort. Die
Stimme war männlich und gehörte unverkennbar Dayan, aber sie war nur in ihrem
Kopf zu hören. Er hatte eine wunderschöne Stimme.
    Dayan untersuchte sorgfältig ihr vergrößertes Herz,
bevor er sieh zu dem Baby weiter bewegte. Ein winziges Kind, ein Mädchen. Es
war schön und voll ausgeformt und nahm sein Eindringen sofort wahr. Er
beruhigte das Kind, indem er es mit einem Gefühl von Frieden und Heiterkeit
umgab. Die Kleine verfügte über dieselben Fähigkeiten wie ihre Mutter;
vielleicht waren sie bei ihr sogar noch deutlicher ausgeprägt.
    Obwohl das Kind auffallend klein war, war es perfekt
gestaltet und musste nur heranwachsen, um draußen in der Welt zu bestehen. Er
machte dem Kind Mut und wandte sich wieder seiner ursprünglichen Aufgabe zu.
Corinnes Herz quälte sich eindeutig.
    Er war kein Heiler und verfügte nicht über die
entsprechenden Kenntnisse, um ihr Herz wieder normal funktionieren zu lassen.
Er konnte ihr sein Blut geben, um ihr zu helfen, zu Kräften zu kommen, doch er
hatte keine Ahnung, wie sich das auf ihr Kind auswirken würde. Dayan hatte an
den Geist des Mädchens gerührt und kannte es als Person, und er wusste, dass Corinne
ihre Tochter jetzt schon liebte. Er durfte nicht das Risiko eingehen, dem Baby
zu schaden, es sei denn, Corinnes Zeit lief ab. Während er leise die Worte des
uralten Heilungsrituals sang, tat Dayan, was in seiner Macht stand, um ihr
schwaches Herz zu kräftigen.
    Corinne wusste genau, in welchem Moment er ihren Körper
verließ. Die Wärme war verschwunden, und sie empfand sofort den Verlust seiner
Gegenwart. Leicht verwirrt wandte sie den Kopf und starrte ihn an. Vielleicht
war er ein Hexenmeister, der schwarze Magie ausübte. Sie war total verzaubert
von ihm, stand völlig unter seinem Bann. Als sein Blick ihrem begegnete, sah
sie Hunger in seinen dunklen Augen, ein schreckliches, schmerzhaftes Verlangen,
eine Leere, die nur sie ausfüllen konnte. Corinne spürte es, obwohl ihr klar
war, dass die Intensität ihrer Gefühle keinen Sinn ergab.
    »Ich habe dich gerade kennen gelernt«, sagte sie leise
und sah ihn aus ihren dunkelgrünen Augen forschend an.
    Dayan nahm erneut ihre Hand und legte sie an sein
Herz. »Ich habe die ganze Welt nach dir abgesucht, über Zeiträume

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