Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace
einfach zurückkommen, auch wenn ich es von allein nie getan hätte.
Seine Hand fährt von dem unverfänglichen Fleck zwischen meinen Schulterblättern hinab zu meiner Hüfte. Es fühlt sich gut an, ist aber nichts im Vergleich zu den Schauern, die mich durchzucken, als er noch weiter hinunterfährt und mit seiner Hand meinen Oberschenkel umfasst. Mit beachtlichem Geschick findet er die richtigen Nervenbahnen auf der Innenseite, streichelt mich durch den dünnen Stoff meiner Hose, und ich drücke mich ein wenig fester an ihn. Nicht mit Absicht, ich kann einfach nicht anders.
Dann sieht er mir in die Augen. Ich erkenne seine stumme Frage und nicke, aber als er seine Stirn an meine legt, merke ich, dass ich zu etwas ganz anderem Ja gesagt habe, als ich dachte. Ich dachte, er würde mir die Kleider vom Leib reißen, aber stattdessen dringt er auf eine ganz andere Weise in mich ein: Plötzlich ist mein Kopf voll von ihm, wird überflutet von Bildern und Sinneseindrücken, die ich nur halb wahrnehme, während sich meine Erregung ins Unendliche steigert. Meine Brüste schmerzen, als würde er an ihnen saugen, mir ist heiß, ich bin regelrecht nass zwischen den Beinen, so unendlich bereit. Und er hat mich noch nicht mal angefasst.
»Marsch …« Er hebt den Kopf, lässt mich allein zurück, zitternd am ganzen Körper. »W–was hast du mit mir gemacht?«
»Ich kann so weitermachen, bis du kommst«, flüstert er mir ins Ohr. »Nur ich, in deinem Kopf.«
Ich weiß intuitiv, dass das nicht nur leeres Gerede ist. Ich war ganz knapp davor, keuchend stand ich schon am Abgrund, und wenn er sich jetzt auch noch bewegt, verliere ich wahrscheinlich den Verstand und reibe mich an ihm wie eine brünstige Hirschkuh. Allein der Gedanke bringt mich zum Stöhnen.
»Hast du das schon öfter gemacht?« Ich bin selbst überrascht von meinen Tonfall. Maria, wie ich die Vorstellung hasse, dass er das auch mit einer anderen so machen könnte.
Aber Marsch schüttelt den Kopf, und ein Hauch von einem Lächeln umspielt seine Lippen. »Es gibt zwei Dinge, die das ermöglichen: Unsere Theta-Wellen sind kompatibel, und du hast komplett aufgemacht. Selbst Menschen ohne Training haben instinktive Schutzmechanismen gegen solche telepathischen Übergriffe, Jax. Das ist in den Genen verankert. Bei anderen komme ich nur bis zur Oberfläche. Ich war noch nie … Teil von einem anderen Menschen.« Er legt mir eine Hand auf die Wange und streichelt mit seinen langen Fingern meine Schläfe. »Und das ist es, was ich will, ohne dass du danach wegrennst. Ich will einschlafen und wissen, dass es keinen Ort gibt, an dem du lieber wärst.«
Ich zittere, habe Angst, es mir vorzustellen. Ich weiß, dass manche Springer es mit ihren Piloten treiben, während sie eingeklinkt sind, aber ich fand das immer übertrieben. Marsch dagegen braucht keine Kabel und Stecker, und ich merke, dass ich den Bildern nicht länger widerstehen kann, wie unsere Körper sich winden, während er meine Sinne bis zum Anschlag befriedigt, jedes Bewusstsein für das eigene Selbst verschwindet und wir in gegenseitiger Verzückung ertrinken.
»Ja.«
In der künstlichen Dunkelheit suche ich seine Lippen. Meine Fingerspitzen finden sie zuerst, sein Mund öffnet sich, und ich spüre feuchte Hitze, als er sie mit der Zunge berührt. Dann bringe ich meine Lippen dorthin, wo eben noch die Finger waren. Ich verzehre mich nach ihm. Diesmal bin ich der Eindringling, sauge an seinen weichen Lippen, schmecke ihn, erforsche seine Zunge, die sich anfühlt wie rauer Samt, befühle die glatten Zähne. Seine Bartstoppeln kratzen über meine Haut, ein sinnlicher Kontrast zu den glatten, samtigen Lippen. Ich möchte in ihn hineinkriechen, ihn verschlingen.
Ich kann mich nicht erinnern, jemals so gefühlt zu haben .
Mit einem unterdrückten Stöhnen rollt er mich unter sich, und für einen Moment schreit jede einzelne Zelle meines Körpers vor purer Euphorie. Auch Marsch kann nicht länger widerstehen, trotz allen Geredes, es wäre noch zu früh. Ich will alles, von dem er erzählt hat, alles …
Ein Rütteln.
So stark, dass wir aus der Koje fallen und auf den Boden schlagen, und zwar sehr hart. Marsch ist zwar gut im Bett, aber wir haben mit dem Vögeln ja nicht mal angefangen, also kann’s nicht sein, dass für mich die Erde erbebt. Bei Maria und allen anderen verfickten Heiligen, so ein Scheißglück muss man erst mal haben . Im Moment gibt es gleich mehrere Gründe, warum ich kaum atmen kann.
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