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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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Typ steht einfach auf Ärger, was auch erklärt, warum er mich so gern in seiner Nähe hat. Als ich noch vom Glück gesegnet war, wurde alles, was ich anfasste, zu Gold, aber seit Matins IV ist es, als wäre ich durch ein verwunschenes Tor gegangen. Und jetzt bin ich auf der anderen Seite, aber wenigstens fährt Marsch auf das Pech ab, das ich anziehe.
    »Wird erledigt, Boss.«
    Als die Frachtraumtür aufschwingt, kommt mir in den Sinn, dass es wohl nichts Beängstigenderes gibt, als den Weltraum vor sich zu sehen, mit einer nur wenige Zentimeter dicken Metalllegierung zwischen sich und dem grauenvollen Erstickungstod. Das Ganze hat aber auch eine gute Seite: Wenn es uns wirklich dort hinauskatapultieren sollte, bleiben jedem nur noch ungefähr zehn Sekunden, um sein Schicksal zu bedauern.
    »Ich gebe der armen Lady noch dreißig Sekunden«, sagt Dina leise, als läge jemand im Sterben.
    Im ersten Moment denke ich, sie spricht von mir, aber dann sehe ich, wie wir beinahe im Zeitlupentempo von der Folly wegdriften. Marsch setzt die Antriebsdüsen äußerst sparsam ein, und ich begreife nach und nach, wen Dina gemeint hat: Die Außenhülle der Folly ist vollkommen zerfetzt, große Metallstücke schweben von ihr weg, und sie sieht aus, als würde sie gleich in zwei Teile zerbrechen. Was die Abfangsatelliten jedoch nicht davon abhält, weiterhin mit der erbarmungslosen Präzision eines Killercomputers auf sie zu feuern.
    Ich kann nicht länger hinsehen und drücke die Augen zu. Wir bewegen uns zu langsam. Die Satelliten können jeden Moment auf die Idee kommen, dass wir doch kein Wrackteil sind. Aber vielleicht liegt genau darin der Schlüssel. In meinem Überlebenstraining habe ich gelernt, nie vor einem Raubtier wegzurennen, denn das bringt es erst recht auf die Idee, dass sich eine Verfolgung lohnen könnte.
    Wenigstens tun meine Rippen nicht mehr weh – Adrenalin ist zweifellos immer noch das beste Schmerzmittel.
    »Jetzt«, zischt Dina. »Sie bricht auseinander. Ab in Richtung Oberfläche!«
    In Raumfahrzeugen, die so klein sind wie das hier, spüre ich die Geschwindigkeit vor allem in meinem Magen, und aus dem Augenwinkel sehe ich auch noch, wie Docs Gesichtsfarbe immer fahler wird. Er schwitzt. Aber der Kerl hat mich schamlos belogen, warum sollte es mich also belasten, dass er noch schlimmer aussieht, als ich mich fühle? Wir sind jetzt ein Team, ob es dir gefällt oder nicht . Also halte ich ihm wortlos meine Hand hin, und er packt sie, als würde er versuchen, sämtliches Blut aus ihr herauszuquetschen.
    Mit dem Heulen eines zornigen Kometen treten wir in die Atmosphäre ein. Ob wir einen Schweif hinter uns herziehen? Werden sie dahinterkommen, was passiert ist? Ich rechne jede Sekunde damit, dass das Shuttle auseinanderbricht, aber Marsch macht seine Aufgabe gut und flucht dabei, dass selbst Mair neidisch geworden wäre.
    Dina überwacht die Anzeige der Sensoren und murmelt Anweisungen vor sich hin. »Nicht so hastig, verdammt. Du fackelst noch die Stabilisatoren ab, und ich glaube kaum, dass wir die Aufprallfestigkeit dieses Dings testen sollten.«
    Marsch wirft ihr einen Blick zu. Nicht nur einen Blick, den Blick. »Willst du übernehmen?«
    Jaja, ich bin nicht die Einzige, mit der er so redet .
    »Nein, aber vergiss nicht …«
    O nein, dieses Geräusch kann nichts Gutes bedeuten.
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst die Geschwindigkeit wegnehmen!« Bedenkt man, dass das Shuttle schlingert, als würde es jeden Moment ins Trudeln geraten und damit erst aufhören, wenn wir auf dem Boden aufschlagen, und zwar extrem hart, klingt sie erstaunlich selbstgefällig.
    Ich bin zwar keine Expertin, aber ich glaube, es wäre mir lieber, wenn das nicht passiert. Dina und Marsch keifen sich gegenseitig an, während mir Saul die Fingerknöchel zermalmt. Vielleicht halte ich ja zu viel von Marsch, aber ich denke, wir werden es schaffen. Jedenfalls gelingt es ihm trotz der Zickzack-Bewegungen des Shuttles, ein wenig abzubremsen, und daraufhin jagen wir dicht über der Oberfläche dahin, während er nach einem geeigneten Landeplatz Ausschau hält.
    Kurz bevor die Stabilisatoren das letzte Ächzen von sich geben, setzt Marsch die Kiste auf den Boden. Die Tür ist noch nicht mal ganz offen, da stolpert Doc schon hinaus ins Freie und lässt sich auf Hände und Knie sinken. Ich drehe mich weg, weil ich ihm nicht beim Kotzen zusehen will. Auch mein Magen fühlt sich noch nicht wieder ganz normal an, und der Anblick wäre im

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