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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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Sklavengetue auf die Nerven zu gehen versucht, marschiere an den beiden vorbei und hocke mich neben den Gunnar, der so traurig aussieht, wie ein Mensch überhaupt nur aussehen kann, ohne zu weinen. »Wir heißen Sie eigentlich?« Natürlich wird es irgendwas mit Gunnar sein, aber diese riesigen Kerle werden doch wohl auch so etwas wie einen Vornamen haben, nicht nur Nummern.
    »Lex«, antwortet er niedergeschlagen. »Alexander.« Sein Blick wandert zu Keri hinüber, und ich frage mich, an was er gerade denkt. »Ich werde sie heiraten müssen«, sagt er, als er bemerkt, dass ich in die gleiche Richtung schaue. Er klingt ungefähr so erfreut, wie ich es bei der Aussicht auf eine Zwangsheirat mit Marsch tun würde.
    Dieser wütende Blick gefällt mir immer besser .
    »Warum das?« Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er mir mehr erzählen wird, als ich wissen will, aber das ist schon in Ordnung.
    »Die Rivalität zwischen den Clans hier ist gnadenlos, wie Sie sich wahrscheinlich schon gedacht haben«, antwortet er. »Wir bekriegen uns um neue Technologie, Ressourcen. Alles. Es gibt eine ziemlich starre Hierarchie, und unsere beiden Clans kämpfen schon seit Jahren um den ersten Platz. Deshalb waren wir auch so vehement hinter Ihnen her. Wir konnten nicht zulassen, dass sich die Dahlgrens an die Spitze setzen.«
    »Und was, zum Teufel, qualifiziert mich so sehr?«
    »Handel«, erwidert er. »Im Moment kommt man nur über den Konzern an ausgebildete Springer heran. Er kontrolliert den gesamten Handel, mehr oder weniger, auch wenn sie nie zugeben würden, dass das genau die Absicht ist, die hinter ihrer Weigerung steckt, unabhängige Akademien zuzulassen. Stellen Sie sich vor, wie viel Geld man machen kann, wenn man eine Alternative anbieten könnte.«
    »Sie wollen also nicht nur herausfinden, wie ich ticke, sondern ich soll auch Springer für Sie ausbilden.«
    Jetzt habe ich das Puzzle endlich zusammen. Mein Versagen auf Matins IV muss eine geradezu traumhafte Gelegenheit gewesen sein. Wie oft kommt man auf diese Art an einen Springer ran? Normalerweise besteht kaum eine Möglichkeit, einen von uns umzudrehen – fester Teil der Ausbildung ist es, uns eine Der-Konzern-geht-über-alles-Mentalität einzutrichtern. Das ist es, was Kein-Kinn gemeint hat, als er sagte, die Gunnars würden mehr bezahlen und es wäre für alle Beteiligten das Beste, wenn ich bei ihnen unterzeichne. Ausbilderin … Nie auch nur daran gedacht. Natürlich hat der Konzern Ausbilder, ehemalige Springer, die lieber in Rente gegangen sind, als auszubrennen, und die den Neuen erklären, was sie über den Grimspace wissen müssen. Mit ihnen machen wir unsere ersten Trainingssprünge, eingeklinkt in einem Ausbildungsschiff, in dem simuliert wird, was wir eines Tages ohne fremde Hilfe tun müssen.
    Lex nickt. »Wir könnten neue Handelsrouten einrichten. Es gäbe einen freien Markt. Wäre ein großer Vorteil für viele Außenposten, wenn sie für ihre Versorgungstransporte nicht die Tarife des Konzerns bezahlen müssten. Aber, Mutter Maria, so viel Tote an einem einzigen Tag …« Lex schließt die Augen. »Das Einzige, was wir und die Dahlgrens jetzt noch tun können, ist, dass wir uns vereinigen. Wir werden zu Gunnar-Dahlgrens, heiraten untereinander und bündeln unsere Kräfte. Sonst löschen die anderen Clans uns aus.«
    »Wenn ’ie Hölle schufriert«, nuschelt Keri in ihrem Sedativa-Rausch.
    »Dann zieh dir schon mal ’nen dicken Mantel an, Schätzchen.«
    Schwer zu sagen, wer am meisten geschockt dreinschaut, als er diesen Satz aus Marschs Mund hört.

13
    Der unvermeidliche Streit wird noch einmal verschoben, weil Keri wieder in Bewusstlosigkeit versinkt.
    Marsch zieht sie an sich; eigentlich ganz normal, sich in diesem unbeheizten Schuppen gegenseitig zu wärmen, doch alle schauen ihn misstrauisch an, fragen sich, was er vorhat. Aber Marsch bleibt Marsch – konfrontiert mit so unverhohlener Neugier lehnt er seinen Oberkörper gegen die Wand in seinem Rücken, schließt die Augen und schläft ein. Einfach so.
    Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Das ist eine Fähigkeit, die vor allem Soldaten auszeichnet: sich einfach an- und ausschalten zu können. Eine unschätzbare Gabe, die es ihnen erleichtert, ihre Wachen durchzustehen, aber es braucht Jahre im Einsatz, um sie zu entwickeln, normalerweise auf Missionen von der härteren Sorte. Ich mustere ihn, und meine Stirn legt sich in Falten, während ich versuche, das Puzzle weiter zu

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