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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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vollen Zugang zu allen Archiven und werde vom System mit den Worten »Willkommen zurück, Canton Farr« begrüßt. Es dauert zwar ein bisschen, aber schließlich finde ich die Originalpläne. Ohne Marsch anzusehen, aktiviere ich PA -245, damit er die Daten einscannt. Ein dünner Strahl erfasst jede Anzeige, die ich auf den Bildschirm hole, und ich stibitze auch noch ein paar Informationen über das ursprünglich auf DuPont installierte Waffensystem, damit wir eine ungefähre Ahnung haben, womit wir es zu tun bekommen, wenn wir uns aus dem Staub machen.
    »Montier die einzelnen Pläne zu einer vollständigen 3-D-Ansicht, bitte.«
    »Selbstverständlich, Sirantha Jax.«
    Das war’s dann wohl: Jetzt werden wir Farr mitnehmen müssen , denn das Terminal fertigt mit Sicherheit ein Protokoll all seiner Zugriffe an, und ein Mann wie Hon kann nur eine Schlussfolgerung daraus ziehen, nämlich die richtige, und wird dann die entsprechenden Schritte ergreifen.
    PA-245 projiziert eine vollständige Karte der Station, die ich einen Moment lang studiere. Marsch wirkt ungewöhnlich passiv, aber vielleicht ist er auch nur abgelenkt. Schließlich kommt er endlich ans Terminal, wirft einen Blick auf die kleine Metallkugel in meiner Hand und sagt: »Der Lift ist nicht der einzige Zugang nach oben. Wir sollten es über die Wartungstunnel versuchen. Über die Lüftungsschächte müssten wir an sie rankommen.«
    Eigentlich sollte ich protestieren. Durch dunkle, staubige Schächte zu kriechen gehört nicht zu den Dingen, die ich besonders gerne tue, aber einfach so und für jedermann gut sichtbar auf das dritte Deck zu spazieren scheint sogar mir etwas gewagt. Natürlich gibt es direkte Zugänge zu den Wartungstunneln, aber wir haben die Türcodes nicht; wir gehören nicht zum autorisierten Wartungspersonal. Wenn wir rausfänden, wo die Wohneinheiten des Wartungspersonals sind, könnte Marsch vielleicht an die Codes rankommen, so wie auf Perlas, aber das würde das Risiko einer Entdeckung beträchtlich erhöhen, und wir wissen nicht mal, ob wir was Brauchbares fänden. Also nicke ich seufzend und deute auf eine Stelle auf dem Plan. »Hier müssten wir reinkommen.«
    »Dann los. Mit ein bisschen Glück hat Dina schon alles erledigt, wenn wir hier fertig sind.«
    Ich folge Marsch den Weg, den wir gekommen sind. Beinahe erwarte ich, Hon zu sehen, wie er sich auf seinem Stacheldrahtthron lümmelt, aber der Raum ist immer noch leer. Marsch geht zur gegenüberliegenden Wand, umrundet den Tisch, an dem die Weltraumtramps Charm gespielt haben, und kniet sich vor die Schachtöffnung. Als er an einem Hebel herumfummelt, springt die Klappe sofort auf.
    »Ladies first«, sagt er mit der ausgesuchten Zuvorkommenheit eines Bankers.
    Mit ihm zu schlafen war in der Tat ein Fehler. Ich vermisse unsere kleinen Wortgefechte, auch wenn sie manchmal anstrengend waren. Stattdessen ist da nur noch dieses Schweigen, das nach und nach alles abtötet. Aber ich weiß, was von mir erwartet wird, also krieche ich in den Schacht, wo es wenig überraschenderweise dunkel und staubig ist. Mein PA schimmert matt, gerade hell genug, dass ich den Plan lesen und mich orientieren kann. Maria sei Dank – zumindest ist es hier drinnen nicht so dunkel, dass ich einen weiteren Flashback kriege.
    »Wir sollten dann mal los. Wir haben noch eine Menge Gekrabbel vor uns, bis wir die Wartungsschächte erreichen.«
    Was sich als krasse Untertreibung herausstellt. Als wir endlich die Luke zu den Wartungstunneln erreichen, sind meine Knie wund, und meine Schultern schmerzen. Wie Gänge in einem Ameisenhaufen durchziehen die Tunnel die gesamte Station, was es ermöglicht, andernfalls unerreichbare Ecken und Winkel zu erreichen; ich frage mich allerdings, wie lange die letzte Routineüberprüfung wohl her ist.
    Wir klettern eine Leiter hinauf, die zu den Wartungstunneln für das dritte Deck führt, wo wir uns wieder in die Lüftungsschächte verkriechen werden, um schließlich keine Ahnung wo rauszukommen. Ich hab auch keinen Schimmer, was wir dort finden werden. Diesmal kriecht Marsch voraus, und sein Blick wandert ständig von links nach rechts, als halte er nach Minen Ausschau. Kann er sie denn entschärfen, falls welche da sein sollten?
    »Ja«, antwortet er, ohne mich anzusehen. »Bleib hinter mir, mindestens drei Meter.«
    »Glaubst du, das wäre ihm wirklich zuzutrauen? Muss das Wartungspersonal nicht ständig hier durch?«
    Er schaut mich mit einem Auge über die Schulter an.

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