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Duo Infernale

Duo Infernale

Titel: Duo Infernale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück.
    Es ging natürlich nicht. Der Vorsprung der Schwestern war einfach zu groß gewesen. Sie hatten es geschafft, sie hatten auch ein Versteck gefunden oder wie auch immer. Möglicherweise leckten sie auch ihre seelischen Wunden.
    Fest stand, dass wir mit dem Leben davongekommen waren und auch, dass der Kampf noch nicht beendet war...
    ***
    In dem Lokal an der Ecke, vor dem auch einige Tische standen, hatte schon der ehemalige Präsident der USA, Bill Clinton, gesessen, denn ein Schild an der Außenmauer wies stolz darauf hin.
    Jane und mir war es egal, wer hier gegessen und getrunken hatte, für uns war eine kurze Ruhepause wichtig, denn die letzte halbe Stunde war der reine Horror gewesen.
    Es gab noch einen freien Tisch, und er stand zum Glück nicht zu sehr in der mittlerweile tiefer gesunkenen Sonne, die noch immer viel Kraft hatte und ihre Hitze verteilte wie ein Ofen.
    » Aqua minerale! «, bestellte Jane, »aber eine große Flasche, bitte.« Sie hatte ganz vergessen, dass sie sich in der Schweiz befand und nicht in Italien. Wir wurden auch so verstanden. Ich brauchte gegen den Durst ein großes Bier, wobei es mir gleichgültig war, um welche Marke es sich handelte. Als man mir Budweiser servierte, klopfte mein Herz vor Freude etwas schneller.
    Aber nicht nur deswegen. Wir waren auch froh, dass wir den Horror hinter uns hatten. Als wir auf der Terrasse des Hilton-Hotels gesessen hatten, war Jane von der Botschaft der beiden Schwestern überrascht worden. Hier allerdings wurde sie nicht aktiviert. Wahrscheinlich hatten die beiden zunächst genug mit sich selbst zu tun. Und ich wollte auch, dass es so blieb, deshalb reichte ich Jane mein Kreuz hinüber.
    »Nimm es.«
    »Warum?«
    »Der Schutz.«
    Nach einigem Zögern streifte sie die Kette über den Kopf und hängte sich das Kreuz um.
    Der erste Schluck Bier war mehr als eine Wohltat. Ich genoss auch den zweiten und stellte das Glas ab. Jetzt trieb es mir wieder den Schweiß aus den Poren, den ich mit dem Taschentuch aus meinem Gesicht wischte. Das tat Jane ebenfalls und drehte sich dann um, weil sie einen Blick in die Runde werfen wollte.
    Plötzlich veränderte sich ihre Haltung. Sie musste etwas entdeckt haben. Bevor ich sie darauf ansprechen konnte, wies sie bereits auf ein in der Nähe hängendes buntes Plakat. Darauf wurde das Duo Infernale als Sensation angekündigt.
    Fiona und Florence waren anders gekleidet. Die dunkelhaarige Frau zeigte sich in einem knappen schwarzen Bikini, während die blonde Fiona ein knappes helles Kleid aus dünnem Stoff trug. Sie lag vor ihrer Schwester auf einem kleinen Altar oder auf einer Steinplatte. Im Hintergrund war ein Hochseil zu sehen.
    »Da sind sie!«, flüsterte Jane. Sie stand auf und trat dicht an das Plakat heran, um den Text lesen zu können, der am unteren Rand des Plakats abgedruckt war.
    Wenig später kam sie wieder auf unseren Tisch zu.
    »Das ist der Hammer«, sagte sie.
    »Was denn?«
    Sie nahm wieder Platz. »Die beiden treten heute Abend auf. Nicht weit von hier. Direkt am Ufer des Sees, im Englischen Garten.«
    »Und weiter?«
    »Magie und Artistik, John. So werden sie angekündigt. Das Duo Infernale.«
    »Wann ist der Auftritt?«, fragte ich.
    Jane rückte etwas zur Seite, weil sie nicht von der Sonne geblendet werden wollte. »Heute noch. Heute Abend. Um zwanzig Uhr geht es los.«
    »He, da bleibt uns nicht viel Zeit.«
    »Ja, ja«, murmelte Jane. »Ich frage mich nur, ob sie das heute wirklich durchziehen, nach allem, was passiert ist.«
    »Sie werden es, glaube mir.«
    Jane lächelte, als sie fragte: »Und wir sind dabei – oder?«
    »Darauf kannst du dich verlassen.« Ich streckte die Beine aus und sagte: »Ich weiß ja nicht, was für eine Schau sie abziehen, aber da sind wir natürlich mit dabei.«
    »Kein Widerspruch, John.« Jane hob ihr Glas an, um mir zuzuprosten, hielt aber in der Bewegung inne und hatte plötzlich wieder einen neuen Blickkontakt gefunden.
    »Was ist denn jetzt?«
    »Da sitzen die beiden. Karsten und Monika.«
    Auf dem Weg nach unten hatte mir Jane von dem Ehepaar berichtet, das so irrsinniges Glück gehabt hatte. Die beiden hätten auch tot sein können, aber jetzt saßen sie hier vor dem Lokal in der Sonne, und Karsten erhielt von der Bedienung soeben ein neues Bier. Das leere Glas gab er ab.
    »Das haben sie gut überstanden«, kommentierte ich.
    Jane winkte ab. »Ich gönne es ihnen. Hoffentlich kommt der Schock nicht noch später.«
    »Willst du noch hin?«
    Jane

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