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Duocarns - David & Tervenarius

Duocarns - David & Tervenarius

Titel: Duocarns - David & Tervenarius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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trug Ulquiorra ohne ein weiteres Wort aus dem Raum. Patallia folgte ihm.
    »Aber, aber ...«, David blickte die anderen an. Alle schüttelten die Köpfe.
    Nur Trianora erhob sich und kam auf ihn zu. »David, das wird sich klären. Ganz bestimmt.« Sie legte beruhigend die Hand auf seinen Arm.
    David blickte auf ihren weißen Handrücken, dann in ihr mitleidvolles Gesicht. »Er ist im Weltraum verloren gegangen, Trianora«, antwortete er tonlos. »Was soll sich daran klären? Was geschieht mit einem Unsterblichen, wenn er in einer Raumanomalie umherirrt?« Ihn packte die Wut. »Ihr findet das wohl alle ganz normal, was? Die Duocarns – immer am Rande des Abgrunds. Den Tod als ständigen Begleiter! Einer von euch ist weg und ihr sitzt hier herum!« Er spürte Tränen in die Augen schießen, stand bebend im Raum, fassungslos.
    Trianora wich nicht zurück. Sie sah bittend zu Patallia, der urplötzlich an seiner Seite war und ihm seine kühle Hand auf den Handrücken legte. Dabei blickte er ihn mit seinen hypnotischen, tiefgründigen Augen an. »Komm, David. Lass uns nach oben gehen und darüber sprechen.«
    Von ihm ging eine solche Ruhe aus, dass David tränenblind nickte und dem Mediziner die Treppen in Tervs und sein Zimmer folgte. Er setzte sich auf die Bettkante und Patallia zog sich einen Stuhl heran.
    David atmete tief durch. Patallia hatte ihm ein Sedativum gegeben, das war ihm klar. Aber er war ihm dankbar für seine Fürsorge und Aufmerksamkeit. Pat musste ihn aufklären.
    »Wieso ist er diesem Ruf gefolgt?«
    »Das weiß ich nicht. Solutosan hat mir eben erzählt, dass er diesen Satz bereits kennt. Er ist an einem Abend am Meer ebenfalls mit diesen Worten gerufen worden. Was ungewöhnlich daran ist: Beo menucans ist eine unbekannte Sprache. Es ist kein duonalisch. Ich habe es auch verstanden, weil ich diese sprachliche Gabe besitze, aber ich kann es nirgendwo zuordnen.«
    David bemühte sich, die Augen offenzuhalten. Seine Augenlider wurden schwer. Er versuchte, zu verstehen. »Terv ist also einem unbekannten Ruf gefolgt. Ist es möglich, dass es ihn aus dem schwarzen Loch geschleudert hat, so wie damals euer Raumschiff? Oder, oder ...« David traute sich kaum, den Satz zu vollenden. »Hat die Anomalie ihn vielleicht in Milliarden Teile zerrissen?«
    Patallia blickte traurig auf seine Knie in der dunklen Stoffhose. »Ich weiß es nicht. Ich wünschte, ich könnte dir mehr sagen. Ich weiß nur, dass Ulquiorra sich und seine Begleiter für diese Reisen in reine Energie verwandelt. Deshalb ist es überhaupt möglich, solche Entfernungen zu überbrücken.«
    »Energie«, echote David. Seine Augen fielen endgültig zu. Er spürte noch, wie Patallia seine Beine auf das Bett hob und ihn zudeckte.
    »Ich wünschte, ich könnte dich irgendwie trösten, David. Er war auch mein Freund.«
     

     
    David wachte auf. Etwas fehlte. Er war gewöhnt, auf Tervs linkem Oberarm zu nächtigen und sich in seine Achsel zu kuscheln. Um ihn weich zu betten, verdickte Tervenarius die Pilzhaut seines Armes. In einem Bedürfnis nach Nähe schob Terv oftmals im Schlaf das rechte Bein über seinen Leib. So spürte David den Schwanz seines Geliebten an seinem Rücken. Ein Gefühl, das er liebte. Ebenso wie Tervs unendlich zarte Haut und seinen Duft. Aber er war allein im Bett. War Terv schon aufgestanden? Terv? Er fuhr hoch. Keuchte entsetzt. Tervenarius war weg. Tot!
    Wie von Sinnen betastete er das Kopfkissen an seiner Seite, Tervs Kissen. Tränen stürzten aus seinen Augen. Er riss das Kopfkissen an sich, drückte das Gesicht hinein. Da war sein Geruch noch: Marzipan und Veilchen. Weit entfernt und zart. David presste das Federkissen an sich, ganz fest, er atmete tief ein. Ich mache das Kissen nass, dachte er, aber konnte die Tränen nicht bremsen. Er schaukelte hin und her, als hätte er ein Kind in den Armen, das er wiegen wollte. Jedoch er war es selbst, den es zu beruhigen galt.
    Es gibt keinen Beweis dafür, dass er tot ist, erfroren im Weltall, zerfetzt durch die Urgewalten. Er hat losgelassen. Warum hat er das getan? Was war das für ein Satz? Du musst vernünftig sein, David, sagte er zu sich. Es sind zu viele Fragen offen. Er lebt. Er muss einfach leben und er muss zurückkommen.
    David ließ das Kissen sinken. Er fühlte sich unwirklich, kalt, erloschen. Das Herz in seiner Brust war zu Stein erstarrt. Er war allein.
    Unbeweglich saß er da. Wie sollte er nur ohne Tervenarius weitermachen? Er blickte im Zimmer umher. Ihr

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