Duocarns - Die Ankunft Sonder-Edition (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
Prachtstück, innen mit Wurzelholz-Armatur und einem beeindruckenden Bordcomputer. »Ein Traumauto.« David lächelte ihn an und blickte auf seine kräftigen, weiße Hände auf dem Lenkrad. Eigentlich hätte er ja lieber gesagt: „Ein Traummann in einem Traumauto.“ Aber er war zu wohlerzogen um einen potentiellen Käufer so unverhohlen anzuflirten. Also legte er den Kopf an die Kopflehne und schloss eine Sekunde lang die Lider. Am liebsten hätte er in diesem Moment eine Weile in wohligen Gedanken verhaart, aber riss schnell die Augen wieder auf. Der Mann war ein Kunde – er musste sich dringend zusammennehmen.
Wie er versprochen hatte, lag das Haus nah am Meer, im Seafair Drive. Tervenarius parkte und sie stiegen aus. Die Luft war angenehm frisch und salzig. Aus seinem Pferdeschwanz löste sich eine silberweiße Strähne. Sie flatterte im Morgenwind. Sofort begann David erneut zu träumen. Ob er noch einmal die Gelegenheit haben würde, sein Engelshaar zu berühren? Tervenarius strich sich die Haarsträhne hinters Ohr. Urplötzlich fühlte David sich frustriert und leer. Er schloss auf, ließ Tervenarius den Vortritt und folgte ihm hinkend ins Haus.
Die Schule war ein langgestrecktes, weißes, einstöckiges Gebäude. Von einem langen Flur gingen viele Zimmer in alle Richtungen. Das Ganze war, wie David angepriesen hatte, voll unterkellert, der Kellerboden hell gefliest. Sie liefen gemächlich durch das Anwesen, da Davids Fuß weiterhin schmerzte. Jetzt geht es um Geld, dachte er. Ich muss, verdammt noch mal, mit der Träumerei aufhören!
Endlich nickte Tervenarius. »Das sollte umgebaut werden. Was soll das Ganze kosten?«
»Da das Areal sehr groß ist und in der besten Lage 2,2 Millionen.« Dazu kam dann noch seine Vermittlungs-Provision.
Tervenarius überlegte und lief dabei Richtung Eingangstür. David wartete nervös auf seine Antwort. Die alte Schule war ein problematisches Objekt. Sie loszuwerden hätte ihn um einige Kopfschmerzen erleichtert. Er wollte den schönen Mann nicht über den Tisch ziehen wollen, aber Geschäft war Geschäft.
»Da ich sehr hohe Umbaukosten haben werde, würde ich die Schule für zwei Millionen nehmen«, sagte er schließlich.
David schluckte. »2,1.«
Tervenarius lächelte ihn an. »Okay, aber unter einer Bedingung: Sie helfen mir einen fähigen Bauunternehmer zu finden und beaufsichtigen die Umbauarbeiten, wenn ich nicht hier sein kann.«
Was für eine Chance! Jetzt hatte er die Möglichkeit, diesen traumhaften Mann näher kennenzulernen! Doch dann siegte seine Unsicherheit. Er hatte von Innenarchitektur keine Ahnung. David kannte seinen Familiennamen nicht, deshalb sagte er: »Tut mir leid, Tervenarius. Ich weiß leider nichts über Umbauten.« Er hasste sich in diesem Moment für diese Antwort.
Aber sein Kunde blieb hartnäckig. »Sie haben Ihre Wohnung wunderschön hinbekommen – das schaffen Sie bei meinem Haus unter Garantie auch!« Er streckte David die Hand hin.
Der gab sich einen Ruck: »Abgemacht! 2,1 plus Umbau-Beaufsichtigung.« Sie lächelten sich an.
»Das sollten wir zumindest mit einem Kaffee begießen«, grinste David. Es war zu früh für Drinks.
»Kennen Sie eine Milchbar in Vancouver?– Ich bin Milch-Fan.« Tervenarius machte eine Pause. »Wir waren auch schon einmal beim Du.«
David spürte, wie er errötete. Das Erlebnis am Abend vorher war ihm jetzt sehr peinlich. Er kam sich vor wie ein Trottel. »Milchbar? Ja, natürlich.« Er hinkte zu Tervs Auto.
Die Miura Waffle Milk Bar, Downtown, hatte bereits geöffnet. David bestellte sich einen Kaffee und einige Waffeln. Tervenarius wollte Kefir. Lange saßen Sie sich schweigend gegenüber und nippten an ihren Getränken.
Er musste irgendetwas sagen. Versuchen zu erklären. »Ich möchte mich noch einmal für gestern Abend bedanken. Ich hätte dich bei meinem „Flug“ auch schwer verletzen können. Nicht jeder hätte so freundlich reagiert. Ich war etwas neben der Spur.«
Tervenarius schaute ihn an. »Helfen die Menschen sich denn nicht gegenseitig?«, fragte er.
Was für eine seltsame Frage, dachte David. »Doch natürlich. Manche sind hilfsbereit, aber, besonders in den Großstädten, sind das nicht alle.«
»Warum sind die Menschen in den Städten anders?«
Wieder so eine komische Äußerung. David überlegte. »Ich denke hier ist es die Anonymität, in der sich viele verstecken. Jeder denkt nur an sich, und da bleibt die Menschlichkeit schon mal auf der
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