Duocarns - Die Ankunft Sonder-Edition (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
wirkte verlegen. »Ich habe gehört, was dir damals aufgrund meines blöden Tipps passiert ist.«
»Was?« Wieso wusste er davon? Vielleicht war ihm der Polizeibericht in die Finger geraten und er hatte sich seinen Teil dazu gereimt.
»Ich will jetzt am Telefon nicht ins Detail gehen, Aiden. Nur so viel: Ich würde das gern wieder gut machen. Könntest du nach Calgary kommen? Es wäre wirklich wichtig. Und bring doch bitte Fotos deiner Kinder mit!« Das Letzte kam mit beschwörender Stimme aus dem Handy.
»Meiner Kinder?« Sie überlegte. Sprach er etwa von Passfotos für die falschen Ausweispapiere?
»Ach, du meinst bestimmt die Kinder, die ich damals in der Teestube erwähnte«, mutmaßte sie.
»Genau die!« Sie fühlte, wie er lächelte.
Hatte er wirklich vor, sich selbst um die Papiere zu kümmern?
»Deine Kinder kosten ja sehr viel Geld«, fuhr er fort.
»In der Tat«, antwortete Aiden geistesgegenwärtig. »Was glaubst du, wie hoch die Ausgaben sein werden?«
»Oh, ich würde sagen, dass Erziehung und Schulgeld sicherlich so um die zehntausend pro Kind verschlingen!« Sie hörte ihn regelrecht grinsen.
»Wenn du damit mal hinkommst, mein Freund«, entgegnete sie. »Vergiss nicht, dass ich sechs Kinder habe!«
»In Ordnung«, sagte Nasty. »Wir treffen uns übermorgen Mittag in der neuen Teestube im Norden. Wird sowieso Zeit, dass du mal siehst, was Doris da auf die Beine gestellt hat. Schönen Gruß von ihr übrigens.«
»Danke, Nasty, ich werde da sein.« Sie legte auf.
Wahnsinn! Er hatte ein schlechtes Gewissen. Hoffentlich war er der Einzige, der begriffen hatte, dass Sam Fox und sein ekelhafter Bodyguard diesen Planeten für immer verlassen hatten – und dass sie etwas damit zu tun hatte. Ihr Gefühl sagte ihr, dass er ihr nicht schaden würde.
Einer Eingebung folgend rief sie Doris an. Die überraschte Doris freute sich so ihre Stimme zu hören, dass Aiden fast ein schlechtes Gewissen bekam. Sie hatte so lange Funkstille gehalten. Ja, Doris hatte Nasty ihre Telefonnummer gegeben, denn er wollte seinen unheilvollen Ratschlag wiedergutmachen. Ihre ehemalige Kollegin gestand ihr, sich in den abgetakelten Obdachlosen verliebt zu haben. Sie freue sich wahnsinnig Aiden wiederzusehen!
Aiden legte auf. Doris und Nasty ein Paar? Auf alles wäre sie gekommen, nur darauf nicht. In dem Moment verstand sie, dass ihr Geheimnis sicher war. Doris war ihre beste Freundin und hatte immer zu ihr gestanden. Jetzt freute sie sich richtig auf Calgary. Es würde kein Besuch der bösen Erinnerungen werden.
Xanmeran langweilte sich. Er saß auf dem braunen Ledersofa im Wohnzimmer des Hauptquartiers in Calgary und zog seine Dermastrien am Arm in kleinen Streifen ab und legte sie zurück. Mit einem Seitenblick betrachtete er den Fernseher. Die Menschen waren hohl und oberflächlich – der Inhalt dieser Fernsehsendungen verdeutlichte es ihm immer wieder. Er schaltete um – Sportkanal, Wrestling. Okay, das entsprach schon eher seinem Geschmack.
Warum meldeten sich die anderen eigentlich nicht? Er blickte auf das Display seines Handys. An diesem Tag sollte der Umzug beginnen. Der Computerraum würde ebenfalls auf die Reise gehen. Chrom war deswegen regelrecht am Ausflippen. Dass Pan noch seelenruhig an seinem Rechner saß und einen Shooter spielte, brachte ihn fast an den Rand der Verzweiflung. Deshalb hatte Xan sich nach oben verdrückt. Wie alle Duonalier hasste er Unruhe.
Er fühlte ihn eher, als dass er ihn hörte. Meodern war mit dem Truck angekommen! Xan machte einen erleichterten Satz zur Tür und blickte in das grinsende Gesicht seines Kameraden.
»Na, alles schon in den Startlöchern?«
Xanmeran hob den Daumen.
»Ich muss jetzt nur unten denen den Saft abdrehen, sonst fahren die ihre Rechner nie herunter.«
Meo und Xan krempelten die Ärmel hoch und machten sich ans Werk.
Das Haus auszuräumen war eine gute Übung. Sie freuten sich auf die neuen Möglichkeiten in Vancouver. Alle hatten Calgary satt.
Chrom kam die Kellertreppe hinauf. Mit feierlicher Miene trug er den Schatz der Duocarns an die schmale Brust gedrückt: den Laptop mit den Daten des Raumkreuzers. Er hielt im Flur vor der Küche an, als würde er auf den Mediziner warten.
In Patallias Gesicht lag der gleiche andächtige Ausdruck wie bei Chrom – nur mit dem Unterschied, dass er die große Schüssel mit den Kefirpilzen umklammerte. Wie eine kleine Prozession schritten beide zum LKW und setzten sich vorsichtig in die
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