Duocarns - Ewige Liebe (Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
Was soll so jemand schon ausrichten können?«
»Mein Vater denkt, dass meiner kleinen Tochter Gefahr droht. Ich versuche herauszufinden, wo eine solche lauern könnte, Tabathea«, erklärte Solutosan.
»Ich weiß es wirklich nicht, Bruder. Ich bin mir sicher, dass Xerxes einiges vor mir verborgen hält. Aber ein kleines Kind angreifen? Nein, das würde selbst er nicht tun!«
Tervenarius nahm den Volvo, um nach Tacoma zu fahren. Er hatte zuerst vor dem Aston Martin gestanden, sich dann aber an seine eigenen Worte erinnert und den unauffälligen, alten Volvo genommen. Wie immer bei solchen Anlässen trug er einen eleganten Anzug. Um Ptar zu besuchen, hatte er einen grauen von Hugo Boss gewählt, ein helles Hemd und ein grau gemustertes Halstuch, denn er hasste nach wie vor Krawatten. Zusammen mit seinem silbrigen, langen Pferdeschwanz und der strahlend weißen Pilzhaut sah er edel und vornehm aus. Auch Mercuran hatte sich für seinen Termin in Schale geworfen: dunkler Anzug, schwarzes Hemd, dazu das blauschwarze, halblange Haar. Sie hatten nebeneinander gestanden und in den Spiegel geblickt. Hatten gelächelt.
Terv fuhr vom Highway ab und ließ sich von seinem Navigationsgerät zum Club leiten. Er hatte sich ungern von Mercuran getrennt, wäre an diesem Abend lieber mit ihm zusammengeblieben. Trotzdem hatte er es abgelehnt, seinen Freund zu dem Termin mit dem Interessenten für die Villa zu begleiten. Mercuran sollte das Geschäft alleine machen – und dann auch den Erfolg einheimsen.
Er stieg aus dem Auto und betrachtete den Mirrorclub von außen. Das ganze Grundstück wirkte gepflegt. Auf dem Parkplatz parkten etliche Wagen der gehobenen Mittelklasse. Das Geschäft des Clubs schien gut zu laufen. Er klingelte an der verspiegelten Tür und wurde sofort durch einen Türspion betrachtet. Eine hübsche, rothaarige Frau öffnete ihm. »Guten Abend«, grüßte sie freundlich. »Sind sie alleine?« Er nickte. »Wir sehen einzelne Herren hier leider nicht gerne. Haben Sie Referenzen?«
Terv lächelte. »Ich komme nicht als Besucher des Clubs. Ich möchte Ptar sprechen. Es geht um seinen Vater und um seinen Bruder.«
Sofort änderte sich der Gesichtsausdruck der jungen Frau. Sie wurde ernst und ließ ihn eintreten. Zuvorkommend führte sie ihn an einigen Türen vorbei in eine Art Wartezimmer. »Ich sage Ptar Bescheid. Wie ist denn Ihr Name?«
Terv blickte sich in dem kleinen Zimmer um, dessen Mobiliar lediglich aus einem Tischchen mit Zeitschriften und zwei Sesseln bestand. »Tervenarius«, antwortete er. »Der Führer der Duocarns.«
Die Rothaarige starrte ihn an und schluckte. »Einen Moment bitte.« Terv sah ihr hinterher. Sie schien das Wort Duocarns bereits zu kennen. Ein Zeichen, dass sie enger zu Ptar gehörte.
Er wollte nun herausfinden, auf welcher Seite Ptar stand. Ob dieser wohl fähig war, die Geschäfte seines Vaters in Ruhe weiterzuführen? Er hatte veranlasst, dass Smu sich auf Skars Fersen heftete. Smu hatte ein Vermögen für Überwachungs-Equipment verlangt, das er ihm ohne zu Zögern zugestanden hatte.
Die Tür öffnete sich und ein junger Mann trat ein. Terv erkannte die Zugehörigkeit zu seinem Volk sofort: ein langgezogenes Gesicht mit breiter Stirnplatte und weit auseinanderliegende, schwarze Knopf-Augen. Dazu aufgeworfene Lippen. Nein, schön konnte man weder die Bacanis noch die Bacanars nennen. Der Mann trug eine schwarzhaarige Perücke und Terv wusste, dass er damit sein Irokesenhaar versteckte. Sein Gesichtsausdruck war ruhig, gelassen, mit einer Spur Neugierde.
Er reichte ihm die Hand in den schwarzen Lederhandschuhen – ein Zeichen, dass er seine Klauen noch besaß. »Duocarns?«, fragte Ptar erneut nach. Tervenarius nickte. »Die Erzfeinde meines Vaters?«
»Das ist lange her. Die letzten Jahre haben wir uns eher als Partner empfunden, nachdem dein Vater aufgehört hat Drogen zu produzieren und Menschenschädel leer zu fressen.«
Ptar schluckte und deutete auf einen der blau bespannten Sessel.
»Ich will sofort auf den Punkt kommen. Du weißt, dass dein Vater tot ist?«
Ptar starrte ihn an. »Was?«
»Ja, er ist tot und Krran ebenfalls.«
»Aber wer …?«, stammelte Ptar. »Wer ist denn überhaupt fähig, Bacanis umzubringen?«
»Nur jemand, der ihre Eigenschaften kennt«, antwortete Terv ernst.
»Skar!«, stieß Ptar hasserfüllt hervor. Terv nickte. »Dieser Warrantz!«
Der Bacanar war aufgesprungen und lief aufgeregt in dem kleinen Raum auf und ab.
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