Duocarns - Ewige Liebe (Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
Meer. Ein Wetter, das ihn sofort dazu brachte das warme Bett wieder aufzusuchen. Nun sah er Mercuran mit seinen großen, intensiv metallisch-blau strahlenden Augen in den Kissen sitzen, die Lippen leicht geöffnet, das liebe Gesicht besorgt. Er sah unglaublich reizvoll aus mit seinem verstrubbelten, dunklen Haarschopf. Ihr Götter, dachte er, am liebsten würde ich mich sofort auf ihn stürzen! Aber genau das war ja, was er zu vermeiden versuchte.
»Ich weiß wirklich nicht, was du meinst, David«, sagte er ausweichend und schlüpfte wieder unter die Decke.
»Ich habe mit Smu gesprochen.« Terv rollte mit den Augen. Dabei war bestimmt nichts Gutes herausgekommen.
»Ja, verdreh nur die Augen«, empörte Mercuran sich. »Smu hat mir gesagt, was da los war.« Er holte tief Luft. »Du hast diese Daisy angehimmelt!«
Es war so klar gewesen, dass Smu den Mund nicht hatte halten können. »David, ich habe sie nicht angehimmelt. Sie ist attraktiv. Das ist mir aufgefallen. Und das war auch schon alles.« Jetzt hat dieser Idiot in David die Eifersucht geschürt, dachte er verbittert. Mercuran verstummte.
Terv drehte sich auf den Bauch und umarmte sein Kopfkissen; schlug den Kopf mit einer eindeutigen Bewegung hinein, die als „Ich will schlafen“ oder „Lass mich in Ruhe“ gedeutet werden konnte.
»Tatsache ist, du magst mich nicht mehr«, flüsterte Mercuran.
Terv drehte den Kopf zu ihm. »David, du solltest Sex nicht als Liebesbeweis sehen.« Er sah ihn durchdringend an. »Habe ich dir nicht oft genug bewiesen, dass ich dich liebe?«
»Doch«, antwortete Mercuran kleinlaut. »Aber trotzdem fehlst du mir. – So körperlich, tief und geil.«
Terv schloss die Augen. Körperlich, tief und geil. Ja, das fehlte ihm auch nach vier Tagen.
Mercuran nahm erneut Anlauf. »Tatsache ist, du entziehst dich mir und ich will wissen warum. Wenn du dich in diese Frau verliebt hast, gesteh es mir wenigstens!«
»Ich habe mich nicht in Daisy verliebt. Wie oft soll ich das noch wiederholen?«
»Warum bist du dann so?«
Gut, nun war es an der Zeit, doch etwas zu seinen Motivationen zu sagen. »David, hast du vergessen, dass wir unsterblich sind? Das heißt, dass wir vielleicht weitere tausende Jahre zusammen sind. Wenn wir jetzt ununterbrochen übereinander herfallen, was sollen wir dann in ein paar Äonen machen?«
Mercuran legte sich neben ihn und sah ihn an. »Deswegen schläfst du nicht mit mir, weil du Angst hast, unser Sex würde sich irgendwie abnutzen? Denkst du, er könnte über so einen langen Zeitraum langweilig werden?« Tervenarius nickte. »Moment«, Mercuran überlegte laut. »Wie ich dich kenne, hast du Befürchtungen, dass es mir mit dir öde werden könnte. Stimmt’s?« Terv bejahte erneut und sah ihn nicht an. »Und deshalb willst du es seltener machen?«
»Ja«, antwortete Terv. »Um unsere Vereinigungen als eine außergewöhnliche Sache zu erhalten, die man nicht täglich macht, wie Zähneputzen.«
»Aber«, schnaufte Mercuran, »es ist etwas Besonderes, selbst wenn wir es stündlich treiben würden! Außerdem haben wir beide das Verlangen. Und sollten wir in hundert Jahren keine Lust mehr haben, dann ist es ebenfalls in Ordnung! Weißt du warum? Weil wir uns einig sein werden, auch in Phasen, in denen wir nur gemütlich zusammenleben. Wir werden immer einen Weg für uns finden. Mal mit und mal ohne Sex. Wir sind anpassungsfähig – und vor allen Dingen, können wir miteinander reden.«
So viel zum Thema “Männer verstehen sich untereinander mit wenigen Worten“, dachte Terv.
Mercuran war noch nicht fertig. »Ich fühle mich entsetzlich, wenn du dich verweigerst. Dann fange ich an darüber zu grübeln, ob du mich überhaupt noch liebst oder ob du eventuell jemand anderen mehr magst. Vielleicht …«, er brach ab.
Während dieser Rede beschlich Tervenarius das schlechte Gewissen. Kaum waren bei Mercuran die Wunden durch die Vergewaltigung ein wenig verheilt, hatte er Flusch nichts Besseres zu tun, als ihn zu verunsichern. Mercuran beklagte sich zu Recht. Er sollte mehr an ihre Liebe und ihr gegenseitiges Verstehen glauben. Er war kein schlechter Liebhaber. Warum sollte sein Schatz sich mit ihm langweilen? Konnte er denn überhaupt für die nächsten Jahrhunderte planen? Nein. Die Devise „Genieße den Tag“ galt nicht nur für die Sterblichen, deren Zeit begrenzt war, sondern auch für sie beide.
»Tut mir leid, David«, bekannte er. »Ich lag falsch. Du siehst das schon ganz richtig. Im Grunde
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