Duocarns - Ewige Liebe (Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
Hatte sie in den Kaban-Korallen eben etwas verschwinden sehen? Waren Xerxes Häscher ihr auf den Fersen? Vorsichtig näherte sie sich der Stelle und spähte um den weißen Felsen. Nein, nichts. Sie blickte sich unruhig um, fühlte sich beobachtet. Ein Squali-Mann stupste sie mit seiner weichen Nase an. Das war der Squali Marlon, der zu Solutosan gehörte. »Marlon, du solltest gut aufpassen« , riet sie zu ihm. »Achte auf die Residenz. Nicht, dass sich ungesehen Feinde nähern können.« Der Squali nickte. Thea tätschelte ihn, noch nicht ganz beruhigt. Squalis hatten keine Waffen und konnten nicht kämpfen. Aber sie waren gute Wächter und würden Alarm schlagen.
Entschlossen schwamm Tabathea zur Squali-Öffnung des Turms und schlängelte sich durch den gemauerten Gang bis zu Xanmerans Zimmer.
Er ruhte. Thea musste lächeln. Sie fand seine Angewohnheit im Stehen zu schlafen recht amüsant. Sie erhob sich aus dem Wasser und ging zu ihm. Er sah so friedlich aus. Manchmal, wenn er über seine Vergangenheit sprach, hatte sie seine Zerrissenheit bemerkt. Seine Miene war dann oft gequält. Nun aber war er wunderschön, die scharfen Konturen seines roten Gesichts geglättet und entspannt.
Sie konnte nicht anders. Sie hob die Hand und streichelte sanft seine Wange. Wie samtig weich seine Haut war! Er öffnete die Augen. Erschreckt ließ sie die Hand sinken. Aber er fing sie auf, hob sie an seine Lippen und küsste sie. Dieses Mal nicht den Handrücken, sondern die Innenfläche. Thea erschauerte. Sein Mund wanderte über ihr Handgelenk auf ihren Arm. Er streifte ihren Schleier zurück bis zur Schulter, legte sanft den Arm um ihre Mitte, um sie zu stützen. Thea entspannte sich und genoss mit geschlossenen Augen seine Zärtlichkeit. Sie fühlte seine Lippen auf ihrem Hals, die sich zart tastend bis zum Ohr hinauf bewegten. So etwas hatte sie noch nie gefühlt! Eine wohlige Wärme strömte in ihren Schoß. Ohne nachzudenken, reckte sie ihm die Brüste entgegen. Sie spürte ihn streichelnd auf beiden Oberarmen und öffnete erstaunt die Augen. Er hatte einige Dermastrien gelöst, die ihre Arme umschlangen wie zart fließende, rote Algen. Währenddessen waren seine Lippen auf ihren angekommen.
Thea keuchte. Das war wahrlich genug für den Anfang! Es waren zu viele Dinge ungeklärt. Nein, sie wollte sich ihm nicht ganz hingeben. Sanft drückte sie gegen seine Brust. Aber er hatte bereits ihren Widerstand bemerkt und ließ sie entgleiten; zog seine Dermastrien zurück und löste leicht widerwillig den Mund von ihrem.
Sie sah an ihm herab. Unter seinem Lendenschurz zeichnete sich seine offensichtliche Paarungsbereitschaft ab. Tabathea schluckte.
Er hatte ihren Blick bemerkt. »Tut mir leid, Thea«, brummte er. »Du wirkst ausgesprochen anregend auf mich.« Er musste lächeln. Er musterte ihren Hals. »Ein neues Schmuckstück?«, fragte er.
»Ach, es ist nur ein einfacher Stein. Möchtest du ihn sehen?« Er nickte, immer noch lächelnd. Tabathea löste den Stein von der Kette, wickelte ihn aus der Schlangenhaut und reichte ihn Xanmeran.
Sie würde niemals im Leben vergessen, was dann geschah. Er hatte den Stein in seiner großen, roten Hand und erbleichte. Sie hatte nicht gewusst, dass er so schlagartig seine Farbe verlieren konnte! Seine Haut fiel in leichenblassen Strängen von seinem Körper, der gleichzeitig in sich zusammensank, als besäße er keinen einzigen festen Knochen in sich. Fassungslos starrte sie auf seine Verwandlung. Er hatte keinen Laut von sich gegeben. Xan lag auf dem bunten Steinfußboden des Turms, seinen Körper schwarz und golden schillernd. Die bleich gewordene Haut war in Streifen von seinem Leib gelöst, umgab ihn wie tote, weiße Algen. Die Augen aufgerissen und blicklos, starrte er sie an.
Tabathea schrie. Die Panik verhalf ihr zu einer absolut durchdringenden Stimme. Aber in dem Turm hörte sie niemand. Sie musste Hilfe holen. »Xanmeran!« Sie kniete neben ihm auf dem Boden. Fasste seine Schulter an. Er war kalt. Sie rief seinen Namen. Er rührte sich nicht mehr. Hilfe! Sie brauchte Hilfe!
Thea stieß die massive Tür des Turms auf und rannte die steinernen Treppen hinab. Sie kannte sich in der Residenz nicht aus. Troyan! Sie musste ihren Bruder finden!
Sie flog durch die Gänge. Vorbei an den silberhell plätschernden Brunnen. Hinter einer schweren Holztür hörte sie eine Kinderstimme und riss sie auf.
Ihr Bruder kniete mitten im Raum mit einem Ball in der Hand. Er starrte sie
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