Duocarns - Liebe hat Klauen (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
nicht verletzen.
Behutsam setzten ihre Körper wieder auf der Veranda auf. Er öffnete träge die Lider, sah durch die Wimpern das erstaunte Gesicht seines Freundes. Sein Blick folgte Ulquiorras Hand, der nach unten griff und dann fassungslos auf das Sperma an seinen Fingern starrte.
Jetzt erst realisierte Solutosan, was geschehen war. Sein blaues Serica-Gewand klebte an seinem Unterleib. Er brauchte nicht mit der Hand zu tasten, um zu wissen, dass es ihm ebenso ergangen war, wie seinem Freund.
»Es tut mir leid, Ulquiorra! Ich kann einfach noch nicht so gut damit umgehen. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.«
Im gleichen Augenblick überlegte er, warum er sich bei ihm entschuldigte. Was zwischen ihnen geschehen war, war das Schönste und Erotischste, das ihm je widerfahren war. Er richtete sich auf. Ulquiorra starrte ihn an.
»Nein, das ist nicht wahr. Es tut mir nicht leid. Es war einfach – einfach unbeschreiblich! Ich habe nicht gewusst, dass so etwas möglich ist.«
Er nahm Ulquiorras Hand und wischte dessen Spuren der Lust mit einem Zipfel seines Gewandes ab. Dann zog er seinen reglosen Freund an seine Brust.
Er lag nackt in Solutosans Armen. Wie war er dorthin gekommen? Ulquiorra hatte das Gefühl, dass sich die Ereignisse auf einen Schlag selbständig gemacht hatten. Er war nur noch deren Spielball. Er hob den Kopf und sah Solutosan an. Er verstand nicht, was da eben passiert war. Er war ein heterosexueller Mann, aber was da aus seinem Freund geströmt war, hatte ihn in einen Sog der Erregung gezogen. Dabei hatten sie sich lediglich an den Händen berührt!
Ulquiorra löste sich aus Solutosan Armen. »Es ist in Ordnung.« Seine Stimme klang rau.
»Wirklich?«
Er nickte und schluckte heftig. Dieses Erlebnis musste er erst einmal verdauen. Ulquiorra stand auf und ging zu seinem Gewand. Es war noch feucht, aber das war ihm in diesem Augenblick gleichgültig. Er musste sich bedecken – wollte nicht mehr nackt vor Solutosan sein.
Eigentlich hatte er nie ein Problem mit dem Nacktsein gehabt, in diesem Moment jedoch, hätte er sich gern komplett verhüllt, nein, er wäre am liebsten in irgendein Loch gekrochen.
Solutosan sah ihn besorgt an. Ulquiorra hatte nicht gewusst, wie stark der Mann war! Und ihm war auch nicht klar gewesen, dass sie sich als Energetiker derartig verschmelzen konnten. Ihre Vereinigung war weit über eine körperliche Kopulation hinausgegangen. Und nun?
Er setzte sich wieder zu Solutosan, der nachdenklich die Spitzen seines weißen Haares um den Finger drehte.
»Und nun?«, fragte er. Er kam sich vor wie ein Kind. Hatten sie ihre Freundschaft eben verspielt? Waren sie nun Fremde? Waren sie Geliebte? Der Gedanke, die Freundschaft zu Solutosan verloren zu haben, schnürte ihm die Kehle zu.
»Ich weiß es nicht«, antwortete Solutosan ruhig. »Ich habe in meinem Leben schon viele Arten von Liebe versucht und erlebt, aber das ist auch für mich neu, Ulquiorra.«
Er sah Solutosan an. Der war wunderschön mit seiner goldenen Haut und den dunkelblauen Sternenaugen. »Ich habe dich sofort gemocht, Solutosan. Damals, als ich dich in Chroms Wohnzimmer zum ersten Mal sah.« Er machte eine Pause. »Aber du weißt, was ich von gleichgeschlechtlicher Liebe halte.«
Solutosan nickte. »Du warst schockiert, als du von den Verbindungen von Tervenarius und Patallia erfahren hast. Ich dachte allerdings, deine Vorbehalte hätten den Menschenmännern gegolten, weil sie Erdlinge sind und nicht, weil sie männlich sind.«
Ulquiorra überlegte. Eigentlich stimmte es nicht mehr, was er eben gesagt hatte. Als er damals das erste Mal auf die Erde kam, war er wirklich noch in den duonalischen Moralvorstellungen verhaftet gewesen. Das hatte sich längst geändert. Er hatte sich verändert. Ursprünglich Astrophysiker, immer nur der Forschung verbunden, war er durch die Probleme Duonalias zum Politiker und auch zum Kämpfer geworden. Er hatte sein Leben allein verbracht, Geschlechtliches als unwichtig abgetan. Bis Maureen einfach in sein Bett gestiegen war. Sie hatte seinen Horizont erweitert. Er war aufgeschlossener. Aber wie tolerant war er nun?
Seine Freundschaft zu Solutosan hatte ihn immer sehr stolz gemacht und sie war ihm wichtig. War? Hatten sie jetzt alles zerstört? Würde er Solutosan noch ohne Probleme berühren können?
»Ich habe Angst um unsere Freundschaft«, gestand Ulquiorra schließlich. Einen Moment hatte er die abwegige Idee, wie es wäre, wenn er Solutosan küssen
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