Duocarns - Liebe hat Klauen (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
war total unbefriedigend, denn alle Fälle, die er bearbeitete, entpuppten sich als Sackgassen. Gleichgültig, wo er hineingriff – er griff in Luft. Oder in Müll, der ihn nicht weiterbrachte. Nur der Fall mit dem Porsche versprach einen kleinen Hoffnungsschimmer. Vielleicht hatte Martinal ja die potentiellen Bombenleger mit der Blondine bemerkt. Wenn er ehrlich zu sich war, reizte es ihn natürlich auch privat, wieder in diese Wohngemeinschaft zu schnuppern. David Martinal und Philipp McNamarra waren ein Paar und Samuel Goldstein wohnte dort höchstwahrscheinlich mit einem Freund namens Patrick Mulhern. Das Haus gehörte einer Aiden McGallahan. Er überlegte, ob er seinen freien Tag dazu nutzen sollte, dorthin zu spazieren. Er hatte sowieso nichts anderes zu tun.
Sein Privatleben war auf null – fast schon im Minus. Er dachte daran, wie David Martinal und sein Freund sich angesehen hatten. Das war Liebe! So etwas war auch sein Traum. Einmal nach Hause kommen und jemand wäre da. Ein Mann, der nur zu ihm gehörte. Das hätte ihm gefallen. Aber als Polizist mit diesen Arbeitszeiten riss sich niemand um ihn. Er suchte die Stecknadel im Heuhaufen. Genau so schwierig zu finden, wie die Mörder der letzten Fälle. Nein, wahrscheinlich noch schwerer. Jake seufzte. Er wollte nicht diese, bei vielen Schwulen üblichen, schnellen Ficks. Vor Darkrooms gruselte es ihn. Sich nur auf seine Sexualität zu reduzieren war ihm zuwider. In den Schwulenclubs lernte man nichts anderes kennen. Es ging immer nur um eines: Sex. Von hinten und von vorne.
Er war ja wirklich nicht hässlich. Die Frauen fuhren oft richtig auf ihn ab. Aber was sollte er mit denen? Kurz entschlossen schlug er seine Bettdecke zurück. Wenn er zu Hause im Bett lag, würde sich niemals etwas verändern. Weder bei seinen Fällen noch mit einem neuen Freund.
Er klingelte an der „Festung“ in Seafair. Die vertraute Stimme meldet sich nach einiger Zeit »Ja, bitte?«
»Hier ist Jake Michaels von der Kriminalpolizei Vancouver. Ich möchte Ihnen noch eine kurze Frage stellen.«
»Jetzt?«
»Ja, es dauert nicht lange. Ich bin in meinen Ermittlungen weitergekommen.«
»Ach wirklich?« Interesse flammte in der Stimme auf. »Ich lasse Sie herein. Bitte gehen Sie ins Wohnzimmer. Sie kennen ja den Weg. Ich komme sofort!« Die Tür öffnete sich.
Jake lief an der Küche vorüber, die aufgeräumt und leer wirkte, wie bei seinem letzten Besuch. Auch der Wohnraum war verlassen. Die ersten gelben Herbstblätter wehten vor den großen Fenstern vorbei. Er setzte sich auf das Ledersofa und berührte nichts. Es war nicht seine Art in Schränken zu schnüffeln. Es war warm in der Wohnung. Gemächlich streifte er seinen Parka ab und legte ihn neben sich. Seine Waffe hatte er zu Hause gelassen. Zum einen, weil er eigentlich nicht im Dienst war, zum anderen, weil er in Seafair garantiert keinem Gangster begegnen würde.
David Martinal kam in einem grauen Jogginganzug und barfuß ins Zimmer. Er wirkte fit. Seine silbrige Haut glänzte.
»Ich hoffe, ich habe Sie nicht bei etwas Wichtigem gestört«, begann Jake höflich.
Martinals Partner stand in der Tür, in Jeans und einem hautengen, weißen Shirt, das seinen Körper verboten gut betonte. Sein Haar wallte offen über die Schultern. Er blickte Jake mit seinen grünen Augen interessiert an. Beim letzten Mal hatte er blaue Augen, dachte Jake. Ich könnte es beschwören.
»Sie haben uns nicht gestört«, lächelte Philipp McNamarra. Jake schluckte. Wieso sahen die beiden Kerle so unverschämt gut aus? Und das an einem Samstag Nachmittag im Gammel-Look.
Sie setzen sich. Die Männer blickten ihn gespannt an.
»Ich habe nochmals in der Umgebung des Tatorts nachgeforscht«, begann er. »Den Anwohnern ist ein Fotoshooting aufgefallen, das scheinbar von den Bombenlegern inszeniert wurde, um ungestört die Bombe unter dem Wagen platzieren zu können. Es waren zwei Männer und eine blonde Frau. Besonders auffällig war wohl der eine Verdächtige, der eine Art Irokesen-Schnitt hatte.« Er sah David Martinal an.
»Ich kann …«, hob dieser an.
In diesem Moment kam ein Mann durch die Tür mit einem Handy in der Hand. Er ging auf McNamarra zu und sagte etwas in einer fremden Sprache, die Jake noch nie gehört hatte.
Jake erstarrte. War in dieser Starre gefangen. Das war kein Mann! Das war ein Monster wie aus einem Fantasy-Film! Aber das war kein Kostüm! Das Telefon lag in einer großen Hand mit gefährlichen,
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