Duocarns - Schlingen der Liebe: 2
Gelände errichtet hatte. Das Tierheim in Vancouver war überfüllt. Deshalb hatten die Behörden ihm sehr gerne die Erlaubnis gegeben, ein Tierasyl einzurichten.
Tervenarius und David machten Urlaub auf den Bahamas. Also hatten Meo und er den ganzen Tag lang Chrom samt seiner kleinen Familie geholfen, deren Sachen in der Basis unterzubringen. Die Zuversicht und Fröhlichkeit in den Gesichtern ihrer Freunde nach dem Umzug hatte richtig ansteckend gewirkt.
Meo runzelte die Stirn, als sie mit dem Volvo vor dem Duocarn Haus vorfuhren. Das Garagentor stand weit offen. Das war mehr als ungewöhnlich.
»Xan! Da ist etwas passiert!«
Sie rannten ins Haus. Aus der Küche hörten sie Patallias sanfte Stimme und ein hohes Stimmchen, das ihm antwortete. Sie stürzten in den Raum.
Patallia saß fast durchsichtig auf einem der Küchenstühle, ein kleines in ein Tuch gehülltes Wesen auf dem Schoß, dem er aus einem Glas Kefir einflößte.
Die Kleine strahlte Meo und ihn mit grünen Sternenaugen an. Rotgoldene Locken ringelten sich um ihr Köpfchen.
Xanmeran hielt sich überrascht an der Küchentür fest.
Meo stand zur Salzsäule erstarrt.
Das Sternenkind war geboren!
»Schau, da sind Meodern und Xanmeran, deine Onkels!«, klärte Patallia das Kind auf.
Halias Strahlen verstärkte sich. » Hallo Onkels!« , sagte sie telepathisch.
Xanmerans Überraschung wich. »Wo sind Aiden und Solutosan?«
Patallia schüttelte langsam den Kopf.
»Ihr Götter!« Jetzt verstand Xan, was das offene Garagentor zu bedeuten hatte! Er rannte ins Labor. Auf einem der Labortische schwamm eine große Blutlache . Er stürmte zurück.
»Meo!« Der stand immer noch wie angewurzelt in der Küche. »Komm sofort mit!«
Meodern nickte langsam – ließ Halia nicht aus den Augen.
»Los!«
Xan rannte zum Strand. Meo war sofort bei ihm.
»Wir müssen sie suchen!«
»Aber wo denn?«
Das Meer schäumte mit vielen kleinen, weißen Krönchen. Er hatte recht. Wo sollten sie suchen? Wo war Solutosan nur mit Aidens Leichnam hingegangen? Den Strand entlang? Ins Wasser?
Xan spurtete das kurze Stück zur Garage zurück. Der Porsche stand darin. Meo stand sofort neben ihm. Hatte es einen Sinn Solutosan telepathisch zu rufen? Nein.
Langsam ging Xan wieder in die Küche zurück und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Meo folgte ihm und schüttete sich erst einmal eine riesige Menge Kefir aus seinem Glas in den Mund. »Was hat Onkel Xanmeran denn?«, fragte Halia. »Bist du traurig, Onkel?«
Xan hob den Kopf. »Weißt du, wo dein Daddy ist?« fragte er intuitiv.
»Ja!« Halia nickte. »Er ist im Meer.«
Xan sprang auf. »Bist du sicher? Und deine Mami auch?«
»Ich glaube«, flüsterte Halia. »Sie kann ich nicht fühlen.« Sie verzog das kleine Gesicht zu einem Weinen. Riesige, glitzernde Tränen strömten über ihre Wangen.
»Deiner Mami geht es ganz gut«, beruhigte Patallia sie. »Die ist nur weiter weggefahren, um sich zu erholen.«
»Wirklich?« Halia schnüffelte.
»Ja«, bestätigte Pat seine Lüge.
»Halia!« Xanmeran beugte sich näher zu ihr. »Wie genau kannst du ihn spüren?«
»Ganz viel!«
»Könntest du mich zu ihm führen, wenn wir an den Strand gehen?«
Halia nickte.
»Kannst du mich auch auf irgendeine Weise fühlen?«
»Ja, Onkel Xanmeran!«
Xanmeran rannte ins Wohnzimmer und holte eine Felldecke.
»Patallia, hilf mir! Wir müssen zum Meer!«
Sie wickelten die Kleine dick in die Decke und Patallia trug sie zum Strand. Es war dunkel geworden und der Sternenhimmel breitete sich über ihnen aus. Halia lachte und streckte die Händchen nach den Sternen aus.
»Schätzchen«, beschwor Xan sie. »Ich gehe jetzt ins Wasser. Bitte führe mich zu deinem Daddy.«
»Das mache ich, Onkel Xanmeran.«
Xan nahm sich nicht die Zeit sich auszuziehen. Er wusste, Solutosan konnte nicht sterben – genau wie er sich nicht hatte ertränken können. Aber ihm war klar, dass es tief unten im Meer eisig kalt sein würde. Solutosan konnte erstarren und abtreiben. Dann war er für immer im Ozean verschollen.
Halia leitete ihn wirklich gut. Xan atmete das Meerwasser ein und schritt den Meeresgrund hinab.
»Jetzt links! Weiter herunter! Jetzt rechts!« Er hörte die Stimme der Kleinen deutlich. Er war nun sehr tief. Ihre Stimme wurde leiser.
Xanmeran versuchte die Dunkelheit zu durchdringen. Er sah nichts mehr. Er zerrte sich die vollgesogene Kleidung vom Leib – ließ sie los. Er löste seine Dermastrien vom ganzen Körper und schickte sie im
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