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Durch die Hintertür

Durch die Hintertür

Titel: Durch die Hintertür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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dumme Junge«, platzte es aus Burroughs heraus. »Was um alles in der Welt will er damit nur …« Er hielt inne, wollte eine gewisse Grenze nicht überschreiten. Ich musste diesen Zeugen mit Samthandschuhen anfassen, damit er nicht davonlief. Ich beugte mich vor, wobei ich zuließ, dass mein Bademantel sich bis zu meinem Bauch öffnete, und gab mich vertraulich.
    »Wenn wir Meeks den Hals retten wollen, dann brauchen wir irgendeinen Beweis dafür, dass er nicht am Tatort war, als Mr. Walworth starb.«
    »Ein Alibi!«, sagte Morgan voller Begeisterung. »Das ist es!«
    »Genau das ist es ja, Sirs«, sagte Burroughs und wusste nicht, ob er mir in den Bademantel schauen oder sich an Morgans Nacktheit weiden sollte. »Der arme Charlie Meeks kann überhaupt nichts mit dem Tod von Mr. Walworth zu tun haben.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil ich weiß, wo er sich gestern den ganzen Nachmittag über aufhielt.«
    »Tatsächlich? Und warum haben Sie das gestern nicht gesagt, als die Polizei hier war?«
    »Er wollte davon nichts wissen.«
    »Also hat Meeks etwas zu verbergen.«
    Burroughs schwieg wieder und schien mit einer großen Beichte zu ringen. Ich legte mich auf mein Kissen und winkelte ein Bein an; dadurch gestattete ich ihm freien Blick auf meine unteren Bereiche. Burroughs starrte, leckte sich die Lippen und fuhr fort. Wir hatten offenbar den Schlüssel zu seiner Aussage gefunden.
    »Das hat in diesem Hause jeder.«
    Dies war wahrscheinlich das Indiskreteste, was Burroughs in seinem Leben über die Lippen kam. Mir fiel auf, dass sich seine Augen während des Sprechens in Boy Morgans Blick bohrten. Auch Boy hatte das bemerkt. Er schob seine Hüfte ein wenig nach vorn. Vielleicht war er doch gar nicht so dumm, wie ich meinte.
    »Sehr interessant, Burroughs. Gilt das auch für Sie?«
    »Nun, Sir …«
    »Wie können Sie sich zum Beispiel so sicher sein, wo Meeks sich gestern Nachmittag aufhielt, als der Mord begangen wurde?«
    »Es gehört zu meinen Aufgaben, zu wissen, wo sich das Personal befindet.«
    »Und wo genau befand sich Meeks?«
    »Oh je …«
    Burroughs machte wieder dicht. Morgan strich sich mit der Hand über den Bauch, wo die Härchen, die hinab zu seinem Schritt führten, noch feucht waren. Dann drückte er mit dem Handballen auf sein Schambein, wodurch sein Schwanz einen kleinen Sprung vollführte. Burroughs wandte den Blick nicht ab und fuhr fort.
    »Er war den ganzen Nachmittag in seinem Zimmer.«
    »Wie können Sie sich da so sicher sein?«
    »Ich …«
    »Sie waren also bei ihm, wenn ich recht verstehe.«
    »Ganz gewiss nicht!« Burroughs wirkte schockiert. Boy schloss die Augen und spreizte die Beine. »Ich wollte damit sagen, dass ich mit größter Sicherheit weiß, dass er dort war. Ich kann es beschwören.«
    »Meinen Sie das ernst?«
    »Ja. Ich beobachtete ihn.«
    »Sie beobachteten ihn?«
    »Ich muss die Jungs manchmal im Auge behalten. Das ist von äußerster Wichtigkeit, um die Disziplin beim Personal zu bewahren.«
    »Natürlich.« Wenn diese kleine Notlüge Burroughs half, dann bitte – aber wir hatten es hier offenbar mit einem Spanner zu tun.
    »Im Laufe der Jahre habe ich … nun, man könnte sagen, ich habe in den Dienstbotenräumen eine Art Überwachungssystem installiert. Das ist auch bitter nötig.«
    »Und wie funktioniert es?«
    »Ich glaube nicht, dass …«, setzte Burroughs an. Morgan drehte sich auf den Bauch und winkelte ein Bein um neunzig Grad an. Sein Hintern sah einfach zum Anbeißen aus. (Und ich wusste ja, wie gut er schmeckte.)
    »Die Dienstbotenräume befinden sich sämtlich im hinteren Teil des Hauses«, sagte Burroughs mit leiser, monotoner Stimme. »Sie verteilen sich über drei Etagen, die durch eine Wendeltreppe verbunden sind. Im obersten Stock wohnen Mrs. Ramages Mädchen, in den unteren beiden meine jungen Männer. Sie verstehen sicherlich, dass dies eine äußerst heikle Situation darstellt.«
    »Und deshalb die Notwendigkeit ständiger Überwachung.«
    »Ganz genau. Dank einer recht raffinierten Anordnung von Löchern, die in die Wände gebohrt wurden, kann ich jederzeit überprüfen, wo die Hausangestellten sich aufhalten und was sie gerade tun. Das erspart uns jede Menge Ärger.«
    »Ich verstehe. Und wissen die anderen davon?«
    »Nun, das ist eine sehr …« Morgan hob sein Becken an und schob sich den Schwanz zwischen die Beine. Der war halb erigiert – angesichts der Strapazen, die er in den letzten 24 Stunden zu bestehen hatte, erstaunte mich das.

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