Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)
zu.
„Wenn du wüsstest, wem ich es hier nebenan, mal so richtig besorgt habe, würdest du vermutlich tot umfallen. Aber, egal, hast du endlich meine Kohle? Wenn nicht, haben wir ein riesen Problem.“
Robert fragte sich, ob er mit einer Prise Kokain wohl in der Lage wäre, den Kerl genüsslich zu zerstückeln.
Stattdessen brach ihm aber genau wie jedes Mal, wieder der Schweiß aus.
Er griff in die Hosentasche und holte das abgezählte Geld hervor um es Hassan auf den Tisch zu werfen.
„Damit sind meine Schulden beglichen.“
Dann griff er in die andere Hosentasche, um ihm das Geld für den geplanten Einkauf zu zeigen.
„Und für die dreihundert möchte ich noch etwas mitnehmen.“
Hassan sammelte das Geld vom Tisch auf, um es in seiner Hosentasche verschwinden zu lassen.
„Seit wann bestimmst du hier die Regeln, mein lieber Robert? Das ist mein Geschäft, da lasse ich mir doch von so einer Memme wie dir nicht reinreden. Außerdem kannst du dich glücklich schätzen, wenn du hier mit heilen Knochen rauskommst. Mich lässt keiner so lange auf meine Kohle warten. Hast du mich verstanden? Ab sofort bekommst du von mir nur noch ein Briefchen zurzeit. Schulden gibt es bei mir nicht mehr.“
Der Grund für die Rationierung, war natürlich ein anderer. Hassan wollte selbst die Versorgung von Nadine in die Hand nehmen.
Wenn er Robert, und somit auch Nadine, auf Sparflamme setzte, würde er nicht lange warten müssen, bis sie wieder winselnd vor seiner Tür stand. Wenn er nicht unnötig lange auf sie warten wollte, durfte er Robert natürlich nichts mehr verkaufen. Und auf dieses Weib wollte er nicht verzichten müssen.
So einfach ist das Leben für Leute wie Hassan.
„Aber ich bezahle doch im Voraus. Was willst du denn noch?“
Robert konnte nicht glauben, was ihm Hassan erzählte.
„Du hast mich auf meine Kohle warten lassen. Das kann ich nicht einfach so hinnehmen. Ab sofort wirst du dir jeden Brief einzeln abholen.“
Hassan warf ihm das kleine Papiertütchen auf den Tisch und ließ das Geld dafür sofort in der Hosentasche verschwinden.
„Wenn dir meine Regeln nicht passen, geh woanders einkaufen. Und jetzt verpiss dich endlich, bevor ich ungemütlich werde. Ich hab noch mehr auf dem Zettel, als mich den ganzen Tag nur um dich zu kümmern.“
„Ein Scheißtyp war Hassan ja schon immer“, dachte Robert, „aber was er jetzt veranstaltet verstehe ich nicht. Der sollte doch froh sein, wenn er nicht alles einzeln verkaufen muss. Außerdem ist es bei Vorkasse nicht möglich Schulden zu machen. Es muss etwas anderes dahinter stecken. Oder er hat sich selbst mit dem Koks sein Hirn dermaßen zerstört, dass er die einfachsten Regeln des Geschäftes nicht mehr überblicken konnte. Wegen dieses Idioten, muss ich doch wieder für jedes bisschen Kokain losgehen und riskieren, dass mich jemand sieht, wenn ich gerade bei ihm rauskomme.“
Inzwischen hatte sich Hassan bedrohlich vor Robert aufgebaut, um ihm unmissverständlich klar zu machen, dass er schnellstens verschwinden sollte.
Vollkommen verwirrt trat er schnell den Rückzug an, um es sich nicht ganz und gar mit Hassan zu verderben. Wie es aussah, brauchte er diesen verdammten Hurensohn in Zukunft leider noch. Außerdem wusste Robert nicht, ob er es noch einmal durchstehen würde, sich nach einem neuen Dealer umzusehen. Und nach dem, was er in der Firma veranstaltet hatte, musste er sich gerade jetzt, so unauffällig wie möglich verhalten.
Er wich hastig in Richtung Tür zurück und sagte zu Hassan: „ich hab dich ja verstanden, bin doch schon weg.“
„Na dann ist ja gut. Einen schönen Gruß an deine Braut und wenn sie dich heute noch ranlassen sollte, steck für mich gleich noch einen mit rein.“
Als Robert den Keller verlassen hatte und die bedrohliche Gestalt von Hassan aus seinem Blickfeld verschwunden war, begann er langsam seine Gedanken zu ordnen.
Kapitel 35
Nichts von dem blöden Gerede ergab einen Sinn. So schien es zumindest. Robert beschlich der Gedanke, dass Hassan und Nadine sich kannten, aber immer wieder versuchte er diese Vorstellung zu verdrängen.
Dann sah er Nadine wieder vor sich, friedlich schlafend. Was eigentlich nicht sein konnte, weil sie genau wie in den vergangenen Tagen und Wochen, voller Ungeduld auf ihn gewartet haben müsste.
Und nun war auch Hassan in einer Situation müde, in der er sonst hellwach war.
„Warum will er mir nichts mehr
Weitere Kostenlose Bücher