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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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zurück und betrachtete Elysia hochmütig. »Ich bin mir ganz sicher, daß es Euch lieber wäre, wenn ich draußen bliebe, aber der Not gehorchend war ich gezwungen, mich Euch aufzudrängen. Ihr wollt doch nicht, daß ich mich erkälte, oder?«
    »Wie lange ist es noch bis zu Euch nach Hause, Mylord?« fragte Elysia, ohne auf seinen Spott zu reagieren. Ihre Stimme klang wie die eines kleinen Kindes.
    »Irgendwann sehr früh am morgen, denke ich, werden wir an- kommen. Wir müssen noch einmal die Pferde wechseln. Ich wohne in Cornwall, und außerdem glaube ich, daß es an der Zeit ist, daß du mich beim Vornamen nennst, Elysia. Ich heiße Alex.«
    »So weit«, hauchte Elysia überrascht mit einem mulmigen Gefühl im Magen, als sie sich vorstellte, wie weit Cornwall von allem ihr Vertrauten entfernt war. Ihre Pläne, nach London zu fliehen, wür- den scheitern, wenn sie in Cornwall wohnte. Aber es sollte sie ei- gentlich nicht überraschen; es paßte zum Marquis, daß er an dieser felsigen Küste zu Hause war. »Ich habe nicht gewußt, daß Ihr dort wohnt...« meinte Elysia mit schwacher Stimme.

»Woher hättest du das auch wissen sollen, meine Liebe? Hättest du denn Fluchtpläne geschmiedet, wenn du geahnt hättest, daß wir in die Wildnis fahren?« Er wandte sich zu ihr, um ihr in die Augen sehen zu können. »Aha, du hast bereits daran gedacht, wie du mir entkommen kannst. Du hättest mein Haus als mein Gast und meine Verlobte betreten und wärst in der Nacht, wenn alles schläft, geflo- hen. Du bist ja wirklich ein kleiner Teufel.«
    Er nahm eine dünne Zigarre aus einem schmalen goldenen Etui und zündete sie an. Ihr feines Aroma stieg Elysia in die Nase. »Es tut mir sehr leid, aber dein Plan wäre mißlungen. Weil wir in kurzer Zeit eine kleine Pause einlegen werden - eine sehr notwendige Pause -, wir werden heiraten!«
    Elysia sah ihn mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen an. »Heiraten? Heute abend? Aber wie ist das möglich? Ihr hattet ja keine Zeit, das Aufgebot zu bestellen oder eine Heiratserlaubnis zu bekommen. Wir können nicht so schnell heiraten«, endete sie mit zitternder Stimme, als sie sich der Endgültigkeit ihrer Lage bewußt wurde. Sie hatte das Gefühl, daß sie mit diesem Schritt jegliche Kon- trolle über ihr eigenes Leben verlor. Elysia sah den Marquis mit ei- nem unbewußten Flehen um Aufschub in den Augen an, aber er hatte sich dem Fenster zugewandt.
    »Ich habe eine Sondergenehmigung, und wir werden in Kürze bei einem Bekannten von mir, einem Bischof, anhalten. Er wird uns trauen. Es wird wahrscheinlich die Krönung seines langen Lebens sein, wenn er mich persönlich vermählen kann. Dies sollte dich von der Gültigkeit überzeugen, meine Liebe. Also laß gar nicht den Ge- danken aufkommen, daß du mich verlassen kannst, weil wir nicht ordnungsgemäß getraut sind, denn wir werden es sein - bis daß der Tod uns scheidet«, fügte er gleichgültig hinzu.
    »Ihr habt an alles gedacht«, sagte Elysia widerwillig. »Ihr denkt wohl, Ihr habt mich verschnürt und verpackt? Na, wir werden ja se- hen.«

»Meine liebe Elysia, du wirst lernen, daß ich ein sehr gründlicher Mann bin und auf das, was mir gehört, gut aufpasse«, stellte er ru- hig, aber mit stählerner Stimme fest.
    Die Kutsche blieb plötzlich stehen, und Lord Trevegne sprang heraus und breitete seine Arme aus, um Elysia das Aussteigen zu er- leichtern. Ihre Augen wanderten zu dem Haus, aus dessen Fenstern blaßgelbes Licht schimmerte. Sie ergab sich ihrem Schicksal.

. . . ein Habicht ergriff mit seinen Klauen eine buntgefiederte Nachtigall und trug sie hinauf in die Wolken. Dort angelangt, klagte sie jämmerlich, verletzt von seinen Krallen. Der Habicht sagte hochmütig: »Ärmliche Kreatur! Warum klagst du? Einer, der stärker ist als du, hat dich in seiner Gewalt, und du mußt mir folgen, wohin ich dich auch führe, auch wenn dir Gesang gegeben ist.
    Hesiod
    6. K APITEL
    Sir Jason trieb seine Pferde in rasender Fahrt durch die vom Regen glitschigen Straßen Londons. Der Regen hatte vorübergehend auf- gehört, und durch einen Spalt in den Wolken schien der Mond.
    Er überlegte, was wohl Lord Trevegne in diesem Moment machte, und grinste voller Schadenfreude, als er sich die Möglich- keiten vorstellte. Er war in Hochstimmung wegen seines Sieges, den er über den unverwundbaren Lord Trevegne errungen hatte. Er hätte nur zu gern ganz London an seiner Erfahrung teilhaben lassen und allen gezeigt, wie er den großen Marquis

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