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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Mann, der in England bei Nacht und Nebel einreisen wollte, mußte Unsummen bezahlen, damit die schweigende Mannschaft sich nicht an sein Ge- sicht erinnerte und er hier an Land gehen und kurze Zeit später in den überfüllten Straßen im Herzen Londons wieder auftauchen konnte.
    David Friday wollte um jeden Preis den Mann festnageln, der sein Land verriet, indem er französische Spione einschleuste. Napoleon hatte Augen und Ohren in London dank der Habgier dieser verräte-

rischen Männer, die es wagten, sich Engländer zu nennen. Sie ge- statteten dem Feind, in England einzudringen, um zu intrigieren und zu täuschen, und halfen ihm, sich mit geheimen Dokumenten und Informationen wieder davonzustehlen. Aber die Verräter wa- ren weit tödlicher als die Spione, die auf Befehl ihres Landes handel- ten und wenigstens ihrer Heimat gegenüber loyal waren. Der engli- sche Hund, der die Feinde einschleuste, hatte keinerlei Loyalität seinem Land gegenüber — sein einziger Verbündeter war die Gier nach Geld.
    Eine Eule schrie, und sofort antworteten vier weitere Eulen von der Spitze der Klippe. Der Ausguck hatte freie Bahn signalisiert, und kurz darauf würden sich die bepackten dunklen Pferde und die robusten Wagen in Bewegung setzen und die Waren in die sicheren Verstecke bringen: Höhlen und Scheunen, verschwiegene Gruften in Friedhöfen, doppelte Böden und Geheimschränke in den Bau- ernhäusern.
    David lag flach auf dem Felsvorsprung, als die Lastenkarawane sich langsam den Pfad hinaufbewegte. Er hörte unterdrücktes Flu- chen, wenn Füße abrutschten und Arme an den rauhen Klippen- wänden aufgescheuert wurden.
    David beobachtete die Männer und Tiere, die vorbeizogen, ge- nau. Er hielt Ausschau nach einer einsamen Gestalt in Cape und Hut. Aber die Männer waren alle gleich angezogen, mit Kitteln und grobgewirkten Mänteln. Die meisten der Männer kannte er von frü- heren Beobachtungen. Es waren größtenteils hart arbeitende Män- ner aus dem Dorf. Die anderen waren aus den verschiedensten Ge- genden angeheuert - bösartige, gefährliche Männer mit geladenen Pistolen in ihren breiten Gürteln. Er konnte keine neuen Gesichter erkennen. Seine Wache heute nacht war umsonst gewesen. Heute nacht war nur Fracht an Land gebracht worden - kein einzelner Mann, der sich von den anderen absonderte und allein in der Nacht verschwand oder mit dem leeren Schiff wieder in See stach.

Er wartete, bis die Schmuggler auf der Straße und schon ein gutes Stück weiter waren, bevor er über die Klippe nach oben kletterte. Er bestieg sein Pferd und ritt in Richtung Moor, quer über die Straße und weg von der Karawane der Schmuggler. Er brauchte ihnen nicht zu folgen, denn er wußte bereits, wo sie die Ware versteckten. Er hatte sie bereits siebenmal beim Löschen der Fracht und Beladen der Pferde beobachtet und war ihnen dann über die schmalen Hohl- wege gefolgt. Der Großteil der Ladung wurde von dem Rest ge- trennt - er sollte nach London gehen und wurde in einem unschul- dig aussehenden Sommerhaus untergebracht. David hatte erstaunt beobachtet, wie Fracht um Fracht abgeladen und in das kleine pago- denähnliche Gebäude geschafft wurde. Er hatte das Haus vergeb- lich durchsucht, nachdem die Schmuggler abgezogen waren, aber keinen Beweis dafür gefunden, daß das Schmuggelgut dort gelagert war. Er wußte, daß es irgendwo eine Geheimtür zu einer Höhle oder einem Gang geben mußte, hatte jedoch nichts finden können. Die Höhle war wahrscheinlich durch einen unterirdischen Gang mit dem Haus des Gehirns der Operation verbunden, denn das Sommerhaus stand hinter den Klippen an einer Stelle, wo es keinen natürlichen Hafen gab, in dem Schiffe vor Anker gehen konnten. Außerdem hatte er auch keine Höhle an der Küste gefunden, als er die Gegend abgesucht hatte. Also blieb nur eine Möglichkeit - Blackmore Hall.
    Squire Blackmore war der Mann, den er entlarven mußte. Den Mann, der so heimtückisch war, daß er die Dorfbewohner und Bau- ern zwang, für ihn zu schmuggeln, indem er ihre Ländereien und den Dorfanger einzäunte, damit ihnen kein Platz blieb, um Nahrungs- mittel anzubauen oder Vieh zu halten. Er hatte die Zinnminen ge- schlossen, wodurch zahllose Menschen arbeitslos wurden. Das Dorf wurde von ihm kontrolliert, und da die Fischerei nichts einbrachte - nur wenige Männer kamen mit vollen Netzen nach Hause-, schmug- gelten die Leute für ihn, um nicht zu verhungern.

Ja, David Friday wollte Squire Blackmore

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