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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Partnerschaft dazu geführt hatte, dass Bertrand in dieser Maschine saß. Detectives ohne Partner sind in ihren Ermittlungsmöglichkeiten eingeschränkt. Deshalb werden sie eher für Kurierdienste eingesetzt.
    »Sie finden ihn schon noch«, sagte ich leise.
    Ryan stand da, den Rücken steif, die Nackenmuskeln angespannt, und ließ den Blick über den Horizont schweifen. Nach einer vollen Minute schüttelte er sich eine Zigarette aus der Packung und zündete sie an, indem er die Flamme mit beiden Händen schützte.
    »Und wie war dein Nachmittag?« Er klappte das Feuerzeug wieder zu.
    Ich erzählte ihm von Crowes Besprechung mit dem Amtsrichter.
    »Dein Fuß könnte eine Sackgasse sein.«
    »Wie meinst du das?«
    Er blies Rauch aus der Nase und zog dann etwas aus seiner Jackentasche.
    »Das da hat man ebenfalls gefunden.« Er faltete ein Papier auf und gab es mir.

15
    Zuerst starrte ich völlig verwirrt das Papier nur an, und dann begriff ich allmählich.
    Ryan hatte mir eine auf einem Farbdrucker produzierte Fotomontage gegeben. Es waren drei Bilder, von denen jedes ein Stück Plastik zeigte. Auf dem ersten konnte ich die Buchstaben B-I-O-G-E-F-A-H erkennen. Auf dem zweiten den verstümmelten Begriff: -abor-Servic-. Das rote Symbol auf dem dritten Bild sprang mich förmlich an. Ich hatte es schon oft im Institut gesehen und erkannte es sofort.
    Ich schaute Ryan an.
    »Das ist ein Biogefahr-Behälter.«
    Er nickte.
    »Der in den Flugpapieren nicht verzeichnet war.«
    »Nein.«
    »Und jeder glaubt, dass er einen Fuß enthielt.«
    »Die Meinungen gehen in diese Richtung.«
    Boyd stupste meine Hand an, und ich hielt ihm abwesend den Rest meines Sandwiches hin. Er schaute mich an, wie um sich zu versichern, dass das kein Versehen war, schnappte sich dann die Beute und trollte sich. Offensichtlich wollte er eine gewisse Distanz zwischen uns schaffen, für den Fall, dass es doch ein Missverständnis sein sollte.
    »Sie geben also zu, dass der Fuß nicht zu einem Passagier gehört?«
    »Nicht unbedingt. Aber sie stehen dieser Möglichkeit aufgeschlossener gegenüber.«
    »Was bedeutet das in Bezug auf den Durchsuchungsbefehl?«, fragte ich Crowe.
    »Hilfreich ist es nicht.«
    Sie trat von der Treppe zurück, stand dann mit gespreizten Füßen da und setzte ihren Hut wieder auf.
    »Aber unter dieser Mauer stinkt irgendwas, und ich habe vor, herauszufinden, was.«
    Sie zeigte uns ihr Sheriff-Crowe-Nicken, drehte sich um und ging den Plattenweg entlang. Augenblicke später sahen wir ihren Streifenwagen langsam den Hügel hinunterfahren.
    Ich spürte Ryans Blick und wandte mich wieder ihm zu.
    »Warum hat der Amtsrichter den Durchsuchungsbefehl verweigert?«
    »Anscheinend ist der Kerl ein Verfechter der Theorie, dass die Erde eine Scheibe ist. Außerdem will er mich wegen Behinderung der Justiz verhaften lassen, falls ich auch nur eine Hautschuppe abstoße.« Meine Wangen brannten vor Wut.
    Boyd überquerte mit gesenkter Schnauze und baumelndem Kopf die Veranda. Als er die Schaukel erreichte, beschnupperte er mein Bein, setzte sich dann und schaute mich mit hängender Zunge an.
    Ryan nahm einen letzten Zug aus seiner Zigarette und schnippte sie auf den Rasen. Boyds Blick schnellte zur Seite und richtete sich dann wieder auf mich.
    »Was hast du über H&F herausgefunden?«
    Ryan war in sein »Büro« gegangen, um in Delaware anzurufen.
    »Ich dachte mir, dass die Anfrage vielleicht ein bisschen zügiger bearbeitet wird, wenn sie vom FBI kommt, deshalb habe ich McMahon gebeten, dort anzurufen. Ich bin den ganzen Nachmittag in der Wiederaufbau-Halle, aber ich kann ihn heute Abend fragen.«
    Wiederaufbau. Das Zusammensetzen des Flugzeugs, wie es vor dem Unfall gewesen war. Ein völliger Wiederaufbau verlangt einen ungeheuren Aufwand an Zeit, Geld und Arbeitskraft, wovon die NTSB sehr wenig hat. Er wird nicht bei jedem Großunfall gemacht, sondern nur, wenn das öffentliche Geschrei es verlangt. Bei TWA 800 war ein Wiederaufbau gemacht worden, weil die Briten es mit der PanAm 102 gemacht hatten und die NTSB sich nicht gern übertrumpfen ließ.
    Bei fünfzig toten Studenten war der Wiederaufbau ein Muss.
    In den vergangenen zwei Wochen hatten Lastwagen die Wrackteile der TransSouth Air 228 über die Berge in einen angemieteten Hangar auf dem Flughafen von Asheville transportiert. Die Teile wurden entsprechend ihrer Positionen an der Fokker-100 auf Gitternetzen aufgelegt. Teile, die nicht mit spezifischen Abschnitten des Flugzeugs in

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