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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Augen, und er erinnerte mich an jemanden, ich wusste allerdings nicht, an wen. Boyds Tonfall hörte man an, dass er an Caligula dachte.
    »Mein Getriebe ist im Eimer.« Ich hatte zwar keine Ahnung, ob das stimmte, aber es klang, als wüsste ich Bescheid.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Boyd knurrte argwöhnisch.
    »Ich bin auf dem Weg in die Stadt. Es wäre für mich kein Problem, Sie bis zu einer Werkstatt mitzunehmen.«
    Plötzlich machte es klick. Der Mann sah aus und klang wie Johnny Cash im Kleinformat.
    »Wenn Sie eine Werkstatt kennen, die Sie empfehlen können, dann rufe ich an und bestelle einen Abschleppwagen.«
    »Ja, natürlich. Da ist eine ein Stückchen weiter oben an der Straße. Ich habe die Nummer in meinem Handschuhfach.«
    Boyd äußerte wieder sein Missfallen.
    »Pscht.« Ich griff nach hinten und streichelte ihm den Kopf.
    Der Mann ging zu seinem Auto, suchte darin herum und kam dann mit einem Blatt dünnen gelben Papiers zurück. Ich hielt mein Handy so, dass er es deutlich sehen konnte, kurbelte das Fenster noch ein Stückchen weiter herunter und nahm das Papier.
    Das Formular sah aus wie der Durchschlag einer Reparaturrechnung. Die Handschrift war fast unleserlich, aber der Briefkopf identifizierte die Werkstatt als P & T Auto Repair und nannte eine Adresse und eine Telefonnummer in Bryson City. Ich versuchte, den Kundennamen zu entziffern, aber die Schrift war zu verschmiert.
    Als ich mein Handy einschaltete, zeigte mir der Monitor, dass ich elf Anrufe verpasst hatte. Ich ging sie durch, kannte aber keine der Nummern. Dann wählte ich die Nummer der Werkstatt.
    Als sich jemand meldete, schilderte ich meine Situation und bat um einen Abschleppwagen.
    Wie ich zahlen wolle?
    Visa.
    Wo ich sei?
    Ich beschrieb die Stelle.
    Ob ich eine Mitfahrgelegenheit hätte?
    Ja.
    Ich solle das Auto stehen lassen und zur Werkstatt kommen. Der Abschleppwagen werde das Fahrzeug innerhalb einer Stunde holen.
    Ich sagte der Stimme, dass P & T von jemand empfohlen worden sei, der zufällig vorbeigekommen sei, und dass dieser Mann mich zu der Garage fahren werde. Dann las ich die Nummer der Rechnung vor und hoffte, dass P oder T sie aufschreiben würde.
    Danach kurbelte ich das Fenster ganz herunter, lächelte Johnny Cash an und wählte noch einmal. Mit lauter Stimme hinterließ ich Lieutenant-Detective Ryan eine Nachricht, in der ich ihm meinen vermutlichen Aufenthaltsort nannte. Dann sah ich Boyd an. Er ließ den Mann im dunklen Anzug nicht aus den Augen.
    Ich kurbelte das Fenster hoch und nahm meine Handtasche und die Einkaufstüte.
    »Schlimmer kann’s kaum noch kommen.« Boyd vollführte seinen Augenbrauentrick, blieb aber stumm.
    Im Pick-up klemmte ich die Einkaufstüte hinter den Sitz, setzte mich in die Mitte und überließ Boyd den Fensterplatz. Als unser Samariter die Tür zuknallte, streckte der Hund den Kopf hinaus und verfolgte seinen Gang zur Fahrerseite. Einen Moment später fuhr ein Pick-up mit einem Paar Weimaraner auf der Ladefläche vorbei, und die zogen Boyds Aufmerksamkeit auf sich. Als er aufstehen wollte, drückte ich ihn wieder in den Sitz.
    »Das ist ein guter Hund, Ma’am.«
    »Ja.«
    »Mit einem so großen Kerl in Ihrer Nähe wird Sie niemand belästigen.«
    »Wenn er den Beschützer spielt, kann er ziemlich gemein werden.«
    Wir fuhren schweigend. Nach einer Weile meldete mein Retter sich zu Wort.
    »Ich habe Sie im Fernsehen gesehen, nicht?«
    »Wirklich?«
    »Ich mag die Stille nicht, und deshalb schalte ich den Kasten ein, wenn ich allein zu Hause bin. Ich achte nicht sehr darauf, schaue nur ab und zu hin. Es ist fast so, als hätte man Gesellschaft.«
    Er grinste als Eingeständnis seiner Torheit.
    »Aber Gesichter kann ich mir sehr gut merken. Bei meinem Beruf ist das sehr hilfreich.«
    Er deutete auf mich. Mir fiel auf, dass seine Hand grau und unnatürlich glatt war, als wäre das Fleisch stark an- und dann wieder abgeschwollen, ohne sich allzu sehr an seine ursprüngliche Form zu erinnern.
    »Ich bin mir sicher, dass ich Sie heute gesehen habe.« Die Hand kehrte zum Lenkrad zurück. Die Adleraugen schauten von der Straße zu mir und wieder zurück. »Sie haben mit der Absturzermittlung zu tun.«
    Ich lächelte. Entweder er hatte dem Bericht nicht zugehört, oder er war einfach nur höflich.
    Er streckte mir die Hand hin.
    »Bowman mein Name.«
    Wir gaben uns die Hand. Sein Griff war wie Stahl.
    »Temperance Brennan.«
    »Das ist ein mächtiger Name junge Dame.«
    »Danke.«
    »Sind

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