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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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Baduel. » Aber vielleicht wollte man gerade am Wasser in der Natur etwas ausprobieren. «
    Alle drei schwiegen.
    Irgendwann erkundigte sich Sarah Clarice: » Und wie kann man eine solche zeitweilige Veränderung hervorrufen? «
    Matheus schaute den alten Physiker an. » Durch Beschießung mit radioaktiver Energie? «
    » Nein « , antwortete Baduel. » Wasser, das radioaktiv verseucht wird, mit Uran zum Beispiel, ist dauerhaft beeinträchtigt. «
    » Nun, das ist vermutlich nichts, was diesen Leuten großartig Sorgen bereiten würde. « Für einen Moment stand Sarah Clarice das Bild vom kleinen Lucas mit seinen grauenvollen Verstümmelungen vor Augen.
    » Stimmt auch wieder « , sagte Baduel.
    » Aber wozu soll das nützen, kontaminiertes oder doch wenigstens unbrauchbares Wasser patentieren zu lassen? Wenn man über längere Zeit hinweg Wasser ohne mineralische Salze trinkt, wird man doch krank « , gab Matheus zu bedenken.
    » Sicher. « Baduel dachte immer noch über das Warum nach. » Vielleicht geht es hier vor allem ums Prinzip und nicht um das Ergebnis. «
    » Es soll darum gehen, bestimmte Grundlagen zu etablieren, mit deren Hilfe ich ein neues Wasser patentieren lassen kann? Meinen Sie das? « , hakte Matheus nach.
    Ernesto Baduel hatte plötzlich eine klare Vorstellung im Kopf. » Sicher. Es geht vermutlich nicht darum, sich die Verteilung zu sichern, also die Wasserhähne, die Zisternen oder die Flaschen, sämtliche Flaschen der Welt von mir aus. Und es geht vermutlich auch nicht darum, die Quelle zu besitzen. Was ist übrigens eine Quelle? «
    Sarah Clarice und Matheus antworteten fast gleichzeitig, wie in der Schule: » Eine Quelle ist der geographische Ort, an dem ein Gewässer aus der Erde hervortritt. «
    » Genau « , bestätigte Baduel. » Ich rede nicht davon, dass man vielleicht die Quelle besitzen möchte. Ich rede davon, dass man die Sache selbst besitzen möchte. Die Formel. «
    Das tiefe Schweigen, das sich nun herabsenkte, ließ die durchdringenden Schreie der Papageien, die in den Zweigen der Mangobäume herumtollten, noch deutlicher hervortreten.
    Sarah Clarice schaute Matheus an. » Aber das ist doch nicht möglich. «
    Baduel trat näher an sie heran. » Die Idee, ein neues Wasser zu schaffen, ist nicht neu, nicht wahr, Braga? «
    » Beziehen Sie sich auf das Polywasser? «
    » Auch « , bestätigte Baduel.
    » Polywasser? « , erkundigte sich Sarah Clarice, zunehmend irritiert.
    » Ja. « Baduel ging wieder zwei Schritte in Richtung Fenster. » In den Sechzigerjahren war eine Gruppe russischer Wissenschaftler davon überzeugt, eine andere Art Wasser gefunden zu haben als das, mit dem wir uns jeden Morgen das Gesicht waschen. Eine Abart des normalen Wassers sozusagen, in dem sich die Moleküle auf anomale Weise miteinander verbinden. Die Hypothese drang über die Grenzen der Sowjetunion hinaus und sprach sich auch im Westen herum. Für eine gewisse Zeit geisterte der Kult um das neue Wasser durch die gesamte Wissenschaftlergemeinde. Ein paar Jahre später wurde die Theorie dann Stück für Stück demontiert und fiel schließlich dem Vergessen anheim. Der Mythos, dass es ein anderes Wasser geben könne als das in der Natur vorhandene, wurde aber nie ganz entkräftet. Wasser ist ohnehin ein kaum ergründetes Mysterium. «
    » Aber warum sollte jemand eine Hypothese testen wollen, die von der Geschichte hinweggefegt wurde? Und dann noch am São Francisco? « , fragte Matheus.
    Der Physiker ging im Zimmer herum und schüttelte den Kopf. » Vielleicht lagen die Wissenschaftler, die die Möglichkeit der Existenz von Polywasser geleugnet haben, ja gar nicht richtig. Und möglicherweise stehen wir kurz vor der Entdeckung eines neuen Produkts, auf das man theoretisch ein Copyright anmelden könnte. « Langsam ließ er den Blick über die beiden jungen Leute vor ihm gleiten. » Und ich muss euch ja sicher nicht erklären, was das bedeutet. Ihr dürft nicht vergessen, dass es Mächte gibt, die permanent damit beschäftigt sind, die Idee von Wasser als Allgemeingut, als unantastbare Ressource, infrage zu stellen. Manch einer hat aus diesem Kampf eine Quelle unerschöpflichen Reichtums gemacht. «
    Ernesto Baduel war wieder vor dem Computer stehen geblieben und starrte auf den Bildschirm. » So wie der Drache « , flüsterte er.
    » Wie bitte? « , fragte Sarah Clarice. » Haben Sie gerade Drache gesagt? «
    » Ja « , bestätigte Baduel. » Der alleinige Herrscher über InthaWater. «
    » Und wer

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