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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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Mutter. «
    » Olavo Bilac sprach von den drei traurigen Rassen: Indianer, Schwarze und Portugiesen. « Baduel blies in seinen Kaffee. » Wenn ihr mich fragt, waren nur die Portugiesen traurig. « Er kicherte.
    Sarah Clarice löffelte eine Papaya aus. » War es nicht Oswald de Andrade, der schrieb: Bevor die Portugiesen Brasilien entdeckt hatten, hatte Brasilien das Glück entdeckt? «
    » Ganz genau « , rief Baduel. » Im Anthropophagie-Manifest. Lernt ihr so etwas heutzutage in der Schule? Zu meiner Zeit stand das nicht auf dem Lehrplan. «
    Nun wandte er sich an Matheus. » Du bist, soweit ich weiß, nicht gerade ein Niemand. Euler hat mir von dir erzählt, aber ich glaube, ich hatte sowieso schon von dir gehört. «
    » Ich bin bloß Chemiker. «
    » Gut, genug geschwätzt « , sagte Baduel und wirkte plötzlich ernst. » Mein Cousin hat gesagt, dass es sich um eine ziemlich heikle Angelegenheit handelt. «
    Matheus räusperte sich und begann zu erzählen. Er gab sich Mühe, die Ereignisse klar und konzise zusammenzufassen. Irgendwann löste ihn Sarah Clarice ab, die detailliert von Nelson Braga und ihrem Besuch in den Dörfern berichtete. Dann übernahm Matheus wieder. Baduel hatte sich zurückgelehnt und den Kopf leicht nach links geneigt. Vermutlich hörte er mit dem rechten Ohr besser. Die grauen Augen unter den gesenkten Lidern waren hellwach und ruhten auf Matheus.
    » Hast du die Ergebnisse der Analysen dabei? « , unterbrach er ihn irgendwann.
    » Sicher. «
    » Ich schau sie mir später an. Jetzt erzähl weiter. «
    Matheus berichtete vom Einbruch in der Uni, von den zerstörten Wasserproben, von seinem ausgeweideten Computer. Nach einem kurzen Zögern fügte er hinzu, dass er sich eigentlich sicher sei, dass man auch bei ihm zu Hause eingebrochen habe.
    Baduel schaute Sarah Clarice an. » Wolltest du etwas sagen? «
    Sarah Clarice fühlte sich ertappt.
    » Egal was « , fügte der alte Physiker hinzu. » Raus damit. «
    » Vielleicht « , gab sie zu. » Ich glaube, dass ich in den letzten Tagen in Salvador beschattet wurde. «
    Matheus schaute sie überrascht an. » Davon hast du ja gar nichts erzählt. «
    Baduel rührte sich nicht. » Glaubst du das, oder bist du dir sicher? «
    » Ich bin mir sicher. Da war so ein weißer Sandero, den ich ein paar Mal gesehen habe. Es war immer derselbe, denn er hatte total dreckige Räder. Zum letzten Mal habe ich ihn am Samstag bemerkt, als ich alleine im Büro war. «
    » Warum hast du denn nichts davon erzählt? « , fragte Matheus verärgert.
    » Weiß ich nicht « , erwiderte Sarah Clarice ruppig.
    Matheus schüttelte den Kopf und nahm seine Erzählung wieder auf. Er berichtete von dem Artikel im Estadão, und Sarah Clarice ergänzte, was sie aus dem Interview mit Ricardo Barcellos im Tarde wusste.
    » Habt ihr die Zeitungen mitgebracht? «
    » Ja « , sagte Matheus.
    » Gut. Dann zeig mir jetzt die Analysen. «
    Matheus öffnete den Rucksack und reichte Baduel die Mappe. Es war fast schon Mittag. Die Sonne stand hoch und tauchte das Wohnzimmer in warmes Licht. Von draußen drangen das spöttische Gelächter der Papageien und der metallische Gesang der Sayacatangare herein.
    Der Rest war Schweigen. Baduel vertiefte sich lange in die Blätter und sah Matheus dann an.
    » Wenn es nicht mein Cousin Euler wäre, der mir nahegelegt hat, das alles zu glauben, dann würde ich doch sehr an deiner Zurechnungsfähigkeit zweifeln, mein lieber Matheus. Oder zumindest an deinen analytischen Fähigkeiten. «
    Er schaute erneut auf die Blätter.
    » Dieses Wasser stammt niemals aus einem Fluss, daran kann gar kein Zweifel bestehen. Sarah Clarice, hast du das Interview mit Barcellos griffbereit? «
    Sarah Clarice nickte und öffnete ihren Rucksack.
    Langsam las Baduel und kratzte sich an der Stirn. » Und die Nachricht von der Genehmigung der CTNB io ist am selben Tag erschienen? «
    » Ja « , sagte Matheus und kramte in seinem Rucksack. » Hier ist der Artikel. «
    Auf Baduels Beinen stapelte sich immer mehr Papier.
    » Was halten Sie denn von den Analyseergebnissen? «
    Der Mann verzog den Mund. » Ich denke, dass hier irgendeine Art von Manipulation stattgefunden haben muss. «
    » Welcher Art denn? « , fragte Matheus.
    » Das ist hier nicht die entscheidende Frage. Es gibt verschiedene Methoden, auch wenn sich ein solcher Zustand nicht lange halten kann. Nicht in der Natur. «
    » In der Tat, ich sehe das genauso. Meiner Meinung nach kann das nur ein vorübergehender

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