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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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gefunden, was Sie suchen. «
    » Schön. «
    » Soll ich es Ihnen am Telefon erzählen? Ich habe auch einen kleinen Bericht verfasst, wie es unsere Organisation immer macht. «
    » Gut, den können Sie uns ja später schicken. Aber erzählen Sie mir doch schon einmal kurz, was Sie gefunden haben. «
    » Nun « , begann Lirio Fabbri, » den Fall, nach dem Ihr Kollege mich gefragt hat, gibt es wirklich. Am 15. November 2001 kam es auf der Fazenda Yaraibi, in der Gegend von Guaraniaçu in Paraná, zu einem Vorfall. Es handelt sich bei Yaraibi um gewaltige Besitzungen, sodass mir das Wort › Fazenda ‹ fast nicht angemessen erscheint. Jedenfalls hatten die Besitzer das Anwesen mehr oder weniger sich selbst überlassen. Der südliche Teil wurde dann irgendwann– das genaue Jahr wissen wir nicht– von etwa dreißig Familien von Landlosen besetzt. «
    » Aha. Und was ist dann passiert? «
    » Ich habe ein paar Anzeigen gefunden. Offenbar gab es Einschüchterungsversuche. «
    » Was heißt das genau? «
    » Es kamen immer wieder bewaffnete Truppen, wie sie die Großgrundbesitzer oft einsetzen, um Landbesetzer zu vertreiben. In Paraná gibt es viele solcher Truppen. Sie agieren ungestört und praktisch legal, weil sie Verträge mit gewöhnlichen Sicherheitsdiensten haben. Die wiederum machen ihre Verträge nicht mit den einzelnen Landbesitzern, sondern mit den Landbesitzervereinigungen, mit der SRU zum Beispiel, einer Vereinigung von Agrarproduzenten und Großgrundbesitzern in West-Paraná. Und diese Organisationen wiederum tun alles dafür, um ihre Leute ins Parlament zu bringen. Sie sind dort jedenfalls bestens vertreten. «
    » Verstehe. Und der Vorfall? «
    » Nach einer Reihe von Einschüchterungsversuchen, die allesamt glimpflich verliefen, griff an jenem 15. November eine Gruppe von unbestimmter Größe das Lager an. Dabei hat man einen alten Bauern mit einem Schuss in die Brust und zwei Kopfschüssen aus nächster Nähe exekutiert. «
    Matheus stand auf der Rua do Catete und spürte, wie die Hand, mit der er das Handy hielt, zitterte. » Weiß man, Lirio, wie der Alte hieß? «
    » Ja. Er hieß Manuel Francisco Braga. «
    Schweigen. Matheus kämpfte gegen das Gefühl an, dass sich ihm die Kehle zuschnürte. » Wie alt war er? «
    » Einundsiebzig. Eines müssen Sie bei der Sache aber beachten, Matheus. Ich hatte Probleme, diesen Bericht zu finden, weil der Fall nie angezeigt wurde. Wir haben das Dossier damals nur aufgrund einer anonymen Zeugenaussage angelegt. «
    » Ist sie denn zuverlässig? «
    » Ja natürlich. Das ist auch keine Seltenheit. In bestimmt dreißig Prozent der Fälle erfahren wir nur auf diese Weise davon. «
    » Warum? «
    » Weil die Leute Angst haben. Oft bestehen diese Schlägertrupps aus Soldaten der Militärpolizei. Die Menschen wollen den Vorfall anzeigen und sitzen dann plötzlich denselben Männern gegenüber, von denen sie angegriffen wurden… Unsere Arbeit besteht also im Wesentlichen darin, eine Art Puffer zu bilden. Wir helfen den Bauern und setzen uns dafür ein, dass die Taten angezeigt und nach Möglichkeit sogar ordentliche Ermittlungen eingeleitet werden. Was, wie gesagt, leider nur äußerst selten passiert. «
    » Sie wissen also nicht, wer die Anzeige aufgegeben hat? «
    » Nein, das wissen wir nicht. In solchen Fällen bekommen wir meist einen anonymen Anruf und nehmen die Sache zu Protokoll. «
    » Steht in dem Bericht denn wenigstens, ob es sich um einen Mann oder eine Frau gehandelt hat? «
    » Das schon. Es war eine Frau, die den Vorfall gemeldet hat. «
    Matheus fühlte sich plötzlich vollkommen leer. Er wusste nicht, was er noch sagen sollte. » Es hat also keine Ermittlungen zu diesem Verbrechen gegeben? « , fragte er dann.
    » Nein. Nicht einmal eine Anzeige gegen unbekannt. «
    » Verstehe. «
    » Etwas an der Sache kommt mir allerdings merkwürdig vor « , sagte Lirio.
    » Was denn? «
    » Diese Bauern haben die Einschüchterungsversuche der vorangegangenen Monate angezeigt, aber den Mord an dem Alten haben sie nicht gemeldet. Das will mir irgendwie nicht in den Kopf. «
    Matheus schwieg. » In der Tat « , sagte er dann.
    » Für den Moment wär’s das dann wohl. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun? «
    Matheus verneinte, bedankte sich und legte auf.
    Er kehrte zum Hotel zurück und versuchte, seine Gedanken zu sortieren. Wieso hat Apostolo eigentlich nicht geschrieben, wo ich Floriana finde? Und wo zum Teufel steckt er überhaupt?
    Er ging in sein Zimmer

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