Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
Vom Netzwerk:
« , sagte Fabricio, ohne sein Lächeln einzustellen. » Aber da Sie ein Freund von Doktor Carlo sind, fahren wir natürlich nach Juramento, klar. Direkt um die Ecke ist das auch nicht gerade. Juramento liegt in der Gegend von Vila da Penha, da sind wir eine Weile unterwegs. «
    Während der Fahrt versuchte Fabricio Konversation zu betreiben. » Und was genau machen Sie beruflich? «
    » Ich? Ich bin Arzt und arbeite für die Oswaldo-Cruz-Stiftung « , antwortete Matheus, ohne mit der Wimper zu zucken.
    » Ah, toll. «
    Am Armaturenbrett wippten etliche Gummidalmatiner.
    » Sehr hübsch, die Hunde « , sagte Matheus.
    » Ja, nicht wahr? Noch sind es nicht hundertundeiner, aber da komme ich auch noch hin. «
    Fabricio lächelte unentwegt. » Zu Hause habe ich noch zwei echte. Mond und Meer habe ich sie genannt. Sie sind Bruder und Schwester. Dalmatiner sind Wahnsinnshunde. « Er lachte.
    Nach einer Dreiviertelstunde erreichten sie die Favela. Sie hatten die Kirche Igreja da Penha hinter sich gelassen, waren eine dieser immer gleichen Vorstadtstraßen entlanggefahren, hatten irgendwann ein paar Passanten befragt und schließlich einen der Eingänge zur Favela gefunden.
    » Was soll ich tun, Doktor? Soll ich hier warten? «
    » Besser nicht, Fabricio. Ich weiß nicht, wie lange es dauert. Für den Fall, dass ich kein Taxi finde, habe ich ja mein Handy. Dann rufe ich Sie an, okay? «
    » Ja, Senhor. Seien Sie aber vorsichtig da drinnen. «
    Matheus nickte, zahlte und stieg aus.
    Die Favela war augenscheinlich die größte in diesem Teil der Stadt. Wie immer hatten sich unten die kleinen Geschäfte, Buden, Werkstätten und Baumaterialverkäufer angesiedelt. Am besten wandte er sich gleich an die Motorradtaxifahrer.
    Matheus näherte sich einer Gruppe Jungs, die vor einer Bar auf ihren Motorrädern hockten und ihn nicht aus den Augen ließen. Ohne sich beirren zu lassen, ging er auf sie zu. » Hallo. Ich muss zum Biliardo. Wisst ihr, wo das ist? «
    » Klar, Chef. Da musst du aber mit dem Motorrad hin. Das liegt ganz oben. «
    » Okay, na dann. «
    Der Typ hängte sich einen Helm an den Unterarm und gab Matheus auch einen. » Soll ich den aufsetzen? « , fragte Matheus.
    » Nein. Wir zahlen Schutzgeld an die Polizei, damit sie uns in Ruhe lassen, aber bei diesen Bastarden weiß man nie. Halt ihn einfach bereit. «
    Sie fuhren los. Ein paar Typen, die vor der Bude gehockt hatten, setzten sich ebenfalls in Bewegung und folgten ihnen. Unterwegs fragte ihn der Motoboy, warum er zum Biliardo wolle.
    » Ich bin Arzt bei der Oswaldo-Cruz-Stiftung und muss zu Vita. «
    Der Typ nickte und bretterte weiter im wilden Zickzack durch die Gassen.
    Am oberen Ende der Favela hörten die Baracken praktisch auf. Man sah nur noch ein paar wenige, die sich bis zum Hügelkamm hinaufzogen und in den Felsen hineingebaut waren. Das Motorrad hatte eine Art Plateau erreicht, um das sich ein paar Behausungen verteilten. Die Fläche war so weitläufig, dass die eine Seite von einem Fußballplatz eingenommen wurde und die gegenüberliegende von einem weißen Betonklotz mit einer großen umlaufenden Veranda.
    » Das ist Vita « , sagte der Motoboy. » Wenn du später wieder runterwillst, Chef, dann lass es mich wissen. «
    » Danke. « Matheus zahlte zwei Reais, gab den Helm zurück und ging dann zielstrebig auf das merkwürdige Gebäude zu. Die Holzveranda schien erst nachträglich angebaut worden zu sein. Im Moment saßen ein paar Jugendliche auf den Stufen, die Matheus allerdings nicht einmal beachteten, als er an ihnen vorbeiging. Direkt hinter der Eingangstür gelangte er in einen langen Flur. Rechts befand sich ein großes Zimmer mit vier Schreibtischen, an denen zwei Männer und zwei Frauen saßen, alle ziemlich jung.
    » Guten Tag « , sagte Matheus. » Ich suche Francesca. «
    Die Leute blickten kaum auf. » Wer sind Sie? «
    » Ich heiße Matheus und bin ein Arzt der Oswaldo-Cruz-Stiftung. «
    Die Frau, die in seiner Nähe saß, eine Schwarze um die dreißig, stand auf. » Warum suchen Sie Francesca? «
    Matheus schluckte. » Ich brauche ein paar Informationen. «
    Jetzt wechselten die Mitarbeiter einen Blick. Die Frau kratzte sich das Dekolleté über dem enormen Busen. » Was für Informationen? «
    Matheus begann zu schwitzen. » Darüber möchte ich eigentlich nur mit Francesca reden. Es handelt sich um eine etwas heikle Angelegenheit. Ist sie nicht da? «
    Die Frau musterte ihn. » Sie ist mit Doktor Marcelo unterwegs. Du kannst draußen

Weitere Kostenlose Bücher