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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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Handy klingelte.
    » Ah, hallo. Schieß los, ich bin unterwegs. « Er gab Polaco ein Zeichen, dass er warten solle.
    Das Telefonat dauerte fünf Minuten. Castro hörte zu und nickte gelegentlich. Dann verabschiedete er sich und schenkte Polaco ein verhaltenes Lächeln.
    » Wer war das? « , fragte der.
    » Ein Kollege aus Juazeiro. Es scheint, als hätten wir den Mann, der die Sache mit dem Tätowierten durchgezogen hat. Einer von der Militärpolizei, wie wir schon vermutet hatten. «
    » Wie hat man ihn gefunden? «
    » Mit Hilfe der Verbindungsnachweise von Jeffersons Handy. Die einfachste Sache der Welt. Zwischen dem 30. und dem 31. Mai haben sie mindestens drei Mal telefoniert. Der Typ wird seit ein paar Stunden ausgequetscht. Die Beteiligung an der Entführung hat er bereits gestanden, aber er behauptet, er habe keine Ahnung, für wen sie den Auftrag erledigt hätten. Jefferson hat angeblich ständig von einem Kommandanten geredet. Wissen Sie, wen er damit gemeint haben könnte? «
    » Nein. Kommandant? Ob das auch jemand von der Militärpolizei ist? «
    » Keine Ahnung. Glaub ich aber nicht, denn sonst wüsste der Typ das doch. Bei internen Geschichten wissen sie es immer. Vielleicht ist es ein Spitzname. «
    » Möglich « , räumte Polaco ein.
    Castro widmete sich seinem kalten Cheeseburger, während Polaco nach seinem Handy griff. Er telefonierte ein paar Minuten, beendete das Gespräch dann und wandte sich wieder an Castro. » Hattest du Kommandant gesagt? «
    » Ja. « Castro nickte.
    » Zwischen den Papieren von diesem Strazzon ist soeben etwas über einen Kommandanten aufgetaucht. «
    » Könnte Strazzon der Kommandant sein? «
    » Keine Ahnung. Strazzon hat angeblich ein paar Zahlen neben das Wort › Kommandant ‹ gekritzelt. Es stand in einem Heft, das sich in einer Pappschachtel mit lauter Dokumenten und Kontoauszügen befand. «
    Castro nickte nachdenklich.
    » Außerdem gibt es Neuigkeiten zum ballistischen Gutachten « , fuhr Polaco fort. » Die Remington, mit der Diego Messer umgelegt wurde, ist dieselbe Waffe, die auch unseren Kollegen getötet hat. Möglicherweise ist sie nicht registriert, aber die Munition ist es sicher. Die Stunden unseres Heckenschützen sind gezählt. «
    In einer Disco an der Visconde de Pirajá in Ipanema lud ein junger, eleganter Mann mit glänzenden blauen Augen, weißem Hemd und hautenger Jeans zwei spärlich bekleidete Mädchen zu einer Runde Champagner ein. Die Technoklänge im Rossini fegten wie ein Radiergummi über seine Worte hinweg. Den Mädchen war es aber auch ziemlich egal, was Bruno– mit dem Namen hatte er sich vorgestellt– so alles von sich gab. Es ging um Soldaten, heldenhafte Unternehmungen und Dinge, die ein echter Krieger persönlich erledigen müsse. Offenbar hatte sich der Typ mit ziemlich starkem Zeug zugedröhnt, obwohl er durchaus kontrolliert wirkte und absolut überwältigend aussah. Außerdem schien er Geld zu haben, den drei Flaschen Taittinger im Sektkübel nach zu urteilen. Die beiden schlanken, braungebrannten Mädchen waren allerdings keine Prostituierten, sie waren einfach gelangweilte Studentinnen, die sich amüsieren wollten. Auf dieses elende Gequatsche hatten sie jedenfalls keine Lust, und so packten sie Bruno irgendwann am Hemd und zogen ihn in die tanzende Menge.
    Im selben Moment, da er sich entschlossen hatte, ins Bett zu gehen, bekam Paulo Henrique Johannsen einen Anruf auf seinem Handy.
    » Entschuldigen Sie bitte die späte Stunde, Doktor, aber ich hielt es für angebracht, mich noch zu melden. «
    » Kein Problem, Antônio. Ich höre. «
    » Meine Quelle spricht von Rio de Janeiro. Was meinen Sie? « , fragte Netto.
    » Ist die Quelle zuverlässig? «
    » Ich denke schon. «
    Paulão seufzte, und sein feistes Gesicht verdüsterte sich.
    » Danke, Antônio. Du warst mir wie immer eine große Hilfe. «
    » Keine Ursache. Gute Nacht. «
    Paulo legte das Handy aufs Sofa und schaute in die Nacht vor dem Wohnzimmerfenster hinaus.
    Wieso bin ich eigentlich nicht gleich darauf gekommen?

48
    Francesca zündete sich eine Zigarette an und schaute sich suchend um, während sie an der Ecke Siqueira Campos, Barata Ribeiro auf und ab schritt. Der Morgen war wolkenlos. Matheus entdeckte sie bereits von weitem und winkte. Sie winkte zurück und zog ein letztes Mal an ihrer Zigarette.
    » Wie geht’s? «
    » Gut. Und dir? «
    » Danke, dass du gekommen bist. «
    » Kein Problem. Ist Sarah Clarice nicht mit? « Francesca hatte ihre Haare

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