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Dustlands - Die Entführung

Dustlands - Die Entführung

Titel: Dustlands - Die Entführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moira Young
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es hier vielleicht um mehr als nur darum, deinen Bruder zu retten. Das geht uns vielleicht alle was an. Einfach nur Hopetown abzubrennen, das reicht nicht. Wir können da nicht aufhören. Wir müssen dafür sorgen, dass das alles aufhört. Wir müssen sie alle loswerden –
    Hört zu, sag ich. Mich kümmert nur, wie ich Lugh zurückbekomm, sonst nichts. Hört ihr? Das ist alles. Sonst nichts. Und ich brauch eure Hilfe nicht. Ich will sie nicht. Reitet nach Hause.
    Warum musst du immer so ein Stoffel sein?, sagt Emmi. Sie wollen uns doch bloß helfen, Lugh zu finden.
    Halt den Rand, Emmi, sag ich. Ich hätt gut Lust, dich mit den beiden zurück nach Darktrees zu schicken.
    Sie guckt ganz böse und verschränkt die Arme vor der Brust. Versuch’s doch, sagt sie.
    Jetzt werd nicht frech!
    Aber, aber, sagt Jack, beruhigen wir uns doch alle. Bestimmt können wir –
    Halt die Klappe, Jack!, sag ich.
    Ich kneif die Augen zusammen. Guck Ash grimmig an. Bist du sicher, dass du nicht wegen was ganz anderem hier bist?, frag ich.
    Ich guck zu Jack, dann wieder zu Ash. Sie ist knallrot angelaufen.
    Natürlich, sagt sie.
    Komm schon, Saba, sagt Epona. Du weißt, wir kämpfen gut.
    Ich sag das jetzt zum letzten Mal, sag ich. Wenn ich gewollt hätt, dass ihr mitkommt, hätt ich euch gefragt. Aber das hab ich nicht. Das heißt, ich will es nicht. Ihr könnt losreiten, sobald ich Emmis Pferd geholt hab. Du reitest mit zurück nach Darktrees, sag ich zu Em.
    Nein!, sagt sie. Und du kannst mich nicht zwingen! Ich hasse dich, Saba!
    Ich dreh mich um und stürm auf die Stelle zu, wo wir die Pferde angebunden haben. Wir haben sie gut versteckt.
    Entschuldigt mich mal eben, hör ich Jack sagen.
    Er rennt mir hinterher und packt mich am Arm. Ich will mit dir reden, sagt er.
    Ich reiß mich los und geh weiter. Es gibt nichts, worüber wir reden müssten, sag ich. Sie reiten zurück, und Emmi reitet mit.
    Sie wollen dir helfen, sagt er. Sie wollen was tun. Vielleicht helfen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Komm schon, Saba, was ist daran so schlimm?
    Ich geh weiter. Er stellt sich vor mich hin.
    Was ist mit dir los?, fragt er. Rede mit mir.
    Ich versuch, einfach um ihn rumzugehen, erst links, dann rechts. Aber er versperrt mir jedes Mal den Weg, sobald ich einen Schritt tu. Die Wut tanzt in mir. Sie brennt auf einen Kampf. Ich beiß die Zähne zusammen, ball die Fäuste.
    Geh mir aus dem Weg, sag ich.
    Nein.
    Ich will die Pferde holen. Geh mir aus dem Weg, Jack.
    Nicht bevor du mir sagst, was für eine Laus dir über die Leber gelaufen ist, sagt er.
    Okay, sag ich. Du willst wissen, was mir stinkt? Mir stinkt dass … alle diese Leute hinter mir herkriechen und mich aufhalten, das steht mir bis obenhin! Das stinkt mir! Ich will die Welt nicht zu einem besseren Ort machen. Alles, was ich will, ist Lugh zurückholen. Aber ich werde immer wieder festgehalten. Erst lass ich Emmi irgendwo, wo sie in Sicherheit ist, aber sie folgt mir. Dann schnappen uns die Pinchs, und ich lande in Hopetown im Käfig. Endlich bin ich wieder frei, und dann muss ich – dank dir – nicht nur wieder Emmi mit mir rumschleppen, nein. Hier sind wir, mitten im Nichts, und plötzlich tauchen Ash und Epona auf. Und was meinst du, woran das liegt, Jack?
    Du weißt doch, woran, sagt er. Sie wollen helfen.
    Bist du blind?, frage ich. Sie sind uns bloß gefolgt, weil … magst du Ash eigentlich?
    Was soll die Frage? Natürlich mag ich sie. Warum auch nicht?
    Nein, sag ich, das mein ich nicht. Ich mein … magst du sie? Weil sie nämlich dich mag. Und zwar sehr.
    Was? Er lacht. Sei nicht albern.
    Siehst du das wirklich nicht?, frag ich.
    Er schüttelt den Kopf. Du machst dich lächerlich, sagt er.
    Ach, ja?, sag ich.
    Ich drängel mich an ihm vorbei. Zu der Stelle, wo die Pferde stehen. Meine Haut prickelt. Mein Magen krampft sich zusammen. Mir ist überall heiß, vom Kopf bis zu den Füßen. Ich mach mich dran, Joy und Hermes loszubinden.
    Er kommt angeschlendert, die Hände in den Taschen. Steht da und guckt mir zu.
    Wenn ich’s nicht besser wüsste, sagt er, würde ich meinen, du bist eifersüchtig.
    Eifersüchtig! Wütend starr ich ihn an. Wie meinst du das?
    Ich meine, sagt er, du willst mich für dich selbst. Du willst es bloß nicht zugeben.
    Ich starr ihn an. Dann: Geh zur Hölle, Jack!
    Na, komm schon, sagt er, gib’s zu.
    Lass mich in Ruh!
    Ich darf ihm nicht in die Augen gucken, darf ihm nicht zuhören, darf nicht an was denken, woran ich nicht

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